Mindestens zehn Tote nach Angriff auf Hotel Intercontinental in Kabul

Nach mehr als 13 Stunden ist der Angriff von vier bewaffneten Männern auf das Hotel Intercontinental in der afghanischen Hauptstadt Kabul blutig zu Ende gegangen. Mindestens zehn Menschen seien getötet worden, sagten mehrere Sprecher des Innenministeriums am Sonntagmorgen. Aus dem Gebäude waren aber auch Stunden später noch Schüsse und Explosionen zu hören. Die Sicherung des Hotels ging im obersten Stockwerk noch weiter, wie ein Polizeibeamter sagte.

Aufnahmen des Senders Tolo TV zeigten dramatische Szenen, wie Menschen über Balkongeländer zu entkommen versuchten. Ein Mensch hing mit einer Hand am Geländer außen an der Fassade. Ein anderer versuchte sich mithilfe von Bettlaken auf einen Balkon eines unteren Stockwerks abzuseilen, als er den Halt verlor und fiel.

Insgesamt seien sechs Zivilisten getötet worden, unter ihnen eine Ausländerin, sagte Ministeriumssprecher Nasrat Rahimi. Aus welchem Land sie stammte, sagte Rahimi nicht. Sieben Menschen seien verletzt worden. Außerdem seien vier Attentäter ums Leben gekommen. Sein Kollege Nadschib Danisch sagte, insgesamt hätten die Spezialkräfte 153 Menschen aus dem Hotel gerettet, unter ihnen 41 Ausländer.

Behörden bestätigten, dass im Hotel zum Zeitpunkt der Angriffs eine Hochzeitsfeier im Gang gewesen sei. Außerdem waren mehr als 100 Menschen für eine Konferenz afghanischer Computerexperten angereist. (dpa)

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