Regierungstreu bis in den Tod ‒ Bartsch geht, linkes Siechtum bleibt

Ab wann fangen nachweisliche Zersetzungsprozesse an zu riechen? Autor Uli Gellermann resümiert und seziert den eigenverschuldeten Niedergang einer ehemals oppositionellen Hoffnung aus vergangenen Zeiten.

Von Uli Gellermann

Die Linkspartei macht kaum noch Schlagzeilen. Zu flau sind ihre Wahlergebnisse, zu glatt gelutscht ihre Führungspersonen. Nur müde registrieren die Medien, dass Dietmar Bartsch seinen Rückzug vom Amt des Bundesgeschäftsführers angekündigt hat. Die Partei Die Linke hätte diesen billigen Karrieristen schon am 6. Dezember 2011 ablösen müssen, als ein Artikel auf dem Blog RATIONALGALERIE einen Kern-Satz von ihm enthüllte:

"Da in Zeiten schlechter Wahlergebnisse die Mandate knapper seien, meinte Bartsch damals, würden sich die Abgeordneten der Linkspartei um die Posten streiten wie 'die Hartz-Vierer um den Alkohol'." 

Diese kalte, asoziale Überheblichkeit blieb ungeahndet: Zu schön waren die Mandate, die Diäten und die Illusion, man habe was zu sagen. Statt den offenen Streit um das zu führen, was denn wirklich links sei, demonstrierte man lieber eine blinde Geschlossenheit.

Verlogene Parlamentsfrömmigkeit

Mit so viel verlogener Parlamentsfrömmigkeit torkelte die Linkspartei in das Corona-Regime: Die angebliche Oppositionspartei glaubte tatsächlich einer Regierung, die das deutsche Gesundheitswesen durch brutale Privatisierung zerstört hatte, dass die Grippe namens Corona einen gefährlichen Killer-Virus in sich trüge. Sie fragte weder alternative Experten, noch förderte sie einen öffentlichen wissenschaftlichen Diskurs. Ohne Widerspruch ertrug die Partei gleichgeschaltete Medien, spendete sie dem Abbau der Demokratie Beifall, beteiligte sie sich an der Verleumdung der Regierungskritiker als "Schwurbler" und "Verschwörungstheoretiker".

Von Lucke: Schlaudreist

Typisch für die außerparlamentarische Linke jener Zeit war die ehemals kritische ZDF-Sendung "Die Anstalt", die über den oppositionellen und kompetenten Lungenfacharzt Dr. Wodarg nichts Primitiveres zu sagen wusste, als dass dieser einen schlechten Haarschnitt habe. Am Beispiel des Albrecht von Lucke, dem Redakteur der politischen Monatszeitschrift Blätter für deutsche und internationale Politik, ist diese untertänige Haltung bis heute zu beobachten: In einem Bild-Gespräch zu den Corona-Impfschäden und -Toten guckte er jüngst schlaudreist in die Kamera und behauptete, es habe in diversen Krankenhäusern und Altenheimen eine "ungeheure Zahl" von Corona-Todesfällen gegeben. Nie und nirgendwo gab und gibt es dafür beweiskräftige Zahlen. Die Lüge scheint solchen ehemaligen Linken einzige Rettung zu sein.

Es faulte im Corona-Staat

Dass etwas faul im Corona-Staat war, hätte die Linke unschwer daran erkennen können, dass alternative Meinungen zum Corona-Thema ‒ ob in der Wissenschaft oder der Publizistik ‒ brutal unterdrückt wurden: Von einer nahezu geschlossenen Medienfront über die Entlassung von Experten mit alternativen Erkenntnissen bis zur massenhaften Löschung aufklärender Videos ‒ der demokratische Diskurs wurde ausgeschaltet. Die Partei Die Linke heißt ursprünglich Linke, weil deren Abgeordnete links auf den parlamentarischen Oppositionsbänken gesessen hatten, weil sie als Opposition der demokratischen Kontrolle verpflichtet war, weil sie die Alternative zur Regierung war, deren Abgeordnete üblicherweise rechts saßen.

WHO-Zahlen-Manipulation nicht nachrechnen

Die Linke hat sich in Corona-Zeiten der Regierung ergeben. Noch schlimmer: Obwohl sie einst als antikapitalistisch galt, hat sie sich der Pharma-Industrie und ihrem gefährlichen Spritzstoff-Marketing unterworfen, hat sich so tief gebückt, dass man ihr unter das demokratische Mäntelchen gucken konnte. Ein unappetitliches Schauspiel der korrupten Art. Die WHO-Zahlen-Manipulation wollte sie zu keiner Zeit selbst nachrechnen.

Durch Stillhalten überleben?

Falls es in absehbarer Zeit wieder eine deutsche Linke geben sollte, müsste sie sich ehrlich machen und sich an die Spitze der Aufklärung der bleiernen Corona-Zeit setzen. Aber bisher sieht es eher nach dem Bartsch-von Lucke-Syndrom aus: Man tut weiter so, als wäre nichts gewesen, in der Hoffnung, man könne durch Stillhalten überleben. Leider ist diese Haltung der Totenstarre so ähnlich, dass man es riechen kann.

Der Artikel wird mit freundlicher Genehmigung des Autors abgedruckt. Er wurde zuerst am 17. August 2023 auf der Online-Plattform www.rationalgalerie.de veröffentlicht.

Uli Gellermann ist Filmemacher und Journalist. Seine Erfahrungen mit den öffentlich-rechtlichen Sendern begründen seine Medienkritik. Er ist Betreiber der Internetseite rationalgalerie.de.

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