Kulturaustausch für die ganz Kleinen: Niedersachsen ruft erste christlich-muslimische Kita ins Leben

Eine "Zwei-Religionen-Kita" für Kinder aus christlichen, muslimischen und konfessionslosen Familien ist am Donnerstag im niedersächsischen Gifhorn eröffnet worden. Die Initiatoren sprechen von einer bundesweit einmaligen Einrichtung.

"Dass Religion bei uns im Vordergrund steht, unterscheidet uns von anderen Einrichtungen", sagte Kita-Leiterin Linda Minkus bei der Eröffnungsfeier. Das sei für die Kinder schon im Morgenkreis spürbar, wenn Lieder mit christlichem und muslimischem Hintergrund gesungen würden.

Nach einer rund zweijährigen Planungsphase werden in der Kita ab August insgesamt 15 muslimische, christliche oder konfessionslose Kinder die Tagesstätte "Abrahams Kinder" besuchen. Die ein bis fünf Jahre alten Kinder werden sich unter anderem damit beschäftigen, warum die einen Weihnachten, Ostern oder Ramadan feiern – und die anderen eben nicht. Das Essen soll halal-zertifiziert sein, also auch den Speisevorschriften des Islam folgen.

Geplant ist, die verbindenden Elemente beider Religionen in den Kita-Alltag zu integrieren, damit die Kinder beide Kulturen näher kennenlernen können. Hinter dem Projekt stehen die muslimische Ditib-Moschee in Gifhorn, die katholische St.-Altfrid-Gemeinde und die evangelische Dachstiftung Diakonie. (dpa)

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