Vierter Anlauf zur Regierungsbildung in Katalonien: Präsidentschaftskandidat bleibt in U-Haft

Nach der Freilassung des katalanischen Ex-Präsidenten Carles Puigdemont startet die spanische Region einen neuen Versuch der Regierungsbildung. Der Präsident des Regionalparlaments in Barcelona, Roger Torrent, hat Jordi Sànchez zum neuen Kandidaten für das Amt des Regierungschefs ernannt. Der Kandidat sitzt zurzeit in Untersuchungshaft. In Abwesenheit des Anwärters auf das Amt des Regierungschefs darf laut Gesetz nicht gewählt werden.

Jordi Sànchez sei "derjenige, der die größte Unterstützung und alle politischen Rechte" für das Amt habe, schrieb Roger Torrent zum Abschluss einer zweitägigen Konsultationsrunde am Samstag auf Twitter. Ein Termin für die Sitzung des Parlaments zur Debatte über die Kandidatur und zur Wahl von Jordi Sànchez wurde vorerst nicht genannt.

Es handelt sich um den vierten Anlauf zur Regierungsbildung in Katalonien seit der Neuwahl vom 21. Dezember 2017. Zuvor sind die Kandidatur von Carles Puigdemont, die erste Bewerbung von Jordi Sànchez sowie die Kandidatur des früheren Separatisten-Sprechers Jordi Turull jeweils an Einwänden der spanischen Justiz gescheitert.

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