Nicaraguas Präsident zeigt sich nach blutigen Protesten gesprächsbereit

Nach den blutigen Protesten gegen die nicaraguanische Regierung hat sich Präsident Daniel Ortega gesprächsbereit gezeigt. "Wir werden den Prozess für einen Dialog des Friedens unterstützen", sagte der Staatschef am Montag vor zahlreichen Regierungsanhängern in der Hauptstadt Managua. Gleichzeitig drohte er den Teilnehmern an den jüngsten Demonstrationen mit Strafverfolgung.

"Jene, die Hass säen, haben eine tiefe Wunde im Herzen des Vaterlandes gerissen", sagte Daniel Ortega. Seine Anhänger skandierten bei der Großkundgebung: "Nicht einen Schritt zurück." Die jüngsten Proteste hatten sich an der geplanten Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge entzündet. Demonstranten, Regierungsanhänger und die Polizei lieferten sich zum Teil blutige Auseinandersetzungen. Zudem wurden zahlreiche Geschäfte zerstört und geplündert. Nach Angaben von Menschenrechtlern kamen bei den Krawallen über 60 Menschen ums Leben, die Regierung hingegen sprach von etwa zehn Toten. Angesichts des heftigen Gegenwinds kassierte Präsident Ortega die Reform wieder. Allerdings kam es danach zu weiteren Protesten. Die Demonstranten forderten den Rücktritt des Staatschefs. Jetzt soll die Katholische Kirche zwischen Regierung und Opposition vermitteln. (dpa)

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