Von Bernhard Loyen
Indolenzien klingt ein bisschen, wie ein Land aus einem bis dato unbekannten dystopischen Roman. Indolenz bedeutet Schmerzlosigkeit, auch Schmerzfreiheit. Ein Zustand der Gleichgültigkeit gegenüber Schmerzen im körperlichen wie auch im psychischen Sinne. Die sehr kurze Zusammenfassung der mehr als bedenklichen, jedoch wenig überraschenden Wahlentscheidung eines Großteils der Mitbürger lautet für den 23. Februar dieses Jahres: Bitte weiter politisch peinigen, nötigen, abwerten, verleumden und bestrafen. Herzlich willkommen in Indolenzien!
Anders können die Auswertungen und Ergebnisse in der gesellschaftspolitischen Anamnese kaum dargestellt werden. November 2021, die Bürger entschieden sich für einen politischen Neuanfang. Ein bisschen so, wie im letzten Jahrhundert, in der Zeit von 1998 bis 2005, auch da galten SPD und Grüne als die empathischen Hoffnungsträger für dringend ersehnte sonnige Jahre. Weit gefehlt, es kam alles ganz anders, wie dann auch in den Jahren 2022–2025.
Das Licht im Land wurde auf vielen gesellschaftlichen Ebenen mutwillig ausgeknipst. Die Sonne permanent von grauen Wolken einer wenig erbaulichen Zukunft verhangen. Ausschlaggebend, wesentlich verantwortlich, war dafür ein eitler Gockel namens Robert Habeck samt seinem grünen Zerstörerteam. Auf der Kommandobrücke des dümpelnden Landeszerstörers auch die "alte Tante SPD", eine ehemalige "Volkspartei". Die mutwilligen Missetaten, die Unfähigkeit der Voraussicht, der unbedingte Wille der Demontage und Zerstörung ist dokumentiert. Präsentiert sich täglich im mühsam zu meisternden Alltagsbild und den Medienmeldungen. Das Endergebnis, katastrophale Wahlergebnisse für alle Parteien, weil, so der brave Bürger, "was willste auch machen, außer das Kreuzchen?"...an der vorgegebenen richtigen Stelle. Bloß keine Experimente, wer weiß, was dabei herauskommt.
Nun kommt es also aller Voraussicht nach wieder einmal zur Großen Koalition, also zu dem politischen Status quo der Jahre 2005 – 2021. Glückwunsch an die Bürger von Indolenzien. Der große Bruder trägt diesmal den Namen Friedrich Merz. Natürlich bietet sich umgehend der Schenkelklopfer an: sediertes Dasein – nur mit Merz Spezial Dragees, "für schöne Haut, Haare und Nägel", laut Beipackzettel "sind bisher keine Nebenwirkungen bekannt." Dabei hat Herr – BlackRock – Merz doch schon seine dunkle Seele nachdrücklich vermittelt. Eine Schlagzeile im November 2021 lautete:
"Friedrich Merz will 2G am Arbeitsplatz: 'Kein Ungeimpfter mehr im Büro.' Der Zugang zum Betrieb und zur Arbeitsstelle sei dann 'nur noch für Geimpfte und Genesene möglich, mit allen Konsequenzen.'"
Ja, die Konsequenzen der Arroganz der Macht. Da gab es doch in dieser Zeit noch einen weiteren CDU-Provokateur der Stunde, Jens Spahn. Seine Liste an Verbrechen ist lang. Steuergeldversenkung in Milliardenhöhe ("Masken-Gate"), fahrlässige Bewerbung von neuartigen mRNA-Wirkstoffen sowie seelische Zerstörung von Kindern und Jugendlichen in der Lockdown-Phase. Alles egal, daher darf die ZDF-Schlagzeile im Oktober des Vorjahres juristisch unbeschadet auch lauten:
"Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn strebt an, nach der kommenden Bundestagswahl erneut einen Ministerposten zu bekleiden. Kommt auch sein früheres Amt erneut für ihn in Frage?"
Als weiterer Gewinner vom 23. Februar empfinden sich die Linken. Auch diese Genossen waren überzeugte Coronisten, haben ausgegrenzt, die Gesellschaft mutwillig gespalten. Da stellen sich dann 64 neue Abgeordnete in den Berliner Reichstag und krakelen im Rausch der Minimacht von 8,7 Prozent Zustimmung im Land: "Alerta, alerta antifascista." Würde, also sollte die böse AfD das mit entsprechender Losung wagen, so einen Auftritt, dann würde die ZDF-Mitarbeiterin Andrea Maurer sicherlich nicht ganz so förmlich auf X etwas dazu posten.
Selbsternannte Antifaschisten, Antifa-Aggros, wollten mich und andere Teilnehmer auf diversen Demonstrationen der Maßnahmenkritiker im Jahr 2021 vordergründig jagen, schlagen oder es schallte einem entgegen:
"Wir impfen euch alle".
Martin Schirdewan, Mitglied der Linken-EU-Fraktion reiste jüngst dieser Tage nach Budapest, um dort einen Gewalttäter solidarisch zu besuchen. Der junge Mann gehört der "Hammerbande" an, die missliebige "Nazis" auch mal mit einem oder mehreren Hämmern attackierten. Schirdewan monierte, dass der Gewalttäter, der sich nun "non-binär" Maja nennen möchte, in Hand- und Fußfesseln zum Gerichtstermin geführt worden sei. Das sei unmenschlich, Ungarn ein schlimmer Unrechtsstaat. Die erste Frage, die sich stellt: Ist Schirdewan der Name Reiner Fuellmich unbekannt?
Der sitzt aktuell unter verschärften Bedingungen im Gefängnis, weil er aktiv in der Maßnahmenkritikerszene in der "Corona-Krise" ein führender Kopf war. Im Oktober 2024 lautet ein Blog-Eintrag zu den Haftbedingungen:
"Schwer bewaffnete Beamte mit Pistolen und Maschinenpistolen, die mit kugelsicheren Westen ausgestattet sind, nehmen mich in Empfang. Sie versuchen, mich davon zu überzeugen, eine kugelsichere Weste anzuziehen, was ich konsequent ablehne (…) Einer der Beamten durchsucht meinen Körper und zwingt mich dann wie jedes Mal, auf einem Hocker zu knien, während er mir Fußfesseln anlegt."
Herr Merz gewann nun seinen Wahlkreis, Herr Spahn genauso, die Linken im unangenehmen Erfolgsrausch dank Mini-Ergebnis. Bleibt die SPD. In Indolenzien kann ein unsäglicher, unantastbarer Karl Lauterbach "zum sechsten Mal das Direktmandat" gewinnen, dies sei "eine große Ehre und Verpflichtung für mich". Was von sehr vielen Bürgern eher als eine Bedrohung wahrgenommen wird, ausgehend von seinen dokumentierten Verbrechen in den drei dunklen Jahren bis zur Gegenwart.
Die weiterhin negierte "Corona-Aufarbeitung" war dabei im gesamten kurzen Wahlkampf erneut kein Thema. Weder seitens der intensiv begleitenden, berichtenden Medien, der geladenen Politikdarsteller. Selbst die Studiogäste wollten vermeintlich ungecasted nicht eine einzige Frage dazu an die "Volksvertreter" richten (?). Das ist schockierend, nicht nur bedauerlich.
Krönung des gegenwärtigen Irrsinns ist exemplarisch für die Bewohner von Indolenzien eine Petition des Grünen-Mitglieds Konstantin Kugler. Der eitle Robert Habeck gab nach dem desaströsen Wahlergebnis für den ehrgeizigen Karrieristen wörtlich zu Protokoll:
"Das Angebot war top, die Nachfrage war nicht so dolle, wie wir sie [uns] vorgestellt haben."
Er hadere noch mit seiner weiteren Rolle in der Berliner Politik. Noch am selben Tag initiierte Herr Kugler einen Verzweiflungsaufruf auf "We Act", der "Petitionsplattform von Campact", jener Organisation, die getarnt über ihre gegründete, "gemeinnützige GmbH HateAid", im Jahr 2024 allein Steuergelder in Höhe von 700.000 aus dem "Demokratie-leben-Programm" des bis dato grün geführten Familienministeriums erhielt. Wörtlich heißt es in dem Pamphlet unter anderem:
"Doch gerade in einer solchen Zeit braucht es Menschen – und noch wichtiger Führungspersönlichkeiten – wie dich."
Diese schriftliche Offenbarung sorgte, kampagnenunterstützt über Mail-Verteiler, innerhalb von rund 24 Stunden für unfassbare 395.072 Unterzeichner. Für einen Mann, der ebenfalls ein dokumentierter Täter in der "Corona-Krise" war. Der ein stabiles Land innerhalb von rund zwei Jahren mutwillig mit seiner Zerstörerkollegentruppe namens Ampel und dann Restregierung demontierte und zerstörte.
Am 26. Februar teilte der aalglatte Bürgerflüsterer Habeck seiner Fangemeinde via X-Video schmunzelnd mit, er bleibt natürlich dem Bundestag erhalten, gut dotiert und unrasiert: "Bis bald. Take care!"
Zwei Schlagzeilen nach dem "Erfolg" von Friedrich Merz, dem zweitschlechtesten Ergebnis für die Unionsparteien seit 1949, lauten:
- Lichtblick für Konjunktur: Deutsche Rüstungsindustrie boomt
- Waffen gegen Wirtschaftsschwäche: Aufrüstung wäre Wachstums- und Jobmotor
Ein Medienportal meldete am 24. Februar:
"Laut einer exklusiven Befragung des Meinungsforschungsinstituts Insa für t-online wollen 46 Prozent der Deutschen, dass die nächste Bundesregierung die Ukraine weder mit Waffen noch mit Geld unterstützt."
Die Nachrichtenagentur Bloomberg informierte am 25. Februar (Bezahlschranke):
"Der voraussichtliche neue Bundeskanzler Friedrich Merz hat dem Vernehmen nach Gespräche mit den Sozialdemokraten aufgenommen, um trotz des jüngsten Wahlergebnisses Sonderausgaben von bis zu 200 Milliarden Euro für Rüstung auf den Weg zu bringen."
Der Volksmund spricht auch im Jahr 2025: "Mitgehangen, mitgefangen", variabel "Mitgegangen, mitgehangen". Nein, kein Hohn, kein Spott, nur die nüchterne Erkenntnis: Auch ich bin und bleibe Bewohner von Indolenzien.
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