Ukraine schiebt georgischen Ex-Präsidenten Saakaschwili nach Polen ab

Nach monatelangem Streit hat die Ukraine den georgischen Ex-Präsidenten Michail Saakaschwili ausgewiesen und nach Polen abgeschoben. In einer rasch durchgezogenen Aktion nahm der Grenzschutz den 50-jährigen Gegner des ukrainischen Staatschefs Petro Poroschenko am Montag in Kiew fest und setzte ihn in einen Sonderflug nach Warschau. Der polnische Grenzschutz bestätigte am Abend die Ankunft in Warschau.

Schwerbewaffnete Grenzschützer hatten Saakaschwili zuvor beim Mittagessen aus einem Restaurant neben der Zentrale seiner Partei in der ukrainischen Hauptstadt abgeführt. Später teilte die Behörde mit, der Politiker sei in einem Flugzeug auf dem Weg in das Land, aus dem er zuletzt in die Ukraine eingereist sei. Damit war Polen gemeint. Der polnische Grenzschutz teilte mit, man habe Saakaschwili einreisen lassen, weil er mit einer EU-Bürgerin verheiratet sei.

Der inzwischen staatenlose Saakaschwili war im September aus Polen über die Grenze gekommen. Unterstützer durchbrachen dabei eine Sperre am Grenzübergang. Dennoch wiesen die Behörden ihn erst jetzt nach mehreren Gerichtsprozessen aus. Saakaschwili hat die georgische und die ukrainische Staatsbürgerschaft verloren, ist aber mit einer Niederländerin verheiratet. (dpa)

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