Totschlag an Palästinenser - Israelischer Soldat vorzeitig aus Haft entlassen

Ein wegen Totschlags an einem Palästinenser verurteilter israelischer Soldat ist am Dienstag vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Elor Asaria sei freigekommen, um an der Hochzeit seines Bruders teilnehmen zu können, berichteten israelische Medien. Ursprünglich sollte seine neunmonatige Haft erst am Donnerstag enden.

Der israelische Erziehungsminister Naftali Bennett begrüßte die Freilassung des Soldaten. "Elor, wie gut, dass Du nach Hause gekommen bist!", schrieb der Vorsitzende der ultra-rechten Siedlerpartei bei Twitter. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte vor seiner Abreise nach Zypern, er sei froh, dass die Angelegenheit beendet sei.

Die palästinensische Regierung verurteilte die Freilassung Asarias. Dieser Schritt "ermutige kaltblütigen Mord an Palästinensern", hieß es in einer Stellungnahme.

Der Kampfsanitäter hatte im März 2016 in Hebron einen am Boden liegenden verletzten palästinensischen Attentäter mit einem Kopfschuss getötet. Ein Mitarbeiter der israelischen Menschenrechtsorganisation Betselem filmte den Vorfall. Der Fall hatte weltweit für Aufsehen gesorgt und in Israel eine heftige Kontroverse ausgelöst.

Er war anfangs zu 18 Monaten Haft verurteilt worden, die Strafe wurde jedoch zweimal verkürzt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte sich mehrfach für eine Begnadigung des Ex-Soldaten ausgesprochen. Präsident Reuven Rivlin hatte ein Begnadigung jedoch abgelehnt. Asaria hatte nie Reue für seine Tat geäußert. (dpa)

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