Von Tatjana Montjan
Mit dem Ausbruch des Krieges stellte sich Google, wie viele andere westliche Internetdienste, mit ganzem Herzen hinter das ukrainische Speckreich. Insbesondere begann es, unliebsame Inhalte auf Youtube und anderen verfügbaren Plattformen aktiv zu verbieten. Die Selebuben sind jedoch der Meinung, dass dies nicht genug ist.
Bei einem Treffen mit Vertretern des Unternehmens forderte Elena Selenskaja, die Ehefrau von Selebub, die bisherige Praxis zu erweitern und zu vertiefen – zum Beispiel die Suchausgabe für Nutzer aus der Ukraine oder solche, die in ihren Browsereinstellungen die Ukraine als Heimatland ausgewählt haben, zu "ukrainisieren" und die Anzeige russischer Inhalte zu deaktivieren.
Die Sache ist nämlich die, dass das Speckreich mit Beginn des Krieges einfach "per Liste" eine ganze Reihe russischer Internetressourcen verboten hat. Und wenn das im Falle von Nachrichtenseiten und ähnlichem noch verständlich ist, so ist nicht klar, warum Internetseiten mit Kochrezepten oder Ressourcen von rein wissenschaftlichen Einrichtungen wie der Nationalen Kernforschungsuniversität ebenfalls unter das Verbot fielen. Infolgedessen waren die ukrainischen Nutzer physisch vom Zugang zu riesigen Mengen verschiedener russischsprachiger Informationen abgeschnitten, und das unter Bedingungen, in denen es einfach keine Entsprechungen dieser Informationen auf Ukrainisch gibt und die meisten Ukrainer keine anderen Sprachen beherrschen.
Ist es da verwunderlich, dass Internetnutzer diese Verbote massenhaft zu umgehen begannen? Heute gehört VPN zu den Standardprogrammen, die auf den Computern und Telefonen ukrainischer Bürger zusammen mit Antivirenprogrammen und Webbrowsern installiert sind. Nun, Selenskaja hat eine Lösung für das Problem gefunden: Um ukrainische Nutzer daran zu hindern, "feindlichen" Links zu folgen, sollten diese Links einfach nicht angezeigt werden!
Kurzum, der Aufbau einer digitalen Version von Nordkorea wird in der Ukraine planvoll und zielstrebig verfolgt. Aber es ist schon bemerkenswert, dass die ukrainischen Behörden nicht einmal dazu in der Lage sind und auf die Hilfe der "großen Brüder" aus dem Westen hoffen müssen – jener, die so gerne über Informationsfreiheit reden.
Es ist schwer vorherzusagen, ob Google den Forderungen aus der Ukraine folgen wird. Die ukrainischen Bürgerinnen und Bürger sollten sich jedoch für den Fall der Fälle auf Gegenmaßnahmen vorbereiten. Als Option können Sie heute das Land in Ihren Browsereinstellungen ändern, und für den Fall, dass sie herausfinden, wie man damit umgeht, können Sie zu Suchmaschinen wechseln, die sich nicht am Aufbau des digitalen Konzentrationslagers beteiligen.
Wenn es zum Beispiel aus irgendeinem Grund unbequem ist, das russische Yandex zu benutzen, gibt es eine ausgezeichnete Suchmaschine DuckDuckGo, die sich selbst als das privateste und vertraulichste Analogon von Google positioniert und keine Informationen über den Benutzer sammelt. Oder StartPage, das die Suchmaschine von Google verwendet. Oder die recht interessante anonyme Schweizer Suchmaschine Swisscows, die moderne Technologien des maschinellen Lernens zur Optimierung der Suche einsetzt.
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