Von Tom J. Wellbrock
Ein deutsches Sprichwort lautet: "Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr." Die deutsche Außenministerin (in gewissen Kreisen auch Annalena Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimstochter Baerbock genannt) will nicht mehr als Kanzlerkandidatin antreten. Und zwar aus einem einfachen Grund:
"Im Lichte des russischen Angriffskriegs und nun auch der dramatischen Lage im Nahen Osten braucht es nicht weniger, sondern mehr Diplomatie. Sonst füllen die Lücke andere."
Man reibt sich verwundert die Augen, stellt fest, dass man gleichzeitig einen Schluck Kaffee trinken wollte, bemerkt die Sauerei auf dem Küchentisch, kämpft gegen den Kopfschmerz an und versucht, den Satz erneut zu lesen. Bis "sondern mehr Diplomatie" schafft man es, bevor man endgültig in wahnsinnig anmutendes Gelächter ausbricht.
Da steht eine 43-Jährige mit kindlichem Gemüt, das an die Anfänge der entwicklungspsychologischen Prozesse erinnert, die im Zuge der ersten selbstständigen Schritte passieren und verkündet allen Ernstes, dass die Welt sie brauche.
Nein, Kanzlerkandidatur gehe nicht mehr, denn:
"Die Welt ist offensichtlich eine ganz andere als zur letzten Bundestagswahl."
Ja, verdammt, die Baerbock hat recht! Sie übersieht nur leider, dass sie einer der Gründe für die heute andere Welt ist. Sie ignoriert, dass ihre antidiplomatische Art der Politik, ihre Kriegsrhetorik und ihr mangelnder Intellekt auf bittere Weise etwas in der Welt verändert haben.
So gesehen: Ja, Baerbock hat tatsächlich Einfluss auf das Weltgeschehen genommen. Einen Einfluss allerdings, der als Desaster und Katastrophe in die Geschichte eingehen wird. Sie sieht es nicht, erkennt es nicht, im Gegenteil, sie sonnt sich in ihren "Erfolgen". Die existieren nicht, sie sind wie die Stimmen im Kopf, die man einfach nicht loswird, egal, wie viel Haloperidol man schluckt. Baerbock verzichtet gleich ganz auf Medikamente, was die Situation nun wirklich nicht besser macht.
Die Tagesschau-Redaktion, meines Wissens ebenfalls ohne angemessene Medikation zur Stabilisierung der Wirklichkeitswahrnehmung, schreibt über Baerbock:
"Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland führte Baerbock an, dass sie ihr Amt als Außenministerin 'sehr, sehr liebe' und dass es mit Blick auf die Krisen dieser Welt ihr Job sei, alles dafür zu tun, dass die Lage nicht weiter eskaliere."
Himmelherrgott, was meint sie bloß? Baerbocks Deeskalationsergebnisse sind nur surreale Pinselstriche auf einem imaginären Blatt Papier, das dummerweise auch noch im Regen liegt und aufweicht, während die Farben verwischen und in Bächen in der Kanalisation verschwinden.
Wie ist es möglich, dass niemand aufsteht und ruft: "Der Kaiser ist nackt", oder auch – politisch korrekt – "Die Kaiserin ist nackt!", von mir aus sogar "Das Kaiser ist nackt!" Aber irgendjemand muss doch etwas tun! Nein, da ist niemand, keiner traut sich, die Medien nicken und schweigen. Wenn der Wahnsinn nicht mehr benannt wird, hat er die Vernunft ermordet.
Man stelle sich ein Kanzlerduell vor, so wie damals, als Olaf Scholz gegen Annalena Baerbock antrat. Das war – ja, wirklich! – vor der letzten Bundestagswahl noch ein Ereignis, das ernst genommen wurde. Weil – und wir alle sollten uns schämen für unseren kläglichen Irrtum bei der Wahrnehmung der beiden – man glaubte, da treten zwei an, die womöglich etwas schaffen können.
Wie gesagt, man stelle sich dieses Duell heute vor. Am Pult eins die fleischgewordene Wortfindungsstörung der Grünen, die aus der Welt des Völkerrechts und der Rohstoffe kommt. Und am zweiten Pult der vergessliche, dauergrinsende sozialdemokratische Kobold, der das Haus nicht schützt, sondern zum Einsturz bringt. Nein, das kann man nicht mehr ernst nehmen.
Die letzte Frage, die hier nun gestellt werden soll, lautet: Wer sagt Annalena Baerbock, dass sie nicht den Hauch einer Chance hätte, Kanzlerin zu werden? Dafür wird sich eh wieder keiner finden lassen.
Tom J. Wellbrock ist Journalist, Sprecher, Podcaster, Moderator und Mitherausgeber des Blogs neulandrebellen.
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