Erstes #MeToo-Urteil gegen Hollywoodgröße: Bill Cosby schuldig gesprochen

Im zweiten bedeutenden Urteil wegen sexueller Übergriffe seit Beginn der #MeToo-Bewegung ist der US-Entertainer Bill Cosby schuldig gesprochen worden. Die zwölfköpfige Jury entschied in allen drei Fällen schwerer sexueller Nötigung, die Cosby vorgeworfen wurden, auf schuldig, wie die Staatsanwaltschaft in Montgomery County (US-Bundesstaat Pennsylvania) am Donnerstag mitteilte. Damit droht dem 80 Jahre alten Cosby eine lange Haftstrafe - er könnte den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen.

Zahlreiche Stars begrüßten das Urteil. "Endlich etwas Gerechtigkeit für Bill Cosbys Opfer. Mögen sie heute etwas Frieden finden", schrieb die Schauspielerin Elizabeth Banks per Kurznachrichtendienst Twitter. "Null Toleranz für sexuelle Belästigung", kommentierte ihre Kollegin Susan Sarandon. "Nur weil jemand reich und mächtig ist, heißt das noch lange nicht, dass der Körper eines anderen Menschen automatisch für Sex zu haben ist", schrieb Schauspielerin Jessica Chastain. "Zustimmung muss gegeben werden." Ihre Kollegin Rose McGowan, die die #MeToo-Bewegung mit ins Rollen gebracht hatte, schrieb: "Danke, Gesellschaft, dass du aufgewacht bist."

Cosbys Anwalt kündigte an, Revision einlegen zu wollen.

Anfang des Jahres war in den USA ehemalige Arzt der US-Turnmannschaft Dr. Lawrence 'Larry' G. Nassar wegen mehrfachem sexuellen Missbrauchs zu 175 Jahren Haft verurteilt worden. 156 Mädchen und Frauen wurden Opfer des heute 54 Jahre alten Mediziners, darunter auch mehrere Olympiasiegerinnen. (rt deutsch/dpa)

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