Auberginen-Affäre: Verfahren um gestohlene Eierfrucht dauert neun Jahre und kostet tausende Euro

Neun lange Jahre hat dieser Kampf gedauert: Nun ist es einem Italiener endlich gelungen, eine viel zu harte Strafe für eine fast gestohlene Aubergine rückgängig zu machen.

Im Jahr 2009 wurde der Italiener auf einem privaten Feld festgenommen. Er flehte die Polizei an, ihn freizulassen, und erklärt, er habe die Eierfrucht stehlen wollen, weil er keine Arbeit und nichts zu Essen für sein Kind hatte. Das Gericht nahm zuerst keine Rücksicht auf seine Bitten und verurteilte den Mann zu fünf Monaten Haft und einer Geldstrafe in Höhe von 500 Euro. Im Berufungsverfahren wurde die Strafe auf zwei Monate Haft und 120 Euro Geldstrafe reduziert.

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Sein Anwalt gab sich auch mit dieser Sanktion nicht zufrieden und wandte sich an den Obersten Kassationsgerichtshof in Rom. Neun Jahre später wurde sein Klient nun endlich freigesprochen. Das Gericht beschloss, dass die finanzielle Lage des Italieners doch eine Rolle bei der Strafzumessung hätte spielen sollen. Die Auberginen-Affäre kostete den italienischen Steuerzahlern zwischen 7.000 und 8.000 Euro, weil der Angeklagte zu arm dafür war, die Anwaltskosten selbst bezahlen zu können.