"Anstößige Kleidung": Saudischer Unterhaltungschef nach Gastshow russischer Zirkustruppe entlassen

Vom 15. bis 19. Juni haben in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad Gastauftritte russischer Zirkuskünstler stattgefunden – und ganz schwere Konsequenzen für den eigentlichen Veranstalter der Shows herbeigeführt. Wegen der scharfen Kritik, die das konservative Publikum gegenüber den "anstößigen" Kostümen der Akrobatinnen geübt hatte, musste der Chef der Agentur für Unterhaltung, Ahmad al-Khatib, im Endeffekt seinen Posten räumen.

Ahmad al-Khatib, dessen Ressort eine Schlüsselrolle in der Umsetzung der Kulturreformen des Kronprinzen Mohammed bin Salman al-Saud im ultra-konservativen Saudi-Arabien gespielt hatte, wurde per Erlass des Königs Salman ibn Abd al-Aziz entlassen, meldete die Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf die regierungsnahe Zeitung Sabq. Die Saudische Presse-Agentur (SPA) legte bisher zwar keine offiziellen Gründe für die Entscheidung vor. Laut Sabq sollen aber die hautengen Trikots der Künstlerinnen eine heftige Welle der Kritik ausgelöst haben, die schließlich in al-Khatibs Kündigung gemündet habe. Wie einem Youtube-Video zu dem Auftritt zu entnehmen war, ließen die Outfits der Frauen außerdem deren Hände und Füße offen, was komplett gegen saudi-arabische gesellschaftliche Normen verstößt.

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