Kasernenabriegelung nur ein Vorwand?

Es sah ein wenig so aus, als wolle man nur die Meldung über den Haftbefehl gegen einen Ukrainer wegen Nord Stream so schnell wie möglich wieder versenken. Aber die Geschichte mit den zwei Kasernen ist wahrscheinlich nicht nur faul.

Von Dagmar Henn

Es gibt Meldungen, bei denen sofort die Warnlampen aufleuchten. Im Falle der Abriegelung der zwei "Kasernen" oder "Bundeswehrstützpunkte" war die Folge des Aufleuchtens, erst einmal nachzusehen, was an diesen Orten überhaupt passiert.

Es handelt sich in beiden Fällen um Luftwaffenstützpunkte. Köln-Wahn ist sogar der größte, den die Bundeswehr überhaupt hat; Geilenkirchen steht unter NATO-Kommando.

Man kann ja diese Geschichte glauben, dass da irgendjemand eigenartigerweise am selben Tag eigenartigerweise an gleich zwei Flughäfen das Wasser vergiftet. Auch wenn womöglich andere Kasernen für eine derartige Absicht ergiebiger wären. Aber eine Abriegelung der Kasernen deswegen? Es gibt schließlich Wasserflaschen. Und wenn es sich tatsächlich um hochtoxische Substanzen handeln sollte, wären noch ganz andere Maßnahmen angelaufen – ABC-Schutz, Alarmierung sämtlicher umliegender Krankenhäuser …

Wären das nicht ausgerechnet Bundeswehrflughäfen, könnte man einfach sagen, das ist wieder einmal eine kleine Propagandashow. Eine Vorführung, um dem mehr oder weniger geneigten Publikum die russische Gefahr noch etwas tiefer in die Hirne zu hämmern.

Aber so? Das sieht eher nach dem Transport von etwas ziemlich Illegalem aus. Beispielsweise. Verbotene Waffen, deren Ankunft niemand mitbekommen soll. Das hieße, Bio- oder Chemiewaffen. Oder, auch das wäre denkbar, weil ja schließlich die Aussichten für die US-Wahlen im November nicht so toll sind, eine insgeheim vorgezogene Stationierung dieser US-Langstreckenraketen. Auf jeden Fall sitzt der Absender in den USA. Einzig die Lastwagen, die in diesem Fall demnächst das Gelände verlassen dürften, könnten das verraten.

Die Warnlampen jedenfalls leuchten noch immer.

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