„Wenn man solche Boykott-Forderungen zielgerichtet zu Ende denkt, dann würde das ja heißen, dass man auch politisch nicht weiter reden soll“, sagte der SPD-Politiker am Montag im Radioprogramm SWR Aktuell.
Der „FC Bundestag“, also die Fußballmannschaft des deutschen Parlaments, hatte am Wochenende gegen eine Auswahl der russischen Duma gespielt. Dabei sollte es auch politische Gespräche am Rande geben. Diese Gespräche sind für Özdemir zentraler Bestandteil des Aufeinandertreffens:
Wenn man nicht auch vor Ort politische Probleme und Herausforderungen anspricht, dann kann man nicht darauf setzen, dass sich irgendetwas ändert.
Unter anderem hatte der Außenexperte der Grünen-Fraktion, Omid Nouripour, Ende März dafür plädiert, dass mit Ausnahme des Sportministers kein Regierungsmitglied zur WM fahren sollte. Gemeint war damit Bundesinnenminister Horst Seehofer, der auch für Sport zuständig ist. Hintergrund war seinerzeit die Krise um den Anschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal, für den London trotz fehlender Beweise Russland verantwortlich macht.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Sonntagabend in der ARD-Talksendung Anne Will einem politischen Boykott der WM in Russland eine Absage erteilt. Sie werde während der WM nach Russland reisen, sollte ihr Terminkalender es zulassen, so die Kanzlerin.
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(dpa/rt deutsch)