Schweiz absurd: Weil Kunstprojekt ausartete, war es natürlich Russenpropaganda

Der Schweiz geht es wirtschaftlich sehr gut. Doch als 90.000 Euro für eine zersägte Sitzbank als Kunstprojekt ausgegeben wurden, löste das Empörung aus. Als die Kritik wuchs, wurde schnell Russland für angebliche Propaganda verantwortlich gemacht, und eine woke Kolumnistin der "NZZ" warnte sogar, die Schweiz befinde sich bereits im Krieg.

Von Hans-Ueli Läppli

Der Wohlstand in der Schweiz ist unübersehbar, und dies spiegelt sich auch in kontroversen Kunstprojekten wider, die gelegentlich zu intensiven Debatten führen.

Ein besonders umstrittenes Beispiel ist die Installation einer Sitzbank in der Schaffhauser Altstadt, die 90.000 Franken kostete und kurz nach ihrer Aufstellung zersägt wurde.

Was auf den ersten Blick wie ein Akt des Vandalismus erscheint, hat eine tiefere künstlerische Bedeutung – oder ist möglicherweise eine politische Provokation, wie einige mutmaßen.

An einem ruhigen Morgen durchdrangen die Geräusche von Kettensägen den Walther-Bringolf-Platz, als Stadträtin Christine Thommen (SP) und andere Beteiligte die gelben Sitzbänke zersägten.

Die Teile der Bänke sollen nun in privaten Räumen von Stadtbewohnern aufgestellt werden, bleiben aber öffentlich zugänglich, um den öffentlichen Raum auf unkonventionelle Weise zu erweitern. Dieses "soziale Kunstprojekt" soll ein Jahr lang laufen und hat bereits intensive Diskussionen ausgelöst.

Die unmittelbaren Reaktionen auf das Projekt waren scharf und oft empört.

Kritiker in der Schaffhauser Politik bemängelten insbesondere die hohen Kosten und die fehlende Notwendigkeit.

Doch die Initiatoren, die Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin aus St. Gallen, verteidigen das Projekt als einen bewussten Versuch, den öffentlichen Raum neu zu definieren und die Stadtentwicklung in eine unerwartete Richtung zu lenken.

Russische Desinformation zeigt: Die Schweiz ist längst im Krieg – NZZ

Interessanterweise hat diese scheinbar lokale Kunstaktion auch überregionale mediale Wellen geschlagen.

In einem Meinungsartikel in der NZZ wurde das Projekt plötzlich in einen geopolitischen Kontext gestellt.

Die woke Autorin, bekannt als Verfasserin des Buches 'Frauen Macht Medien' und frühere Mitarbeiterin der mittlerweile eingestellten TagesWoche, nutzt das Beispiel der zersägten Sitzbank, um auf eine vermeintliche Bedrohung durch russische Propaganda hinzuweisen.

"Die Schweiz ist längst im Krieg", schreibt sie.

Diese Darstellung stützt sich auf Klischees und verwendet Begriffe wie "Putin-Propaganda" und "Kreml-Trolle", um die Schweizer Öffentlichkeit vor einer vermeintlichen Unterwanderung zu warnen.

Diese Art der Berichterstattung zeigt, wie stark polarisiert die mediale Landschaft in der Schweiz mittlerweile ist. 

Kritische Stimmen in der Schweiz, die nicht dem Mainstream folgen, wie die Weltwoche oder Uncut-News, werden oft schnell diskreditiert, der Lüge bezichtigt oder gar mit Goebbels in Verbindung gebracht. Dies nutzen linke Medien, um zu behaupten, nur sie besäßen die Wahrheit und stünden für Qualitätsjournalismus:

Dies wirft grundlegende Fragen über die Meinungsfreiheit in der Schweiz auf.

Es ist mittlerweile fast zur Mode geworden, für jedes Problem oder jede Kontroverse einen russischen Einfluss zu vermuten und damit alte Vorurteile zu bedienen. 

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