Von Alexander Chodakowski
Was würden wir einen Sieg zu unseren Bedingungen nennen? Den Sturz des Kiewer Regimes? Die Missgeburt Petro Poroschenko wurde durch die andere Missgeburt Wladimir Selenskij ersetzt. Dieses verstrahlte Territorium ist nicht mehr fähig, adäquate Regierungseliten hervorzubringen.
Warum sollten wir jemanden unter Einsatz des Lebens unserer Männer stürzen? Ich möchte euch mitteilen, wie ich selbst diese Fragen beantworte. Das Hauptfeld des Konflikts liegt für mich im Bereich des Geistes. Hier wird es entweder einen großen Sieg oder eine krachende Niederlage geben. Im Jahr 2014 war der Aufschwung bei uns im Donbass (nach dem Aufstand im April 2014 – Anm. der Red.) so groß, dass Verkehrspolizisten an den sonst üblichen Bestechungsangeboten Anstoß nahmen, und in den Straßenbahnen musste niemand daran erinnert werden, seinen Sitzplatz für Bedürftige aufzugeben – die Menschen wurden zu Menschen, und die Nichtmenschen ließen ihre Masken fallen.
"Der Kampf mit uns selbst ist der härteste Kampf von allen. Der Sieg der Siege ist der Sieg über uns selbst." Aber leider wird man sich nicht mit dem geistigen Sieg allein zufriedengeben – wir brauchen auch den militärischen Sieg. Das Ziel der Entmilitarisierung der Ukraine ist richtig gesetzt. Die Keule der "stärksten Armee Europas" darf nicht mehr vor unserer Nase geschwungen werden.
Ohne Russland hätten sich die ukrainischen Gebiete nie so entwickelt, wie sie sich entwickelt haben, und es ist grundfalsch, zu dulden, dass wir mit unseren eigenen Waffen bedroht werden. Es sind also drastische Maßnahmen erforderlich. Vor Beginn der Militäroperation hatte ich geglaubt, dass nach der Wegnahme des industriell geprägten und dicht besiedelten Südostens den Rest der Ukraine um das notwendige Potenzial gebracht wäre. Danach wäre es nur noch eine Frage der Zeit. Heute habe ich meinen Standpunkt im Prinzip nicht geändert – die Bedingungen für die Lösung dieses Problems haben sich geändert.
Nun noch ein kurzes Wort zu den Bedingungen und Konditionen. Wann wird der Wendepunkt kommen? Wird er kommen? Er wird kommen. Das sage ich regelmäßig. Leider wird er nicht so schön sein, dass unserem nationalen Ego geschmeichelt wird. Er wird aber so oder so kommen. Ein Teil des Problems ist bereits gelöst: Ich will diese heillos erkrankte Nation nicht ausrotten, aber sie hat sich selbst entschlossen, sich bis zum Äußersten zu reduzieren – und das ist der Hauptfaktor.
Gleichzeitig haben in der Ukrane bisher verborgene Prozesse der Selbstzerstörung von solcher Stärke begonnen, dass es für sie keine Chance gibt. In Russland werden die Folgen des Krieges noch lange nachwirken, aber in der Ukraine ist ein Mechanismus der Selbstliquidierung in Gang gesetzt worden, und daran ist nichts mehr zu ändern: Diese Gesellschaft ist nicht lebensfähig.
Können wir so lange warten? Nein, natürlich können wir das nicht, und wir sollten es auch nicht tun. Aber bis wir in unseren eigenen Reihen Ordnung schaffen, ohne zuerst die Gewohnheit des Lügens auszumerzen, werden wir warten und aushalten müssen. Die Voraussetzungen für einen Durchbruch und den Weg zum Sieg werden dann gegeben sein, wenn der Feind erschöpft ist und wir beginnen zu dominieren.
Wir müssen eine dauerhafte und endgültige (militärische) Dominanz erreichen und auch lernen, unser volles Potenzial zu nutzen. Und da unser Potenzial riesig ist, haben wir Grund, an den Sieg zu glauben. Und der Sieg wird die Beseitigung der Bedrohung an unseren Grenzen und die konsequente Wiedergeburt des Landes sein.
Wissen Sie, was diejenigen, die so viel Tod gesehen haben, wollen werden, wenn sie nach Hause zurückkehren? Sie werden sich mehr Kinder wünschen. Und sie werden wollen, dass diese Kinder in einem normalen Land leben und zu normalen Menschen heranwachsen. Der Staat sollte alles dafür tun. Und zuallererst sollte er denjenigen, die aus dem Krieg zurückgekehrt sind, ein Dach über dem Kopf bieten, damit es einen Ort gibt, an dem diese Kinder aufwachsen können, und eine normale Ausbildung, bei der die Erziehung nicht weniger wichtig ist als das Wissen.
Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei Wsgljad.
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