Bei dem Massaker an der Marjorie Stoneman Douglas High School in Parkland, Florida hatte ein 19 Jahre alter ehemaliger Schüler am Valentinstag 14 Jugendliche und drei Erwachsene erschossen. Nach der Tat entbrannte in den USA erneut eine Debatte über ein schärferes Waffenrecht. Auch über die Macht der Waffenlobby wurde gestritten. Viele Schulen wollen Gelder der NRA (National Rifle Association) nicht mehr annehmen.
Die Spenden gingen zwischen 2010 und 2016 bei über 500 Schulen in den USA ein. Das Gesamtvolumen beziffert sich auf 7,3 Millionen Dollar. Die Spendenzusagen wurden in Verbindung mit Werbung für Schießsport gemacht. Billy Townsend, Mitglied des Schulausschusses im Distrikt Florida Polk, sagt:
Was auch immer man über die NRA denkt, sie leisten legitime Erziehungsdienste. Wenn die NRA in Zukunft unseren JROTC-Leuten Luftgewehre geben wollte, dann hätte ich kein Problem damit.
Das JROTC ist das "Junior Reserve Officer Training Corps" Programm. Hier erhalten Jugendliche eine Art Grundausbildung wie beim Militär, in Wettbewerben von "Rifle Teams" können sie ihr Können testen. Die Ausbildung findet unter dem Vorwand statt, dass die Schüler so Disziplin und Führungsstärke erlernten. Neben dem JROTC dienten die Spenden auch Sicherheitskursen bei der Jagd und in Schützenvereinen.
Im Vergleich dazu sind die finanziellen Zuwendungen der NRA gegenüber Schulen gering. Lokalen Vereinigungen spendete die NRA seit 2010 61 Millionen Dollar. Kritiker sehen hierin den Versuch, die nächste Generation von NRA-Mitgliedern rekrutieren zu wollen.
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