Hassan Ruhani betont Meinungsfreiheit im Iran und kritisiert Donald Trump

Irans Präsident Hassan Ruhani hat gemäßigt auf die regierungskritischen Proteste der vergangenen Tage reagiert. "Wir haben eure Probleme gehört", sagte der Politiker am Sonntag an die Demonstranten gerichtet. Er betonte das Recht der Menschen auf Meinungsfreiheit, warnte aber zugleich vor Ausschreitungen, die die Sicherheit des Landes gefährden könnten. Der iranische Präsident kritisierte gleichzeitig die Hardliner, denen die Regierung eine Mitschuld an den Protesten gibt.

In seiner ersten Reaktion auf die Proteste äußerte sich Hassan Ruhani auch kritisch zu den Tweets von US-Präsident Donald Trump über die Demonstrationen und bezeichnete ihn als Heuchler. "Dieser Herr in den USA, der sich jetzt besorgt um das iranische Volk zeigt, hat vor Kurzem das gleiche Volk als Terroristen bezeichnet", sagte der Politiker. Jemand, "der von Kopf bis Fuß" gegen den Iran sei, sollte nun nicht den Besorgten vorheucheln.

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Zuvor war es in mehreren Städten im Iran zu heftigen Protesten gekommen. Die Kundgebungen richteten sich zunächst gegen die Wirtschafts- und Außenpolitik der Regierung, wurden aber zunehmend systemkritisch. Am Samstag griffen die Proteste auch auf die Hauptstadt Teheran über. Dort wurden am Samstag etwa 200 Demonstranten festgenommen, einige von ihnen aber wieder freigelassen. Am Sonntag gab es erneut technische Probleme mit dem Internet. Viele Iraner hatten keinen Zugang mehr zum Netz. Das Innenministerium bestätigte, dass wegen der Ausschreitungen aus Sicherheitsgründen vorläufig auch das Internet beschränkt wird. (dpa)

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