Charlie Kirk – Erschossen in den USA, mediale Hinrichtung in Deutschland

Der in den USA von einem konfus-linken Attentäter ermordete, 31 Jahre alte Charlie Kirk – Trump-Unterstützer und Chef einer erfolgreichen konservativen Jugendbewegung – wurde von den links-grün versifften deutschen Medien mit voller publizistischer Wucht posthum geschändet.

Von Rainer Rupp

Die "Nachrufe" auf Kirks brutale Erschießung vor laufenden Kameras waren in deutschen "Qualitätsmedien" durchsetzt von giftender Häme und kaum versteckten rhetorischen Freudentänzen. Diese unverdeckte, offensiv zur Schau gestellte Menschenverachtung an sich war schon bemerkenswert. Besonders verwundert aber, dass bis zum Zeitpunkt dieses medialen Sturmgewitters vermutlich 99,9 Prozent der deutschen Bevölkerung nie zuvor von Charlie Kirk gehört hatten. Warum dann dieser riesige Aufwand? Wurde die mediale Hinrichtung von Kirk durch Deutschlands selbsterklärte "Qualitätsmedien" womöglich als stellvertretend für Donald Trump inszeniert?

Vom Spiegel über das ZDF bis hin zu wortgewaltigen "Satirikern" wie Jan Böhmermann & Co. ‒ sie alle haben Kirk in die Nähe von Trump gesetzt und die braven deutschen Medienkonsumenten mit von Hass triefenden Nachrufen in einer Art von posthumem Tribunal über den bösen Charakter des Mordopfers aufgeklärt.

Denn wenn ein weißer, konservativer Amerikaner erschossen wird, ist die erste Frage unserer "progressiven" Medien offenbar nicht "Warum so viel Hass?", sondern: "Wie schlimm war dieser Schurke wirklich? Hatte er das nicht verdient?" Denn bei politischen Attentaten muss zuerst die Ideologie des Mordopfers geprüft werden, bevor man die Tat verurteilt oder klammheimlich ‒ oder sogar sehr deutlich ‒ seine Freude darüber zum Ausdruck bringt.

Laut Leitmedium Spiegel war Kirk ein verachtenswerter rechter Extremist, der Verschwörungsideologien verbreitete, zum Beispiel in Bezug auf die Migrationskrise, und vom "Großen Bevölkerungsaustausch" faselte, oder den Sieg des schon bei den Präsidentschaftswahlen von 2020 dementen Joe Biden als Wahlbetrug der Demokraten klassifizierte und der die von NGOs und Demokraten geförderte Woke-Manie als "kulturellen Marxismus" verurteilte. Da steht das Urteil schnell fest. Wer so denkt, ist ein verantwortungsloser politischer Brandstifter und hat zumindest irgendwie das "herausgefordert", was er dann bekommen hat! Oder?

Letzteres hat Jan Böhmermann anscheinend sogar angedeutet, dass nämlich Kirk quasi selbst schuld sei. Das war natürlich ironisch gemeint. Eine neue großartige Böhmermann-"Satire", wie immer. Wir erinnern uns an einen früheren Höhepunkt, seine Ziegenficker-"Satire" über Präsident Erdoğan. Manch findiger Kommentator hat sogar versucht, Kirks Mörder den Nimbus eines Widerstandskämpfers gegen die Trump-Nazis zu verleihen, und ihn in die Nähe von Claus von Stauffenberg gerückt.

Endlich! Der antifaschistische Widerstand lebt wieder, angefeuert von den real existierenden Faschisten im Hintergrund, die als Demokraten verkleidet wieder deutsche Panzer und Raketen an die Grenzen zu Russland schicken und Deutschland wieder "kriegstüchtig" machen wollen.

Die deutsche Medienlandschaft arbeitet derzeit sehr effizient nach einem einfachen Schema: Es gibt Opfer und es gibt Täter. Und wer genau in welche Rolle gehört, hängt weniger von Taten ab als von Hautfarbe, Geschlecht und Weltanschauung.

Charlie Kirk? Weiß, männlich, rechts – also ganz klar Täter, auch wenn er gerade erschossen wurde. Dass er nicht nur in konservativen Kreisen als Intellektueller galt, dass er in Diskussionen nie den Gegner persönlich angegriffen hat, sondern stets sachlich geblieben ist, dass seine politischen Positionen im Kern dem konservativen US-Mainstream entsprachen, all dies spielt im Schwarz-Weiß-Schema der medialen Gut-Böse-Schablone keine Rolle.

Interessanterweise sind die US-Medien nach Kirks Tod deutlich zurückhaltender. Kein Nachtreten, kein moralisches Schaumbad. Vielleicht, weil man dort weiß: Politische Gewalt ist kein Spiel. Die deutsche Debatte ist dagegen laut und selbstgerecht. Es geht hier längst nicht mehr um Charlie Kirk. Es geht um ein Mediensystem, das lieber Schlagworte verteilt, als Argumente prüft. Das reflexhaft mit Etiketten wie "Verschwörungstheoretiker" oder "Extremist" um sich wirft, wenn jemand nicht ins Weltbild passt. Und das sich dann wundert, warum die Leute das Vertrauen verlieren.

Und wenn man schon nicht bereit ist, einen politischen Gegner im Tod zu respektieren, dann wäre vielleicht wenigstens Schweigen angebracht. Aber auch das fällt schwer, wenn man sich so moralisch überlegen fühlt und dabei vergisst, dass auch ein konservativer Amerikaner Anspruch auf Menschenwürde hat – selbst posthum.

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