Verfassungsschutz bekommt immer mehr Hinweise auf Salafisten in Deutschland

Der Verfassungsschutz bekommt immer mehr Hinweise auf Salafisten in Deutschland. Allein in Baden-Württemberg werden inzwischen 950 Menschen dieser ultrakonservativen islamischen Strömung zugerechnet. Im Jahr 2017 waren es noch 750.

"Die Zahlen steigen in erster Linie, weil wir immer mehr Hinweise aus der Bevölkerung erhalten und so das Dunkelfeld aufhellen", sagte der Islamismus-Fachmann des Landesamtes für Verfassungsschutz in Stuttgart, Herbert Landolin Müller, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Salafisten-Szene in Deutschland ist in den vergangenen fünf Jahren enorm gewachsen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums vom April bekennen sich bundesweit rund 11.000 Menschen zu dieser Strömung - das sind doppelt so viele wie im Jahr 2013. In Nordrhein-Westfalen leben laut Verfassungsschutz derzeit etwa 3.000 dieser Salafisten. 832 von ihnen gelten als gewaltbereit, mehr als 250 werden als Gefährder eingestuft. Gefährder sind Menschen, denen die Sicherheitsbehörden einen Anschlag grundsätzlich zutrauen.

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Salafisten wollen Staat, Rechtsordnung und Gesellschaft nach mittelalterlichen Regeln umgestalten. Sie sehen sich als Verfechter eines unverfälschten Islams, lehnen Reformen ab und verfolgen die Errichtung eines islamistischen Gottesstaates. (dpa)