von Andreas Richter
In den vergangenen Wochen schafften es Zwischenfälle in deutschen Schwimmbädern immer wieder in die Schlagzeilen. Hier nur einige wenige Beispiele aus dem Monat Juni:
In Essen attackiert eine "Gruppe junger Männer" zwei Bademeister und ein Mädchen. In Mannheim versprüht ein Mann bei einem "Familienstreit" Pfefferspray. In Düsseldorf streiten sich mehrere hundert junge Männer mit einem Familienvater und attackieren die dann anrückende Polizei. In Kehl kommt es zu Tumulten, so dass die Polizei das Freibad räumen muss. In München randalieren Gruppen von Jugendlichen wiederholt in verschiedenen Bädern.
Dabei gelangen längst nicht alle Fälle in die Medien. Gewalt, Streit und Belästigung sind in den Bädern an der Tagesordnung; der Einsatz von Sicherheitsdiensten und die Durchführung von Taschenkontrollen sind die – hilflosen – Reaktionen darauf.
Die Medienberichte über diese Vorfälle ähneln sich. Stets ist von "Gruppen junger Männer" oder Jugendlichen die Rede, deren Herkunft wird verschwiegen. Nur am Rande wird manchmal deutlich, dass es meist nicht Jugendliche deutscher Herkunft sind, etwa wenn die Polizei einen Verdächtigen nicht vernehmen kann, weil es keinen Dolmetscher gibt, oder wenn im Neuköllner Columbiabad der örtliche Imam bei Konflikten schlichten soll.
Es ist eine Tatsache, dass die meisten dieser Jugendlichen Ausländer oder ausländischer Herkunft sind. Ein Besuch in einem beliebigen Berliner Freibad oder das Ansehen der zirkulierenden Videos lässt keinen anderen Schluss zu. Der Vollständigkeit halber sei erstens angemerkt, dass auch Deutsche jeder Altersklasse sich zunehmend asozial verhalten und ein Problem mit dem Befolgen von Regeln haben; und zweitens dass sich die große Mehrzahl der nichtdeutschen Badegäste korrekt verhält.
Die meist in Gruppen auftretenden jugendlichen Problemverursacher kommen in der Regel aus islamischen Ländern, vor allem aus Nordafrika. Ihr massives Auftreten in diesem Sommer ist ein Phänomen, das das Scheitern der hiesigen Migrations- und Integrationspolitik deutlich vor Augen führt. Offenbar hat diesen Kindern und Jugendlichen niemand beigebracht, dass in Schwimmbädern und an anderen öffentlichen Orten Regeln befolgt werden müssen, dass Respektlosigkeit und Gewalt tabu sind und Frauen nicht belästigt werden.
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Das Problem ist ein generelles. Eigentlich müsste man eine gesellschaftliche Debatte über das Problem und die Möglichkeiten zu einer Lösung führen. In Deutschland verhindert dies die politische Korrektheit. Die Medien schwadronieren über die angeblich aggressiv machende Hitze und wundern sich nicht, warum ähnliche Meldungen etwa aus dem ähnlich heißen Polen ausbleiben. Ansonsten: Schweigen.
Die stillschweigend praktizierten Lösungen – Sicherheitsdienste, Polizeipräsenz, Taschenkontrollen – sind eben keine. Immer mehr Menschen, die früher regelmäßig ins Freibad gingen, meiden dieses heute. Niemand würde heute noch auf die Idee kommen, seine Kinder allein ins Freibad zu schicken. Im Berliner Bezirk Pankow beispielsweise hört man immer öfter von Familien, die statt ins Freibad lieber an einen See im Umland fahren.
Im Grunde sind die Zustände in den Bädern ein weiteres Beispiel für die Preisgabe öffentlichen Raumes. Nach bestimmten Straßen und Plätzen, Bahnhöfen und Nahverkehr sind es nun die Schwimmbäder, aus denen sich die gesellschaftliche Mitte – nun eben aus Angst –ganz oder teilweise zurückzieht. Die Fortsetzung dieser Entwicklung führt direkt zu "Gated Communitys" oder sonst wie abgeschirmten "guten" Wohngegenden für die Wohlhabenden und eine Art Vorhölle für den Rest.
Das Beispiel der Bäder zeigt, dass eine maß- und planlose Migrations- und Integrationspolitik nicht zu einer Bereicherung der Gesellschaft führt, sondern ihre Spaltung und Auflösung beschleunigt. Es sollte jedem klar sein, dass es hier nicht um irgendwelche Kleinigkeiten geht, über die man besser hinwegsieht, sondern um die Grundlagen des gesellschaftlichen Zusammenlebens in diesem Land.
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