Konservative Werte-Union im Südwesten fordert Merkels Rücktritt

Konservative in der Südwest-CDU fordern den Rücktritt von Kanzlerin Angela Merkel wegen deren Asylpolitik. Merkels Zeit sei abgelaufen, sagte der Vorsitzende des baden-württembergischen Landesverbandes der Werte-Union, Holger Kappel, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

"Deutschland ist isoliert in Europa mit der Einwanderungspolitik und der Aufnahme von Flüchtlingen." Wenn es auf europäischer Ebene keine Lösung gebe, müsse eine nationale Lösung her. Es läge dabei kein besserer Vorschlag vor als der von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU).

Seehofer will Asylbewerber, die bereits in einem anderen EU-Land registriert sind, an der Grenze zurückweisen lassen. Er würde laut CSU nur dann auf diese Maßnahme verzichten, wenn Merkel (CDU) kurzfristig eine europäische Regelung aushandelt, die aus Sicht der Christsozialen die gleiche Wirkung entfalten würde.

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Die Werte-Union Baden-Württemberg forderte CDU-Bundesvize Thomas Strobl auf, sich öffentlich von Merkel zu distanzieren und eine kurzfristige Nachfolge für die Kanzlerin sicherzustellen. Strobl ist auch baden-württembergischer CDU-Landeschef. Die Werte-Union hat nach Kappels Angaben im Südwesten rund 200 Mitglieder, die ausschließlich aus der CDU und deren angeschlossenen Verbänden kommen. Sie sieht sich als Vertretung der konservativen Strömung in der Partei. (dpa)