Bundestag stimmt für Truppenaufstockung in Afghanistan und Ausweitung der Anti-IS-Mission im Irak

Deutschland schickt wieder mehr Soldaten nach Afghanistan. Der Bundestag stimmte am Donnerstagabend für eine Ausweitung der Beteiligung an der NATO-Ausbildungsmission am Hindukusch. 447 Abgeordnete stimmten dafür, 180 dagegen, 16 enthielten sich. Die Mandatsobergrenze wird wegen der desolaten Sicherheitslage am Hindukusch damit von bislang höchstens 980 Soldaten auf bis zu 1.300 angehoben.

Die Bundeswehr begründet die Aufstockung mit dem Mangel an Schutzkräften für die deutschen Ausbilder und Berater. Der verlustreichste Einsatz in der Geschichte der Bundeswehr läuft seit mehr als 16 Jahren. Eigentlich wollte die Bundeswehr längst abziehen. Aber die afghanischen Sicherheitskräfte sind nicht in der Lage, selbst für Sicherheit zu sorgen.

Der Bundestag stimmte auch der Ausweitung der Ausbildungsmission im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) im Irak zu. Der Einsatz im Irak wird nun auf das ganze Land ausgeweitet. Bislang unterstützte die Bundeswehr vor allem die kurdischen Peschmerga im Nordirak, nun will man auch die irakische Zentralregierung in Bagdad beraten und Soldaten ausbilden. (dpa)

Mehr zum ThemaNeue NATO-Zentrale im "Herzen Europas": Ulm könnte der neue Standort werden