Gericht lässt Staatsgeheimnis-Anklage gegen Reuters-Reporter in Myanmar zu

Den beiden in Myanmar festgenommenen Reuters-Reportern drohen nun offiziell bis zu 14 Jahre Haft. Ein Gericht ließ am Mittwoch die Anklage gegen die beiden Männer unter dem "Official Secrets Act", einem Gesetz zum Schutz von Staatsgeheimnissen aus der Kolonialzeit, zu. Das teilte der Anwalt der Journalisten mit. Das aus dem Jahr 1923 stammende Gesetz verbietet Handlungen, die "der Sicherheit oder den Interessen des Landes abträglich" sind.

Die beiden einheimischen Mitarbeiter der Nachrichtenagentur waren im Dezember festgenommen worden. Ihnen wird vorgeworfen, von Polizisten vertrauliche Unterlagen zum Vorgehen des Militärs gegen die muslimische Rohingya-Minderheit in der Krisenregion Rakhine entgegengenommen zu haben.

"Ich versuche, stark zu sein und mir keine Sorgen zu machen", sagte Wa Lone, einer der beiden Angeklagten, nach der Anhörung. "Sie haben uns festgenommen, weil wir versuchten, die Wahrheit zu enthüllen." Vor dem Gebäude demonstrierten rund 30 Menschen gegen den Prozess. (dpa)

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