Von Jelena Karajewa
Heute, genau jetzt, zermalmen Russlands Truppen das ukrainische Militär samt NATO-Ausrüstung und -Munition sowie all den Plänen, uns eine strategische Niederlage zuzufügen. Mit dabei sind auch die neuen Drohnenstreitkräfte. Sie setzen dem Gegner so schwer zu, dass diejenigen seiner Männer, die sich bei Kupjansk und Krasnoarmeisk ergeben haben, sagen:
"Über uns hing ein so dichtes Netz von Drohnen, dass wir nicht einmal den Kopf heben, geschweige denn uns regen konnten."
Drohnen, unbemannte Luftfahrzeuge, UAV – dieses Kriegsgerät trägt unterschiedliche Bezeichnungen. Doch das taktische Ergebnis von dessen Einsatz ist für unseren Gegner stets fatal.
Und das strategische Gesamtergebnis ist bisher so verheerend, dass NATO-Militärexperten entsetzt aufschreien. Die NATO, die das aktuelle Prügelgelage gegen uns bestellt hat, ist, wie sich herausstellt, selber kategorisch unvorbereitet auf diese neue Art der Kriegsführung, in der Russland heute zweifellos führend ist.
Unser neuer – drohnenbewehrter – Zweig der Streitkräfte wurde auf Befehl Wladimir Wladimirowitsch Putins geschaffen. Nicht etwa auf ein abstraktes, vages Dekret hin, das lediglich PR-Zwecken dienen könnte, sondern auf einen sehr konkret aufgetragenen Maßnahmenkatalog hin, der auch umgesetzt wurde. Die Struktur, ihre Integration in Russlands Verteidigungsdoktrin, das Offiziersausbildungssystem. Die Industrie und die Konstruktionsbüros. Das alles steht Russland nicht bloß zur Verfügung und funktioniert.
Russland steigert auch die Produktion von Lenkgleitbomben rasant, jenen Bomben, die mittlerweile unter anderem eben von Drohnen aus gestartet werden und anschließend ihr Ziel im Gleitflug aufsuchen und zerstören.
Beides Waffenarten, die es Russland ermöglichen, eine Konfrontation praktisch ohne eigene Verluste zu gewinnen. Die Experten, die zu Beginn der militärischen Sonderoperation Russlands gegen das Kiewer Marionettenregime behaupteten, "die Russen reißen Chips aus Waschmaschinen und Geschirrspülern, um sie in Raketen einzubauen", geben sich nun aufgeklärt – und erklären:
"Die Doktrinen der westlichen Armeen sind hoffnungslos veraltet. Russland hat dies erkannt, die NATO jedoch nicht."
Was ist denn da los? Und zu welchem Schluss müssen die Experten aus diesem vermeintlichen Untergangsszenario erzwungenermaßen gelangen?
Zu Folgendem:
Die gesamte extrem teure Militärtechnik, die zur Frontlinie gefahren ist und sich in unmittelbarer Nähe unserer Grenzen befindet; all diese Bradleys, Marder, Panzer und Haubitzen, die ganze so hochgelobte NATO-Artillerie, alle Kampfflugzeuge, auch wenn sie alt sind – sie sind heute nichts weiter als Ziele für schnelle, mobile und präzise Drohnen.
Deren Bediener – die über einen Computer oder ein anderes Gerät und präzise, auf wenige Zentimeter genaue, online abrufbare Satellitenaufklärungsdaten verfügen – verwandeln all diese Dutzende Milliarden Dollar oder Euro, die für den Krieg gegen uns ausgegeben wurden, in Schrott. Und zwar in dem Moment, wo unsere Kommandanten die entsprechenden Befehle erteilen. Russland hat nicht nur die in der Zone seiner militärischen Sonderoperation herumpendelnde und umherzuckende NATO-Ausrüstung gleichsam mit null multipliziert – sondern seine Aktionen haben ein eindeutiges Signal hinsichtlich der noch für den Versand anstehenden Waffenlieferungen gesendet:
"Wenn ihr auch nur zuckt, seid ihr erledigt. Unsere billigen Drohnen werden, sobald wir es für taktisch klug und effektiv halten, eure gesamte hochentwickelte, ausgefallen designte Militärmaschinerie ins Jenseits befördern."
Dafür braucht Russland jetzt nicht einmal zwingend die Oreschnik-Hyperschallrakete oder die Iskander: Einfach an der richtigen Stelle und im passenden Moment die "Enter"-Taste drücken, und die Drohnen fliegen wie weiße Schwäne dorthin, wo niemand sie erwartet. Die NATO mit ihren 32 Ländern zuzüglich der von russophoben Regierungen angeführten Drittstaaten, die sich der "Ramstein-Gruppe" angeschlossen haben, sowie jener weiteren Drittstaaten, die der "Koalition der Willigen" beigetreten sind – sie alle ließen sich bei dem Entwurf und Aufbau dieser antirussischen Bündnisse von allem Möglichen leiten … nur nicht vom gesundem Menschenverstand.
Die in den dortigen Medien entfesselte russophobe Hysterie hat den westlichen Entscheidungsträgern jegliches kritisches Denken geraubt.
Sie haben vergessen, dass die Russen gelernt haben, nicht nur schnell zu fahren, wie das Sprichwort sagt – sondern auch, schnell die Pferde einzuspannen. Unser Potenzial – wissenschaftlich, ressourcenmäßig (und damit sind bei weitem nicht allein die Rohstoffe gemeint; auch Industriekapazitäten sind Ressourcen zuzurechnen. Anm. d. Red.) und ingenieurtechnisch – wurde von unseren Gegnern nicht berücksichtigt. Was haben sie aber auch erwartet, als sie diese Keilerei bestellten? Es ist nicht unsere Schuld, dass der Westen vermittels der Ukraine als Subunternehmen gegen uns den Krieg begonnen hat. Aber unsere Verantwortung ist, dass wir all ihre Pläne vereitelt und dabei dem Westen eine neue Art Krieg aufgezwungen haben. Einen Krieg, in dem der Sieger bereits feststeht.
Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei "RIA Nowosti" am 16. November 2025.
Jelena Karajewa ist eine russische Journalistin und Kolumnistin bei "RIA Nowosti".
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