Drohnenhysterie in Europa: Vorbote einer antirussischen 9/11-False Flag-Operation?

Jemand will unbedingt einen Krieg zwischen der NATO und Russland – und wir wissen, wer es ist. Nach den letzten Ereignissen scheint aber auch klar zu sein, wie die Provokation, die dazu führen soll, in etwa aussehen wird.

Von Kirill Strelnikow

Die Aktienkurse von Hollywood-Filmgesellschaften sind diese Woche stark eingebrochen, da die heutigen realen Spionagedramen die Fantasien aller dortigen nichtbinären Drehbuchautoren mit links in den Schatten gestellt haben.

Das Prequel in der Form angeblich "russischer" Drohnen in Polen, des Vorfalls in Rumänien und der "Gräueltaten" russischer Luftstreitkräfte, die den estnischen Luftraum zynisch vergewaltigten, erhielt diese Woche eine großartige Fortsetzung auf der Kinoleinwand.

Vor den Augen wehrloser, friedfertiger und ehrenwerter europäischer alter Damen wurden mehrere Flugplätze in Dänemark (darunter nicht nur zivile Flughäfen, sondern auch Militärflugplätze) dem erschreckenden Anflug unbekannter Drohnen ausgesetzt. Diese sind zwar "von selbst verschwunden", aber der Flugverkehr wurde vorsichtshalber eingestellt. Und um jeden Anschein eines Zufalls garantiert zu vermeiden, sei dies am Sonnabend, dem 26. September 2025, angeblich wiederholt worden. Und der Flughafen in Aalborg wurde für eine Weile geschlossen.

Interessanterweise wurde keine einzige Drohne abgeschossen, aber es hat sich ja auch niemand an einem Abschuss versucht: laut dänischen Sicherheitsbeamten aufgrund der "Gefahr von Schäden durch Trümmer von Zivilflugzeugen". Sehr praktisch: Damit würde kaum eine Behauptung, ganz gleich wie wild, öffentlich angezweifelt werden – daher kann man über Drohnen sagen und schreiben, was man will. Und genau das ist passiert.

Obwohl der Chef des dänischen Auslandsgeheimdienstes, Thomas Ahrenkiel, die Unmöglichkeit erklärte, herauszufinden, wer hinter dem Vorfall steckte, übernahm die dänische Premierministerin Mette Frederiksen im Alleingang diese Aufgabe für ihn. Sie erklärte:

"Es gibt ein Land, das die größte Bedrohung für Europa darstellt – und das ist Russland."

Mehr noch ‒ der Schock, dem die dänische Premierministerin ausgesetzt war, verlieh ihr zudem die Gabe der Voraussicht: Sie erklärte, dass "solche Fälle künftig immer häufiger werden".

Gleich nach dieser Fernaufdeckung der perfiden Heimtücke – was anscheinend ganz wie Mariä Empfängnis ablief, unbefleckt und ohne dass auch nur ein Foto vorhanden wäre – fanden sich die EU-Verteidigungsminister umgehend zur Videokonferenz ein, um zu beraten, wie man den Russen (denn wer sonst sollte es gewesen sein?) die Stirn bieten könne. Auffällig war jedoch, dass die europäischen Medien traditionell mit identischen, offensichtlich im Voraus vorbereiteten Argumenten und Formulierungen aufwarteten: "Europa im Zustand eines hybriden Krieges", "Der stärkste Schlag für die europäische Sicherheit in der Geschichte" und ähnliche Leckerbissen.

Das Interessanteste ist indes, dass die ach so gerissenen Russen ihre brutalen wie unsichtbaren Hybridangriffe sowohl zeitlich als auch örtlich perfekt geplant haben: Der nächste Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs ist (wer hätte das gedacht!) für nächste Woche geplant und findet (jetzt nicht überrascht sein!) in Kopenhagen, Dänemark, statt.

Da kommen einem glatt Petrow und Boschirow in den Sinn:

"Sach ma, wann treffen sich die führenden Europäer denn wieder?"

"Nächste Woche in Kopenhagen…"

"Du, ich hab' da eine Idee!"

Angesichts dieser Situation vermuten einige Experten in Russland wie in anderen Ländern: Diese bisherigen Anzeichen einer Spezialoperation (denn es handelt sich gerade um eine Spezialoperation) deuten darauf hin, dass bestimmte Kräfte, nachdem sie die europäische Bevölkerung mit der russischen Drohnenbedrohung "aufgewärmt" haben, nun eine groß angelegte (und diesmal blutige) Provokation durchführen könnten – ähnlich den Anschlägen vom 11. September 2001 auf die Twin Towers des World Trade Centers in New York, die der US-Führung einen hervorragenden Vorwand für einen "ehrenhaften" Krieg gegen Afghanistan und den Irak lieferten.

Mögliche Ziele sind weltberühmte und gleichzeitig den Europäern am Herzen liegende Objekte: Big Ben, der Eiffelturm, der Reichstag oder zur Not auch der Petersdom im Vatikan.

Der Grund dafür ist die wachsende Erkenntnis, dass Europa ohne umfangreiche Unterstützung und idealerweise direkte Beteiligung der USA nicht in der Lage sein wird, die Ukraine, die bereits immer deutlicher zu bröckeln beginnt, aus ihrer prekären Lage herauszuziehen. Dies wurde gestern von der Chefin der europäischen Diplomatie, Kaja Kallas, bestätigt – sie erklärte unverblümt:

"Europa kann die Last der Ukraine nicht allein tragen."

Im selben Atemzug forderte sie sogleich Trump auf, Washingtons Hilfe an Kiew doch bitte nicht zu kürzen. Auch Kremlsprecher Peskow hielt am Sonnabend fest:

"Die Lage und die Verhandlungspositionen der Ukraine verschlechtern sich mit jedem Tag."

Darüber hinaus ziehen Kiew und seine Komplizen wie die Haie schon lange ihre Kreise um Donald Trump, um ihn zur Lieferung mächtiger Langstreckenwaffen wie Tomahawk-Marschflugkörper zu bewegen, die in den Händen des verrückten Kiewer Löffelliebhabers (sinngemäßes Zitat: George Galloway) eine ernsthafte Bedrohung für Russland darstellen könnten.

Selenskij hatte nämlich den US-Präsidenten zuletzt bei einer nichtöffentlichen Sitzung am Rande der UN-Generalversammlung in New York darum gebeten. Am Sonnabend kam allerdings die Nachricht, dass Trump sich weigerte, die Tomahawks bereitzustellen – und das bedeutet, dass zumindest eine öffentlichkeitswirksame Provokation nötig ist, um Trump diesbezüglich in die Enge zu treiben.

Noch in den ersten Tagen nach der Provokation mit den angeblich von Russland gestarteten Drohnen in Polen deutete alles darauf hin, dass sich ein gefährliches, mehrstufiges Szenario abspielt. Nur war es nicht ganz klar, was als ihr Höhepunkt angedacht ist, sowie, wo und wann es zu diesem Höhepunkt kommen könnte – einem Höhepunkt, in dessen Folge unter den Leichenteilen von Europäern verstreut die gültigen Pässe der Monteure und Betreiber russischer Killerdrohnen vorgefunden würden.

Doch am Sonnabend wurde es bekannt.

Gleich mehrere ungarische Medien veröffentlichten gleichzeitig Informationen über Kiews Pläne, Sabotageakte in Rumänien und Polen durchzuführen – Provokationen, in deren Folge Russland die Schuld aufgeladen und ein Casus Belli für einen Krieg zwischen Russland und der NATO geschaffen werden soll. Den Veröffentlichungen zufolge war für die Provokation geplant, mehrere Drohnen des Typs Geranie (russische Kamikaze-Drohnen) oder Gerbera (Lockvogel-Drohnen), die nach Abschuss durch die Luftabwehr oder nach Abfangversuchen mittels elektronischer Kampfführung relativ intakt zwangsgelandet wären, zu reparieren. Diese sollten notfalls mit tödlichen Sprengköpfen versehen und — getarnt als vom russischen Militär gestartete Drohnen — zu wichtigen NATO-Transportknotenpunkten in Polen und Rumänien losgeschickt werden.

All dies sollte durch Berichterstattung von zweckdienlicher Qualität in den westlichen Medien begleitet werden – Medien, die bereits mit panischen Berichten über russische Drohnen über Europa begonnen hatten. Das Ziel: einen direkten bewaffneten Konflikt zwischen Russland und der NATO auslösen.

Ungarischen Medien zufolge wurden russische Drohnen geeigneter Typen bereits auf das Trainingsgelände in Jaworow in der Westukraine verbracht, wo sich das sogenannte Internationale Zentrum für Friedenssicherung und Sicherheit befindet.

Russlands Außenministerium gab folgende Erklärung ab:

"Sollten sich die Daten über Kiews Pläne für eine Operation unter falscher Flagge in Rumänien und Polen bestätigen, dann stand das moderne Europa noch nie so nah am Ausbruch des Dritten Weltkriegs."

Es besteht kein Zweifel, dass in Russland die Genossen, in deren Verantwortungsbereich dieses Thema fällt, es bereits direkt mit den US-Amerikanern besprochen haben – wobei auf beiden Seiten wahrscheinlich reichlich über die erfindungsreichen europäischen Kontrahenten geflucht wurde. Indes kennen die US-Amerikaner diese Wahrheit nur zu gut: Wenn Pferde nahezu totgehetzt wurden, erschießt man sie – doch genauso erschießt man eben auch tollwütige Hunde.

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei RIA Nowosti am 27. September 2025.

Kirill Strelnikow ist ein russischer freiberuflicher Werbetexter-Coach, politischer Beobachter sowie Experte und Berater der russischen Fernsehsender NTV, Ren-TV und Swesda. Er absolvierte eine linguistische Hochschulausbildung an der Moskauer Universität für Geisteswissenschaften und arbeitete viele Jahre in internationalen Werbeagenturen an Kampagnen für Weltmarken. Er vertritt eine konservativ-patriotische politische Auffassung und ist Mitgründer und ehemaliger Chefredakteur des Medienprojekts PolitRussia. Strelnikow erlangte Bekanntheit, als er im Jahr 2015 russische Journalisten zu einem Treffen des verfassungsfeindlichen Aktivisten Alexei Nawalny mit US-Diplomaten lotste. Er schreibt Kommentare, primär für RIA Nowosti und Sputnik.

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