Von Marina Achmedowa
Ein afrikanischer Staatschef, vorübergehend von den Prankstern Wowan und Lexus verkörpert, hatte ein Gespräch mit dem Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach. Lassen wir die Tatsache unbeachtet, dass Bach in dem Gespräch bestätigte, dass die Sanktionen gegen russische Sportler eine politische Angelegenheit sind.
Das ist längst für jedermann offensichtlich. Nachdem Israel mit seiner Flagge und seiner Hymne an den Olympischen Spielen teilnehmen darf und Russland wegen seiner "Aggression gegen die Ukraine" nicht, erübrigen sich alle Fragen über die politische Voreingenommenheit des IOC.
Ich würde sogar der Passage des olympischen Offiziellen wenig Beachtung schenken, in der er dem "afrikanischen Führer" rät, sich auf jede erdenkliche Weise der Anhaltung der Welt-Freundschaftsspiele in Russland entgegenzustemmen. Er bittet die afrikanischen Länder, ihre Athleten nicht zu den Spielen in Russland zu schicken, und das IOC wäre dem "afrikanischen Führer" dafür sehr dankbar.
Dabei bleibt es jedoch nicht: Bach droht, indem er andeutet, dass Athleten, die nach Russland fahren, von den Olympischen Spielen ausgeschlossen werden. Nichts in seinem ruhigen, leicht gerötetem Gesicht verrät nervöse Aufregung. Nur die Augen unter seiner Brille leuchten in Vorfreude darauf, es Putin persönlich zu zeigen. "Das sind Spiele des russischen Präsidenten", sagt er. Und er hat schon einen Plan:
"Ich werde den Vizepräsidenten der Europäischen Kommission anrufen, damit sie sich mit ihm in Verbindung setzen und sich auf eine gemeinsame Erklärung zu den Freundschaftsspielen einigen. Und ich werde auch dafür sorgen, dass Präsident Macron diesen Schritt der Europäischen Union unterstützt."
Bach rattert große Namen und Titel herunter, als ob er vor einem "afrikanischen Häuptling" schöne, billige Perlen auslegen würde. Er bringt den griechischen Vertreter ins Spiel, mit dem zusammen Macron und die Europäische Kommission ihr politisches Gewicht gegen die Spiele in Moskau und Jekaterinburg in die Waagschale werfen werden.
Nein, ganz unpolitisch ist das IOC! Wir sollten uns immer vor Augen halten, dass es ein schlechter Stil ist, das anzusprechen.
Ja, Bach ist natürlich ein harter Brocken – das sieht man seinem Funktionärsgesicht an. Er ist gut darin, Dinge zu tun, die nichts mit Sport zu tun haben. Aber der "afrikanische Führer" ist auch nicht von schlechten Eltern. Als der Deutsche sagt, dass patriotische russische Sportler nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen dürfen, wirft der "afrikanische Führer" eine scharfe Frage ein:
"Wie können wir feststellen, ob diese Menschen die russische Regierung unterstützen oder nicht?"
Und hier ist er – der Moment des Gesprächs, der alles bisher Gehörte übertrifft. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, ist nicht eine Sekunde verlegen und antwortet:
"Wir haben eine spezielle Aufsichtskommission auf IOC-Ebene, die das Internet und öffentliche Äußerungen überwacht. Wenn also ein Athlet irgendwo mit solchen Aussagen auftaucht, kann er nicht mehr an den Spielen teilnehmen. Wir haben der ukrainischen Seite angeboten – nicht nur angeboten, sondern auch gebeten – uns Informationen über das Verhalten solcher Athleten zu geben."
Ah, das ist es also! Das IOC hat eine eigene Stasi eingerichtet und zudem die ukrainische Seite gebeten, russische Sportler im Internet zu verfolgen und sie zu denunzieren?
Die schlechten alten Zeiten wiederholen sich! Wie in der Vergangenheit, wie zu Zeiten des Großen Vaterländischen Krieges, schrecken die Ukrainer nicht vor der Rolle der Hilfswilligen zurück, nur dass sie jetzt die Menschen nicht in den Dörfern, sondern in den sozialen Netzwerken beobachten. Und natürlich sind sie besonders eifrig bei der Suche in den sozialen Netzwerken starker sportlicher Konkurrenten – derjenigen, die das größte Hindernis auf dem Weg zum Sieg darstellen.
Wie, sagen Sie mir, unterscheidet sich das von der Denunziation eines Nachbarn, dessen Frau Sie den Hof gemacht haben, aber sie hat sich für einen anderen entschieden? Und wenn der Ehemann im Hinterhof erschossen wird, weil er die Partisanen unterstützt, kann man die Frau mit Gewalt zur "Liebe" zwingen.
Ein schmutziger Job, natürlich. Aber Europäer wie Bach wissen aus historischer Erfahrung gut, wem man ihn anvertrauen kann. Und aus derselben Erfahrung glauben sie zu wissen, wie sie "afrikanischen Häuptlingen" Glasperlen andrehen können. Was sie nicht wissen, ist, dass nicht jeder afrikanische Führer das ist, was er vorgibt zu sein.
Übersetzt aus dem Russischen. Die Kolumne wurde für den TG-Kanal "Speziell für RT" verfasst.
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