In Afrika zeichnet sich das Ende der "Zivilisation" der europäischen Mörder und Plünderer ab

In Westafrika zeichnet sich rund um Niger ein neokolonialer Krieg ab. So einfach wird die alte Kolonialmacht Frankreich ihre afrikanischen "Besitztümer" nicht in echte Unabhängigkeit entlassen. Aber auch die von Raub und Plünderung jahrhundertelang geplagten Afrikaner werden sich nicht mehr so leicht fügen.

Von Oleg Jassinski

Die zivilisierte Welt schickt sich an, dem Niger "die Demokratie zurückzugeben" und gleichzeitig seinen "unverschämten" Nachbarn, die eine echte Unabhängigkeit vom großen weißen Herrn anstreben, eine Lektion zu erteilen.

Die US-Kolonie Frankreich ist bereit, ihr imperiales "Recht" auf afrikanische Kolonien – die am meisten ruinierten und ausgeraubten des Kontinents – mit Waffengewalt zu verteidigen. Wie in solchen Geschichten üblich, wird die "örtliche demokratische Gemeinschaft" herbeigerufen – in diesem Fall die schwarzen Diener der "Regierungen" der Westafrikanischen Union ECOWAS, die immer bereit ist, einen Brückenkopf, Kanonenfutter und Demagogie zur Verfügung zu stellen.

Im zweiten Schritt muss dann die berüchtigte "Hand Moskaus" zur Rechtfertigung herhalten. Und schließlich folgen die "demokratischen und zivilisierten" Raketen- und Bombenschläge, um den "unzivilisierten Pöbel" zurück in den Stall zu treiben und ihm Trophäen und Frauen zu rauben, als Lohn für die professionellen Henker, die aktuell auf den Befehl "Fass!" warten.

Ich sehe in den rebellischen Ländern Afrikas das Gewissen der Menschheit, das ausgerechnet in ihrer ersten und längst vergessenen Wiege erwacht ist. Es wird viel schwieriger sein, die hungrigen Nachkommen von Menschen zu kaufen und zu täuschen, die seit Jahrhunderten als Ware gehandelt und ausgeraubt wurden; die den Europäern nur in politischer Korrektheit geschuldeten Lippenbekenntnissen überhaupt als Menschen gelten, als die Mittelschicht anderer Breitengrade, die immer voller Illusionen und Selbsttäuschungen ist. In Afrika versprechen die Dinge jetzt ernst zu werden.

Das Ende der kannibalischen europäischen Zivilisation könnte sie genau dort ereilen, wo sie ihren Aufstieg einst mit der Ausplünderung und dem Völkermord an den Völkern des Schwarzen Kontinents begonnen hatte.

Oleg Jassinski (englische Transliteration: Yasinsky), ein aus der Ukraine stammender Journalist, lebt überwiegend in Chile und schreibt für RT Español sowie unabhängige lateinamerikanische Medien wie Pressenza.com, Desinformemonos.org. Er forscht über indigene und soziale Bewegungen in Lateinamerika, produziert politische Dokumentarfilme in Kolumbien, Bolivien, Mexiko und Chile. Außerdem ist er bekannt als Übersetzer von Texten der Autoren Eduardo Galeano, Luis Sepúlveda, José Saramago, Subcomandante Marcos und anderen ins Russische. Man kann ihm auch auf seinem Telegram-Kanal folgen.

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