Baschar al-Assad schickt Ehrenlegion-Orden an "von den USA versklavtes" Frankreich zurück

Vor der drohenden Aberkennung der Ehrenlegion hat Syriens Präsident Baschar al-Assad von sich aus freiwillig auf die hohe französische Auszeichnung verzichtet. Er habe das Großkreuz der Ehrenlegion, das ihm im Jahr 2001 vom damaligen französischen Präsidenten Jacques Chirac verliehen worden war, an Frankreich zurückgegeben, teilte das Präsidialamt in Damaskus am Donnerstagabend mit.

Allerdings begründete das Amt den Verzicht auf die Ehrung mit der Beteiligung Frankreichs an dem Raketenangriff auf Syrien am vergangenen Wochenende an der Seite der USA und Großbritanniens. Syriens Präsident "betrachte es nicht als Ehre, eine Auszeichnung eines Landes zu tragen, das ein Sklave der USA ist", heißt es in der Erklärung unter anderem. Das Großkreuz wurde nach offiziellen Angaben über die Botschaft Rumäniens, das die Interessen Frankreichs in Syrien vertritt, an Paris zurückgeschickt.

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Der Élyséepalast von Präsident Emmanuel Macron hatte erst am Montag bestätigt, dass ein Verfahren eingeleitet worden sei, um Assad die hohe französische Auszeichnung abzuerkennen.

Die Ehrenlegion wurde 1802 von Napoleon geschaffen und ist die höchste Auszeichnung Frankreichs. Sie hat rund 93.000 Mitglieder. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Frankreich mit der Auszeichnung ausländische Spitzenpolitiker ehrt - im Gegensatz zu Franzosen werden sie damit aber nicht zu Mitgliedern der Ehrenlegion. (dpa)