Von Bernhard Loyen
"Ich bitte um Verzeihung. Das ist doch nur eine natürliche, menschliche Frage. Das ist doch eine formale Frage. Ich liebe, ich liebe doch alle, alle Menschen (…)", so das Originalzitat des verwirrten DDR-Politikers Erich Mielke. Gesprochen, mehr gestammelt, am 13. November 1989 vor der damaligen Volkskammer. Mielke hatte im Rahmen seiner Funktion als leitender Minister des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR psychische wie auch physische "Leichen im Keller". Das Zitat kommt mir regelmäßig in den Kopf, lauscht man seit dem Ende der sogenannten "Coronakrise" den Wahrnehmungen leitender und verantwortlicher Protagonisten dreier dunkler Jahre. Die Namen sind bekannt.
Nun meldet sich ein weiterer Karrierist und assimilierter Politdarsteller zum Thema "Pandemie" zu Wort. Robert Habeck, Grünen-Politiker, Stellvertreter des Bundeskanzlers sowie Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz der Bundesrepublik Deutschland. Die sogenannten "RKI-Files" bringen die seit langem notwendige Schärfe in die weiterhin verweigerte Diskussion und dringend benötigte Aufarbeitung der ausufernden und belastenden Maßnahmenpolitik der Jahre 2020 bis 2022.
Es geht bei dem journalistischen Coup um teilgeschwärzte Informationen aus insgesamt rund 2.500 Seiten interner Gesprächsprotokolle des Robert Koch-Instituts (RKI), frei geklagt durch die Hartnäckigkeit des Journalisten Paul Schreyer und der Multipolar-Redaktion. Die Reaktionen beteiligter Akteure blieben bis dato auffällig schmallippig, gereizt, abwertend in der Bedeutung, den "Enthüller" dabei bewusst (erneut) diskreditierend. Die bekannten Treiber gesellschaftlicher Nötigung und fataler Ausgrenzung von Bürgern wiegeln in ihren Erklärungen ab: reine Stimmungsmache zuungunsten "Wir haben alles richtig gemacht"-Politik und Wahrnehmungen. Zwei bekannte unerbittliche "Corona-Spaltpilz"-Akteure der sehr unangenehmen Art verweisen in ihrer Arroganz und gleichzeitigen Kleingeistigkeit auf böse Gedanken und Mächte aus dem "Ausland". Natürlich meinen sie Russland.
Kommen wir zu Habeck. Laut Bild-Schlagzeile muss, also wollte auch er sich zum Thema "RKI-Files" äußern (Originalschreibweise der Bild):
"Nach Veröffentlichung der Geheim-Protokolle: Habeck will Aufarbeitung der Corona-Politik. Die Corona-Politik endlich gründlich aufarbeiten! Vizekanzler Robert Habeck (54, Grüne) fordert jetzt genau DAS."
Ja, der Habeck. Menschenflüsterer, Zuhörer und sensibler Politiker einer unglaubwürdigen Generation von Selbstdarstellern ohne Verstand und konstruktive Inhalte, dies bezogen auf ihre verantwortungsvollen Posten. Das unglaubwürdige Bild-Zitat der Stunde lautet:
"Wir sollten jetzt eine Phase einleiten, in der wir über die schwere Pandemie-Zeit mit all ihren Auswirkungen noch mal nachdenken. Jens Spahn hat mal gesagt, 'wir werden uns viel zu verzeihen haben'. Weil natürlich auch Fehlentscheidungen getroffen worden seien, in einer Zeit voller Verunsicherung. Die damalige Bundesregierung hat in der Pandemie in einer nie gekannten Situation auf schwankendem Boden schnell tiefgreifende Entscheidungen treffen müssen. Sicherlich sind da auch Fehler passiert, aber genauso wäre es ein Fehler gewesen, nicht zu entscheiden."
"Wir" bedeutet bei Politikern immer die manipulative Verschiebung und Mitverantwortung von politischen Forderungen oder nachweislichem Versagen Richtung Bürger. Es gilt daher der Blick zurück, welche Rolle spielte Habeck in den drei dunklen Jahren?
25. Juli 2021. Habeck erklärt den Zeitungen der Funke Mediengruppe:
"In dem Moment, wo allen Menschen ein Impfangebot gemacht worden ist, sieht Solidarität so aus: Man muss sich nicht impfen lassen, aber kann nicht damit rechnen, dass alle anderen auf ihre Freiheit verzichten, weil man sich nicht hat impfen lassen."
Das RND berichtet, dass "Grünen-Parteichef Robert Habeck und SPD-Gesundheitsexperte (sic!) Karl Lauterbach" es angebracht befanden, "vollständig gegen Corona Geimpften ab einem bestimmten Zeitpunkt wieder mehr Möglichkeiten im Alltag einzuräumen". Bedeutet, die Bürger, die sich gegen eine Verabreichung des mRNA-Wirkstoffs entschieden, sahen sich bereits mit zeitnahen, massiven Einschnitten ins Privatdasein konfrontiert. Lauterbach schon zu diesem Zeitpunkt maßlos und rücksichtslos: "Beschränkungen für Ungeimpfte alternativlos".
5. August 2021. Auf die Frage der ARD-Moderation Sandra Maischberger, ob Habeck geimpft sei (Maischberger: "Darf man das öffentlich fragen?"), antwortet er ganz nonchalant: "Ja, klar". Klar für ihn, für viele Bürger nicht. Die Nötigung einer politischen 2G- und 3G-Verordnung existierte erst ab dem November 2021.
8. August 2021. N-tv titelt "'Schweinehund überwinden' – Habeck wirft Ungeimpften Trägheit vor". Kläglich gescheitert beim Versuch als Kanzlerkandidat der Grünen aufzutrumpfen, erklärt Habeck provozierend, "die Erweiterung der Rechte für Geimpfte als zwangsläufige Entwicklung an". Es war für ihn "völlig eindeutig", dass Geimpften "mehr Rechte zustehen" sollten, so Habeck im damaligen ZDF-"Sommerinterview". Habeck wörtlich:
"Das geht ganz automatisch in diese Richtung und ist auch richtig so."
17. November 2021. Habeck ist jetzt Vizekanzler, damit in "verantwortlicher" Funktion der Leitung und Führung von rund 84 Millionen Menschen im Land. Dem Sender RTL gibt er ein Interview im Rahmen der forcierten Diskussion zum Thema "Coronaimpfung". Habeck wörtlich zur anstehenden Erweiterung und den Inhalten des rein politisch initiierten Infektionsschutzgesetzes (IfSG):
"[…] und dann hoffentlich am Freitag die Länderkammer (Bundesrat) passieren wird, gibt es mehr Möglichkeiten, als davor je da waren und die müssen dann flächendeckend umgesetzt werden. Noch einmal (sic!): Die wichtigsten sind flächendeckend 2G-Maßnahmen, 3G am Arbeitsplatz und dann Impfen bis die Nadel glüht."
Abschließend Inhalte seiner Bundestagsrede vom 17. März 2022. Habeck erklärt wörtlich den Abgeordneten und Bürgern seine Wahrnehmung zur weiterhin kontroversen Wahrnehmung individueller Entscheidungen der Menschen zum Thema "Coronaimpfung". Zitate aus dem Bundestagsprotokoll:
"Die Freiheitsabwägung bzw. Freiheitsinterpretation der wenigen darf nicht zur permanenten Freiheitseinschränkung der vielen führen. Das kann nicht der Deal sein.
(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der SPD und der FDP und der Abg. Kathrin Vogler [DIE LINKE])
Wir stimmen darüber ab, ob am Ende wieder massive Freiheitseinbußen und Untersagung des öffentlichen Lebens bzw. des wirtschaftlichen Lebens einkehren.
Wir haben es satt. Die Menschen in diesem Land haben es satt. Bringen wir diese Pandemie endlich hinter uns! Erledigen wir das Virus, und kehren wir dann zur Freiheit zurück. – Ja, es wäre besser gewesen, die Menschen hätten sich freiwillig in großer Zahl impfen lassen."
Habecks Deal-Vorschlag zwei Jahre später, im März 2024, lautet nun, "Aufarbeitung der Corona-Politik", aber bitte tutti paletti:
"Es wurden durch die Entscheidungen Leben gerettet, aber gerade für Kinder und Jugendliche war es auch eine Zeit der großen Einsamkeit. Ich denke, wir sollten den Mut haben, die Lehren ziehen, Abläufe überprüfen, die Auswirkungen evaluieren."
Evaluiert Herr Habeck auch seine Schuld? Der Bild-Artikel erklärt:
"Bei dieser Aufarbeitung gehe es nicht um Schuldzuweisungen, macht Habeck klar: 'Kein Blame Game, aber aus Erfahrung lernen – das ist die Devise'"
Soso, er möchte kein "Blame Game", der alte Polit-Gambler. Er findet also Schuldzuweisungen als anmaßend, nervig und überflüssig. Wie schaut es mit der weiterhin sehr hohen unbekannten Zahl von Opfern seiner Impfaufforderung aus? "Impfen bis die Nadel glüht" ist bei diesen Menschen in den Körper eingebrannt, als Brandzeichen einer verantwortungslosen Politik. Leidend, im Stillen, vergessen und alleine gelassen von den Verantwortlichen aus Politik, Wissenschaft und Medien.
Ein Minister kann (auch) auf Vorschlag des Bundeskanzlers zum Rücktritt gezwungen werden, oder eben auf eigenen Antrag (Rücktritt). Bei einem abgrundtief skrupellosen Menschen wie Karl Lauterbach ist eine freiwillige Beendigung und Räumung seines Postens weiterhin nicht zu erwarten.
Die "Forderung" einer "Aufarbeitung der Corona-Politik" muss daher also mit der umgehenden und sofortigen Entlassung eines mehr als schuldbeladenen Karl Lauterbach beginnen. Habeck könnte, wenn er glaubwürdig wäre, diesen Prozess wesentlich beschleunigen, zumindest einleiten. Sollte er dies bis Ende der Woche nicht getan haben, mögen er doch bitte einfach schweigen und es tunlichst unterlassen mehr als unglaubwürdige menschelnde Anteilnahme zu heucheln.
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