US-Justiz erhebt Anklage gegen Gründerin von Bluttest-Start-up "Theranos" wegen Betrug

Die einst gefeierte Gründerin des gescheiterten Bluttest-Start-ups "Theranos", Elizabeth Holmes, muss sich nun wegen Betrugs von Investoren und Patienten verantworten. Die US-Justiz bezichtigt die 34-Jährige und den Top-Manager der Firma, Ramesh Balwani, unter anderem, von Geldgebern mehr als 150 Millionen Dollar unter Vortäuschung falscher Tatsachen einkassiert zu haben. Nach dem Skandal hat Elizabeth Holmes den Chefposten bei "Theranos" aufgegeben.

Die Firma hatte versprochen, Bluttests zu revolutionieren, weil mit der Technologie des Start-ups für Proben nur wenige Tropfen genügen sollten. In einer der Finanzierungsrunden wurde "Theranos" mit rund neun Milliarden Dollar bewertet. Die Gründerin Elizabeth Holmes wurde auf Magazin-Covern und Konferenzen als erfolgreiche Self-Made-Milliardärin präsentiert. Die Erfolgsgeschichte platzte jedoch nach einem Bericht im "Wall Street Journal", in dem es unter Berufung auf frühere Mitarbeiter hieß, die Technologie von "Theranos" funktioniere nicht so recht und das Unternehmen habe für Blutproben oft konventionelle Geräte anderer Hersteller eingesetzt. Im März legte die Firmenleiterin zivilrechtliche Betrugsvorwürfe der Börsenaufsicht SEC mit einer Geldstrafe von 500.000 Dollar bei. Die Ermittlungen der US-Staatsanwaltschaft gingen jedoch weiter und führten jetzt zu der Anklage. (dpa)

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