Verschollene Klimt-Zeichnung taucht auf: Sie war in Schrank von Sekretärin versteckt

Die seit Jahrzehnten verschollene Zeichnung "Zwei Liegende" des Jugendstilkünstlers Gustav Klimt (1862-1918) ist wieder aufgetaucht. Eine Sekretärin der Neuen Galerie der Stadt Linz hatte nach Angaben der Stadt das Werk seit ihrer Pensionierung 1977 in einem Schrank versteckt und verfügt, es solle nach ihrem Tod wieder dem Museum ausgehändigt werden. 2017 starb sie.

Das Bild werde nun im Lentos Kunstmuseum in der Ausstellung "1918 – Klimt.Moser.Schiele Gesammelte Schönheiten" (16. Februar bis 21. Mai 2018) präsentiert, teilte die Stadt am Dienstag mit. Die Zeichnung ist Teil eines aus vier Werken bestehenden Kunstschatzes, der seit Jahrzehnten unauffindbar ist. Verschollen sind noch drei Egon-Schiele-Werke: das Ölgemälde "Tote Stadt", das Aquarell "Junger Mann" und die Zeichnung "Paar". Nun bestehe die Hoffnung, dass auch diese Gemälde wieder auftauchen könnten, hieß es. Eine Belohnung für die Wiederbeschaffung von 5000 Euro bleibe bestehen. Das Landeskriminalamt werde seine Ermittlungen wieder aufnehmen.

1951 hatte die Eigentümerin, eine Künstlerin, die vier Bilder der Neuen Galerie geliehen. Nach ihrem Tod bemühten sich die Erben um Rückgabe der Gemälde, die aber nicht mehr auffindbar waren. Am Ende eines jahrelangen Rechtsstreits musste die Stadt den Erben 8,3 Millionen Euro Schadenersatz bezahlen. Gegen Rückzahlung eines Teilbetrags des Schadenersatzes werde "Zwei Liegende" nun den Erben überlassen, hieß es. (dpa)

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