Petro Poroschenko bittet Bundesregierung um Einsatz für Blauhelmmission

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat im langjährigen Donbass-Konflikt die Entsendung einer Blauhelmmission der Vereinten Nationen gefordert. Zugleich sagte der Staatschef den Zeitungen der Funke Mediengruppe, dass der Westen die Sanktionen gegen Moskau verschärfen und die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland boykottieren solle. An die neue Bundesregierung richtete Petro Poroschenko die Bitte, sich für die Stationierung einer Blauhelmtruppe in der Ostukraine einzusetzen.

"Nur so kann das Friedensabkommen von Minsk umgesetzt werden", fügte er hinzu. "Wir haben bisher überlebt, weil Europa zu uns steht", sagte der Politiker. So lange das Friedensabkommen von Minsk nicht vollständig umgesetzt sei, "darf es keine Lockerung der Sanktionen gegen Russland geben", forderte Petro Poroschenko.

Die Friedensvereinbarungen vom Februar 2015 in der weißrussischen Hauptstadt Minsk sehen zwar eine Waffenruhe und eine politische Lösung vor, werden aber nicht umgesetzt. Vereinbarte Waffenruhen sind mehrfach gebrochen worden. Der Konflikt im Osten der Ex-Sowjetrepublik Ukraine dauert seit dem Jahr 2014 an. In dem Krieg sind nach UN-Angaben etwa 10.000 Menschen getötet worden. (dpa)

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