Londoner U-Bahn-Attentäter wegen versuchten Mordes zu langer Haftstrafe verurteilt

Fast ein halbes Jahr nach einem Anschlag auf die Londoner U-Bahn ist der Angeklagte, ein 18-jähriger Iraker, wegen versuchten Mordes verurteilt worden. Ihn erwartet eine langjährige Haftstrafe, wie die britische Nachrichtenagentur PA am Freitag berichtete. Das Strafmaß soll später verkündet werden.

Der Anklage zufolge hatte der junge Mann am 15. September 2017 im Bahnhof Parsons Green einen Behälter mit Sprengstoff in einer vollbesetzten U-Bahn platziert. 30 Menschen wurden verletzt. Todesopfer gab es wohl nur deshalb keine, weil die Bombe nicht explodierte, sondern nur eine Stichflamme produzierte.

Der Angeklagte sagte vor Gericht, er habe gewusst, dass die Bombe nicht explodieren würde. Er habe keine Menschenleben in Gefahr bringen, sondern nur eine von Actionfilmen inspirierte "Fantasie" ausleben wollen. Das Gericht hielt die Beweise aber für ausreichend, um den Angeklagten wegen versuchten Mordes zu verurteilen. Der Richter sagte der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge, der junge Mann habe ein "maximales Blutbad" anrichten wollen.

Das Gericht war überzeugt, dass der als Flüchtling nach England eingereiste Iraker einen Urlaub seiner Pflegeeltern nutzte, um die Bombe mit 2,2 Kilogramm Nägeln, Messern und Schraubenziehern zu bauen. Er habe im Internet nach Anleitungen gesucht und Bauteile bei Amazon bestellt. (dpa)

Mehr zum ThemaLondoner Moschee-Attentäter zu lebenslanger Haft verurteilt