Trainerin trennt sich vom jamaikanischen Bobteam – und nimmt den einzigen Schlitten mit

Im Jahr 2018 tritt zum ersten Mal ein Frauen-Bobteam aus Jamaika bei den Olympischen Winterspielen an. Doch nun hängt das Schicksal der Auswahl nur wenige Tage vor dem Start am seidenen Faden – denn sie wird jetzt womöglich aufgrund einer internen Auseinandersetzung einen unentbehrlichen Teil ihrer Ausrüstung einbüßen.

Am Mittwoch hat die Trainerin des Teams, die deutsche Ex-Bobpilotin und Olympiasiegerin Sandra Kiriasis, ihren Rücktritt bekannt gegeben. "Mir wurde ohne Angabe von Gründen und ohne, dass etwas vorgefallen ist, mitgeteilt, dass ich ab sofort nur noch als Bahntrainerin fungieren solle, das Olympische Dorf verlassen müsse, meine Akkreditierung als Teil des Teams verlieren werde und keinen Kontakt mehr zu den Athletinnen haben dürfe", schrieb sie auf ihrer Facebook-Seite und erklärte ferner, solche "unzumutbaren Bedingungen" nicht akzeptieren zu können. Dabei soll Kiriasis den einzigen Bob für die Mannschaft angemietet haben, für den sie laut BBC rechtlich verantwortlich sei.

Die Deutsche beharrt nun auf einer Abfindungszahlung für die Ausrüstung, während der Verband ihr diese verweigert und seinerseits die Rechte am Schlitten beansprucht. Ob die Auswahl nun tatsächlich am Zweierbob-Frauenwettbewerb am 20. Februar in Pyeongchang teilnimmt, bleibt zunächst unklar.

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