Von Wladimir Kornilow
Donald Trump bezeichnete am Samstag in Detroit Wladimir Selenskij als "den besten Verkäufer aller Zeiten", weil er es schafft, immer wieder Dutzende Milliarden Dollar aus Amerika abzuziehen.
Wäre Trump mit russischer Literatur vertraut, hätte er wahrscheinlich eine andere Metapher verwendet und Selenskij nach dem Hauptprotagonisten aus den Satireromanen "Zwölf Stühle" und "Das goldene Kalb" einen "großen Kombinator" genannt. Denn wie vor ihm Ostap Bender bedient sich der ukrainische Staatschef "400 relativ ehrlicher Methoden", um der Bevölkerung westlicher Länder Geld abzunehmen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch der weithin angekündigte "Friedensgipfel in der Schweiz" so sehr der Gründungsversammlung des "Geheimbundes des Schwertes und der Pflugscharen" ähnelte. Der Trick bestand im Wesentlichen darin, unter einem ehrenwerten Vorwand möglichst viele Spenden einzuwerben.
Es sei daran erinnert, dass Kiew dieses Gipfeltreffen lange vorbereitet hat. Im Januar schon verkündete der damals noch rechtmäßige Präsident der Ukraine, er habe sich mit der Schweiz darauf geeinigt, einen "Gipfel nach der Friedensformel von Selenskij" abzuhalten, um zu zeigen, "dass die ganze Welt gegen die russische Aggression ist". Seitdem bemühte sich die Ukraine unermüdlich, so viele Länder wie möglich zur Teilnahme zu bewegen, insbesondere diejenigen, die den Globalen Süden unter der Führung Chinas repräsentieren.
Ursprünglich wollte die Ukraine Staats- und Regierungschefs aus mehr als 160 Ländern zu dem Gipfel einladen. Dann wurde diese Zahl immer weiter reduziert, ebenso wie das Engagement einiger Länder. US-Präsident Joe Biden wollte nicht an dem Gipfel teilnehmen und schickte stattdessen Kamala Harris, die noch vor der Verabschiedung des Abschlusskommuniqués abreiste.
Dementsprechend erlaubten sich andere Länder, ministerielle Delegationen zu der protokollarischen Veranstaltung in der Schweiz zu entsenden. Offiziell wurde verkündet, dass Vertreter von 92 Staaten dort versammelt waren, unter denen sich jedoch nur 57 Staatsoberhäupter befanden. Einige der Teilnehmer schickten Botschafter. Doch in Wirklichkeit ist die Situation für die Organisatoren noch bedauerlicher: Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro, der auf der Liste stand, sagte seine Reise in die Schweiz im letzten Moment ab, als er feststellte, dass die Politiker dort für den Krieg und nicht für den Frieden zusammenkamen.
Während der Vorbereitung dieses Gipfels schwanden auch die Vorstellungen der ukrainischen Seite das Ergebnis betreffend. Erinnern wir uns daran, wie Selenskij und sein Team lange Zeit sagten, dass man ihnen, um möglichst viele Länder zu dieser Veranstaltung zu locken, freundlicherweise nicht die gesamte abenteuerliche "Friedensformel", sondern nur einige ihrer Punkte zur Auswahl überlassen würde, dass man sie also wie eine Speisekarte in einem Restaurant behandeln könne. Es ist klar, dass dies nur geschah, um dann zu verkünden: Seht her, einhundertfünfzig führende Politiker der Welt haben Selenskijs Plan unterstützt und die "russische Aggression" verurteilt!
Als dieser primitive Betrug aufflog, begann nicht nur die Zahl der potenziellen Teilnehmer an der Veranstaltung zu schwinden, sondern es lösten sich auch die Klauseln der "Friedensformel" eine nach der anderen in Luft auf. Das ging sogar so weit, dass in einer Version des Abschlusskommuniqués des Gipfels die Erwähnung dieser "Formel" ebenso gestrichen wurde wie der anfängliche Absatz über die "Verurteilung der russischen Aggression". Diese Begriffe wurden dann wieder aufgenommen, aber dem endgültigen Text nach zu urteilen verschwand der Verweis auf die "Aggression" wieder, während dafür ein gewisser Verweis auf die "ukrainische Formel für den Frieden" aufgenommen wurde.
Und so gebar der riesige Berg, den das Kiewer Regime in den Schweizer Alpen errichtete, nicht einmal eine Maus, sondern etwas viel Kleineres. Von den zehn Punkten der "Selenskij-Formel", die eine Kapitulation Russlands mit anschließender jahrhundertelanger Zahlung von Reparationen vorsah, unterzeichnete ein Teil der Versammelten ein amorphes Dokument mit drei Punkten über nukleare und Ernährungssicherheit sowie über den Austausch von Gefangenen und die Rückkehr einiger "illegal verschleppter ukrainischer Kinder".
Da drängt sich die Erinnerung an unseren Klassiker und den "Geheimbund des Schwertes und der Pflugscharen" geradezu auf:
"Schön formuliert, unter so einer Soße kann man ruhigen Gewissens Geld spenden. Im Falle des Erfolgs – Ehre! Wenn es scheitert und auffliegt, habe ich nur Kindern geholfen, mehr war da nicht."
Und es spielt keine Rolle, um welche Art Kinder es sich handelt und wohin sie "zurückgeschickt" werden sollen, so die Organisatoren des Gipfels. Schließlich war es dem Spender für Benders "Geheimbund" auch egal, welche Art von Kindern "nach Hilfe schreien", Hauptsache, er konnte den lästigen "Kombinator" ohne größeres Risiko mit einer kleinen Summe abspeisen.
Wenn wir uns daran erinnern, was Selenskij anfangs über seine Pläne sagte, dass sich einzelne Länder seinem "offenen Menü" anschließen sollten, stellt sich heraus, dass sich keiner der in der Schweiz versammelten Teilnehmer dem Absatz über die Verurteilung der "russischen Aggression" anschließen wollte, ganz zu schweigen von der Forderung nach der Zahlung von "Reparationen". Selbst die Vereinigten Staaten und die baltischen Staaten, denen sonst keine Erklärung gegen Russland scharf genug ist, wollten es schlussendlich nicht. Vor allem haben die wichtigsten Länder des Globalen Südens, die sich eher widerwillig zu dem "Gipfel" schleppen ließen, nicht einmal diese dürftige Resolution unterzeichnet. Insbesondere Indien, Brasilien, Saudi-Arabien, Mexiko und Südafrika haben sie nicht unterzeichnet. Mit anderen Worten: Selenskijs Plan ist gescheitert!
Wie es dazu kam, ist eine andere Frage. Dem erbitterten Ringen um die Versionen des Abschlusskommuniqués des Gipfels nach zu urteilen, das von Zeit zu Zeit auftauchte, wurden die Auseinandersetzungen über dieses Thema bis zum Schluss geführt. Es besteht kein Zweifel, dass der russische Präsident Wladimir Putin, der kurz vor dem Schweizer Treffen einen klaren und konkreten Plan zur Beendigung des Ukraine-Konflikts vorschlug, einen erheblichen Einfluss auf diese Auseinandersetzungen hatte.
Anstatt über die "Selenskij-Formel" zu diskutieren, sprachen die Gipfelteilnehmer daher eher über die "Putin-Formel". Meistens natürlich, indem sie sie kritisierten und verurteilten und behaupteten, sie widerspreche angeblich "der UN-Charta" – es war besonders amüsant, dies aus dem Munde von US-Vertretern zu hören, die alle UN-Dokumente und alle Grundsätze der Integrität von Staaten missachten, wenn sie den Interessen Amerikas im Weg stehen.
Nun, Russlands Friedensvorschläge klangen recht klar und präzise. Gleichzeitig hat Putin sowohl zu Beginn der militärischen Sonderoperation gewarnt, dass die Bedingungen härter werden, wenn unser Friedensplan nicht akzeptiert wird, und jetzt hat er betont:
"Wenn Kiew und die westlichen Hauptstädte ihn ebenfalls ablehnen, wie bisher, dann ist es letztlich ihre Sache, ihre politische und moralische Verantwortung für die Fortsetzung des Blutvergießens. Es liegt auf der Hand, dass sich die Realitäten vor Ort, an der Kontaktlinie, weiterhin nicht zugunsten des Kiewer Regimes verändern werden. Und die Bedingungen für die Aufnahme von Verhandlungen werden (später) andere sein."
Deshalb werden sich die Vertreter der Ukraine beim nächsten "Friedensgipfel", zu dem die Organisatoren angeblich auch Russland einladen wollen, mit Wehmut an die Vorschläge erinnern, die Moskau in dieser Woche unterbreitet und Kiew sofort zurückgewiesen hat.
Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 16. Juni 2024 auf ria.ru erschienen.
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