Die CDU nach Thüringen: Geheuchelte Abgrenzung nach rechts

Viel ist seit der Wahl in Thüringen von der mutmaßlichen "Äquidistanz" der CDU zu Linkspartei und AfD die Rede. Derweil hatte man bei den Christdemokraten historisch wenig Berührungsängste mit ehemaligen Nazis. Jetzt geht es darum, die AfD-Wähler wieder für die CDU zu gewinnen.

von Kani Tuyala

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat ihren Rücktritt angekündigt und die Wahlen in Thüringen liegen nur wenige Tage zurück. Thomas Kemmerich von der FDP hatte sich mit den Stimmen von CDU, FDP und AfD zum Ministerpräsidenten wählen lassen. Anschließend war unter anderem von einem "Rechtsputsch" und "Tabubruch" die Rede. Der aufschlussreiche gemeinsame Nenner lautete, mit vereinten Kräften eine linke Regierung unter Bodo Ramelow zu verhindern. Wenn es gegen links geht, werden die Reihen geschlossen.

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Die eigentlichen Tabubrüche fanden zudem viel früher statt, denn auch die Christdemokraten bestellten den Boden, auf dem die AfD anschließend gedeihen konnte. Jetzt lautet das Ziel, die AfD-Wähler politisch wieder von sich zu überzeugen, wofür sich die Werteunion schon einmal warm läuft. Doch mit Populismus allein dürfte es nicht getan sein, denn zu viele AfD-Symphatisanten fühlen sich von der repräsentativen Demokratie im Stich gelassen. Daran würde allerdings auch die marktradikale AfD selbst in Regierungsverantwortung wohl kaum etwas ändern.

Quellenverzeichnis:

CDU: Sonstige Beschlüsse – 31. Parteitag der CDU Deutschlands

Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): Fast jeder Zweite glaubt an Regierungsbeteiligung der AfD bis 2030

RT Deutsch: Albrecht Müller (Ex-Berater von Willy Brandt) zur aktuellen Lage von SPD & CDU: Versager unter sich

RT Deutsch: Die Angst der Putschisten: Boliviens Machthaberin warnt vor Rückkehr der "Wilden"

RT Deutsch: FDP-Chef Lindner: "Umdenken beim Umgang mit AFD-Wählern"

RT Deutsch: Reste-Essen: Immer mehr Menschen müssen in Deutschland Armenspeisung nutzen