Libanesische Richterin verurteilt Muslime zum Auswendiglernen von Koranversen über Jesus und Maria

In Libanon sind drei muslimische Jugendliche wegen Beleidigung des Christentums vor Gericht gelandet. Doch statt einer im Normalfall dafür vorgesehenen Freiheitsstrafe entschied sich die Richterin für ein alternatives Strafmaß: Die Verurteilten müssen einen Abschnitt der dritten Koransure "Āl ʿImrān" auswendig lernen, in dem Jesus Christus und die Jungfrau Maria gepriesen werden.

Bei der Verkündung des Urteils begründete die zuständige Richterin am Bezirksgericht Tripoli, Joceline Matta, ihren Beschluss damit, dass die jungen Männer dadurch über die Toleranz und die Liebe des Islam zur Mutter Jesu belehrt werden sollen. "Das Gesetz ist eine Schule und nicht nur ein Gefängnis", zitiert die englische Webseite des Nachrichtensenders al-Arabia Matta. Mehrere hochrangige libanesische Politiker, darunter der Ministerpräsident Saad Hariri und der Staatsminister für die Bekämpfung der Korruption, Nicolas Tueni, begrüßten die Entscheidung, die "die höchste Gerechtigkeit widerspiegelt und gemeinsame Konzepte zwischen Muslimen und Christen beibringt".

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