von Florian Warweg
Laut Heiko Maas waren es ausschließlich "die Amerikaner, die die deutsche Wiedervereinigung möglich gemacht haben". So die überraschende Äußerung des SPD-Außenministers zur Eröffnung des hochsubventionierten "Deutschlandjahres" in dem nordamerikanischen Land, zwischen Mexiko und Kanada gelegen.
Einmal davon abgesehen, dass der Begriff "Amerikaner", streng sprachlich gesehen und damit im diplomatischen Kontext keine Kleinigkeit, den gesamten Kontinent umfasst, also Nord-, Mittel- und Südamerika mit einschließt, zeugt der Maas'sche Verweis auf die [US-]Amerikaner als einzige Protagonisten, die die deutsche Einheit ermöglicht haben sollen, von einem Geschichtsopportunismus, der ihn als obersten deutschen Diplomat und SPD-Politiker eigentlich nicht mehr tragbar macht. Ausgerechnet in einem Moment, in dem das deutsch-russische Verhältnis sowieso stark angespannt ist, einen Satz von dieser Tragweite am Tag der Deutschen Einheit in aller Öffentlichkeit zu formulieren, zeugt erneut davon, dass Maas in diesem Amt eine Fehlbesetzung ist.
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Betrachtet man sich die Kommentare unter dem Tweet des Auswärtigen Amtes, wird deutlich, dass zumindest die Mehrheit der Social-Media-Nutzer das ähnlich sieht. Das Urteil zu Maas' Äußerung ist einhellig und vernichtend:
Anmerkung der Redaktion:
Um der historischen Wirklichkeit und Heiko Maas Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, muss der Autor dieses Artikels einräumen, dass der deutsche Außenminister doch nicht ganz unrecht hatte, bloß der von ihm genutzte Plural war nicht angemessen. Es war nach Einschätzung vieler Experten und Zeitzeugen tatsächlich ein (1!) US-Amerikaner, der die Wiedervereinigung maßgeblich ermöglichte:
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