"Vergiftung der Seelen" – Politik, Medien und Kirche mobilisieren erneut gegen kritische Wahrnehmung

Das Panikorchester der Guten befindet sich erneut auf großer Tournee. Der Titel und die Programmgestaltung haben sich im Vergleich zur dreijährigen Laufzeit des düsteren "Corona-Programms" gegen missliebige und kritische Bürger nur unwesentlich geändert. Inhalte und Mechanismen der Manipulation werden erneut mit Begeisterung aufgenommen.

Von Bernhard Loyen

Die sinnbildliche große Glocke der mentalen Müdigkeit senkt sich konstant mehr als bedenklich nieder auf die Köpfe kritisch wahrnehmender, differenzierender Bürger. Die soweit bekannten Melodien und nur teilweise neu arrangierten Texte und Inhalte des woken Panikorchesters, zum vermeintlichen Dauerleid der "guten Menschen", beschäftigen sich dabei nicht nur mit den weiterhin konstanten, teils steigenden Umfragewerten der AfD im ganzen Land, der "Gefahr von Rechts" – ohne der weiterhin verweigerten Eruierung und eindeutigen Benennung existierender Gründe – sondern dem Tod eines politischen Aktivisten und US-Podcasters.

Der Spiegel erkennt nach zwölf Tagen unmissverständlicher Positionierung die Notwendigkeit einer Klarstellung. So heißt es am 20. September hinter der Bezahlschranke zum Aufreger der Stunde:

"Politische Ansichten des ermordeten Aktivisten: Darum bezeichnet der Spiegel Charlie Kirk als rechtsextrem"

Die Redaktion habe "Kirks Ansichten untersucht", da "wie viele andere Medien auch der Spiegel vor der Frage steht, wie Charlie Kirk politisch einzuordnen" wäre. Wortklaubereien um erneute Deutungshoheiten lauten:

"War der vergangene Woche bei einem Attentat getötete Aktivist 'konservativ', 'ultrarechts' oder gar 'rechtsextrem'?"

Das Analyseergebnis ergibt sich aus der Überschrift, also volle Punktzahl der Ablehnung. Das Kurzfazit wird im Artikel mit erkenntnisreicher Ergänzung präsentiert:

"Charlie Kirks Standpunkte zum 'Großen Austausch', zum angeblichen [US-]Wahlbetrug 2020, zum 'Kulturmarxismus' erfüllen Kernkriterien für die Einordnung als rechtsextrem. In Deutschland wären vor allem seine rassistischen Äußerungen und die fortwährende Delegitimierung demokratischer Institutionen und Prozesse womöglich ein Fall für den Verfassungsschutz gewesen."

Womöglich? Die Realität unzähliger Anklagen, Verfahren und offensichtlicher Einschüchterungen von Bürgern zum Thema öffentlicher, kritischer Äußerungen, konträrer Meinungen und standhaftem Beharren auf ehemals wegweisenden Inhalten des Grundgesetzes, sind seit dem Jahr 2020 keine Schauermärchen oder "Verschwörungsmythen", sondern bitterer Alltag. 

Es sei in Erinnerung gerufen, dass von politischer Seite unter anderem die scharfe Waffe der willkürlichen Unterstellung einer "Verfassungsschutzrelevanten Delegitimierung des Staates"  ersonnen und geschaffen wurde, welche gegen die eigenen Bürger im Lande eingesetzt wurde. Ein strategisch deklarierter "Phänomenbereich, der im Verfassungsschutzbericht 2021 eingeführt wurde, um Handlungen zu beschreiben, die darauf abzielen, das Vertrauen in demokratische Institutionen zu untergraben und die Funktionsfähigkeit des Staates zu beeinträchtigen".  

Mit "Zivile Helden" sind nicht die "Omas gegen Rechts", das "Zentrum für politische Schönheit (ZPS)" oder die lupenreinen Denunzianten der Volksverpetzter-Redaktion gemeint, sondern die "Fortführung des interdisziplinären Forschungsprojektes 'Präventive digitale Sicherheitskommunikation'" der "polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK)". Die präsentiert aktuell auf der Webseite ein lustiges Spielchen. Todernst heißt es animierend für die wichtige Schärfung der Sinne im Alltag:

"Hier geht es zu unserem Wimmelbild – schau es Dir an und teste Dich! Wie viele Hinweise auf Verschwörungsmythen erkennst Du?"

In der Auflösung, nach der Suche von "67 Mythen" aus der bösen Alltagsgedankenwelt von "Demokratiefeind:innen", lautet die Aufforderung zur Verinnerlichung guter Ansätze:

"Erfahre, was hinter Antisemitismus und Verschwörungsmythen steckt und was Du tun kannst, wenn Dir Verschwörungsmythen begegnen oder Personen aus Deinem Umfeld an Verschwörungserzählungen glauben. Wie viel Zivilcourage steckt in Dir? Hast Du das Zeug zum zivilen Helden? Teste Dich! Hier geht’s zum interaktiven Video zu Verschwörungsmythen. Hier findest Du passende Beratungsstellen."

Kurzum – verfalle und/oder verharre in den seit 2020 verinnerlichten Denunzierungs- und Spaltungstendenzen, gegenüber den Nachbarn, Arbeitskollegen, Freunden oder bedenklichen Familienmitgliedern.

Mai 2021, die ARD präsentiert ihr Format "Wort zum Sonntag", um über Pfarrerin Ilka Sobottke ganz unverfänglich die Zuschauer mit der Frage zu konfrontieren: "Und, sind sie schon geimpft?" Der Titel zur Sendung lautete wörtlich zur Hochphase einer nötigenden Impfpropaganda: "Impfen ist Nächstenliebe", um folgende Wahrnehmung zu präsentieren:

"Dass heißt für mich, nach all dem Leid und Sterben: Schütze deine Mitmenschen, wie dich selbst. Lass dich impfen, auch wenn du Angst hast (...)"

Die Webseite Evangelisch.de informierte in einem Artikel zur Sendung:

"Allein in den ersten drei Tagen nach der Ausstrahlung des Beitrags habe sie rund 600 Mails bekommen, sagte Sobottke dem Evangelischen Pressedienst (epd) [...] Vorgeworfen wurde ihr etwa, dass sie Gläubige verspotte und 'für den Teufel' arbeite."

Hat die ARD-Kirchenredaktion daraus etwas gelernt? Anscheinend nicht, ansonsten gäbe es nicht die aktuelle "Wort zum Sonntag"-Ausgabe vom 20. September. Der Text lautet zum Video in der Mediathek:

"Einmal ein kritisches Wort geäußert und schon folgt eine Welle von Aggressionen und Verunglimpfungen. Sofort wird mit härtesten Bandagen auf jemanden eingedroschen. Pastorin Annette Behnken spricht über das, was uns heilen kann."

In der rund vierminütigen Fernsehpredigt ist unverkennbar der erneute Belehrungstonfall zu vernehmen. Hütet euch, Gläubige, und lauschet sehr genau den Worten der ARD-Pfarrerin:

"Ich frage mich, ob es sich für sie auch so anfühlt? Wie Gift, das sich ausbreitet, bis in den Alltag rein. Wie bleibt man heile in einer Welt, in der gerade so viel kaputtgeht? Wie bleib’ ich bei Sinnen, wenn so viel Irrsinn passiert? Wo ist das Gegenmittel? Das Gift heißt Hass und Hetze und Lüge!"

Konträre, unerwünschte Meinungen werden also "als Gift" wahrgenommen. Der Punkt des berüchtigten, bewusst verengten Blickwinkels wird im Beitrag schleichend anvisiert. Die Diskussionen und Deutungen um das exemplarisch manipulative Agieren leitender ÖRR-Mitarbeiter, Dunja Hayali und Elmar Theveßen, sind weiterhin schwelend am Zündeln. Frau Behnken erklärt ihren Blickwinkel zur erneut provozierten Spaltungstendenz der Gesellschaft, wo Menschen, "die sich für Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie einsetzen, so mit Hass zugeballert werden, dass sie sich zurückziehen". Welche Personengruppe ist laut der Pfarrerin aktuell besonders betroffen?:

"Es trifft Politiker und Aktivisten, Jurist:innen, Journalist:innen, in jüngster Zeit besonders Frauen"

Zudem "jüdische Künstler". Es folgen die Worte, die schlussendlich offenbaren: Die ARD-Kirchenredaktion möchte erneut agitieren, nicht versöhnen, geschweige denn vermitteln. So erklärt Frau Behnken, eine Pfarrerin, im anmaßenden Dunja-Duktus:

"Und das Gift wirkt weiter, wo ein rechtsradikaler Rassist verharmlost wird, als ein Konservativer, der die Jugend begeistert habe, und jetzt wird es noch absurder; allein dass man sagt, was ist, führt zur Unterstellung, dass man eine Ermordung rechtfertigt. Das ist die totale Verdrehung. Diabolos. Der Verdreher. So nennt die Bibel den Teufel."

Frau Behnken führt weiter wörtlich aus, sie könne weitere Beispiele dafür nennen, wie "verdreht, gelogen, inszeniert und instrumentalisiert" werde, aber von wem? Offenbar verkennt sie hierbei jedoch, vermutlich aufgrund von verinnerlichter Betriebsblindheit, dass sie sich in ihrem Beitrag wort- und haargenau über den seit rund fünf Jahren andauernden Strategieplan seitens Politik, Medien und Kirche auslässt, der diese ehemals ansatzweise stabile Demokratie samt Bürger weiter unterminiert und mutwillig Stück für Stück zerstört. 

Nicht einer der schuldbeladenen Täter aller drei genannten Institutionen wurde nach dem willkürlichen Ende der "Corona-Krise" juristisch belangt oder verurteilt. Demgegenüber wurden hunderte kritische Bürger, bedroht und diszipliniert, mit Jobverlusten, belastenden Geld- bis zu langjährigen Gefängnisstrafen. Die ARD-Pfarrerin hingegen darf ungeniert als verbale Wiederholungstäterin agieren. So heißt es im März 2020:

"Mit drastischen Worten rief die Pfarrerin Annette Behnken im ARD-'Wort zum Sonntag' zum Sturm auf die Parlamente auf, in denen 'Neofaschisten' säßen. Die Kritik an ihren Worten kann die Theologin nicht nachvollziehen. Und legt nach."

Behnken schließt aktuell mit der subjektiven Wahrnehmung:

"Gott sei Dank gehen viele auf die Straßen und zeigen ihre Haltung" 

Wen sie dabei lobend im Hinterkopf hat und welche Demonstrationen sie demgegenüber "verteufelt" ist nach diesen Ausführungen unmissverständlich klar. Die Gesellschaft brauche "bewährte Initiativen" und "auch neue Netzwerke und Gruppen". Damit eine ausgesprochene schlichte erneute Drohung via ARD-Beitrag, die Ermahnung und Erinnerung an die Zwangsgebühren-Zuschauer – erfülle deinen demokratischen Auftrag und bleib auf der dunklen Seite der Macht.

Führt man sich vor Augen, wie radikal sich dieses Land rein in den letzten fünf Jahren verändert hat, wirken die aktuellen Sätze von Sebastian Leber vom Tagesspiegel vollkommen bizarr:

"Der Sommer 2025 wird mir als jener Sommer in Erinnerung bleiben, an dem ich abends häufiger auf fremden Balkonen saß und mit Menschen darüber sprach, wohin wir gehen, sollte in Deutschland die AfD an die Macht kommen." 

Bürgerlichen Kritikern, welche in Momenten der Erschöpfung der trügerischen Annahme erliegen, die dunkelsten Abschnitte ihres Daseins lägen mit der willkürlichen Beendigung der sogenannten "Corona-Krise" hinter ihnen, wird am Beispiel des ARD-Beitrags vor Augen geführt, dass rein die "guten Demokraten" weiterhin und auf absehbare Zeit die Machtinstrumente innehaben und bespielen. Zudem weite Teile der Gesellschaft unverbrüchlich an ihrer Seite stehen.

Nein, aktuell scheint nicht die Sonne. Es ist davon auszugehen, dass sich nicht nur die Wetterlage im Land saisonbedingt alsbald spürbar weiter eintrüben und von grauer Tristesse sowie Kälte geprägt sein wird.

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