Von Bernhard Loyen
Wer kennt ihn noch, den Schenkelklopfer aus dem August 2003, einer Zeit, als das Boulevard-Blatt Bild seinen Lesern vollkommen unbekümmert eine in der heutigen Wahrnehmung undenkbare Schlagzeile präsentierte?
"Diese Wüsten-Sonne! Werden wir alle Afrikaner?"
Die Bild-Redaktion lief zur gefürchteten Höchstform auf und bediente ihre Klientel mit den gelungenen Wortspielen: "Angola Merkel, Botswana-Bohlen, Ghana-Gottschalk". Dieses Promi-Trio lebte in jener Zeit unter dem "Sonnen-Kanzler" Gerhard Schröder. Der Text verrät: Vor genau 20 Jahren gab es auch schon einen "Jahrhundert-Sommer", da es an "Tag 30" auch "wieder 40 Grad bei uns" warm war. Es wurde gelacht, geschwitzt und keine verordnete Panik gelebt.
Die Schlagzeilen zu einem bis dato sehr wechselhaften Sommer im Jahre 2023 lauteten demgegenüber in den vergangenen Tagen:
- Hitze als Todesursache wird meistens gar nicht in Erwägung gezogen
- Hitzeschutzplan: Lauterbach plant mehr Schulungen zum Umgang mit extremer Hitze
- Hitzestress erhöht Risiko für Frühgeburten
- Ab wann wird Hitze für Menschen gefährlich?
- Hitze-Blasen erreichen Deutschland
- Hitze belastet den Körper und macht aggressiv
Aggressiv werden mittlerweile viele Menschen bei kritischer Betrachtung der erneut manipulativen Aktivitäten der verantwortlichen Politik und Medien. Erneut lautester Redenschwinger und Hitze-Prophet der Stunde dabei: der unantastbare Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Die schnell erkennbare Absicht lautet erneut reine Angstmanipulation der Massen. So springt einerseits das in Sachen Daten unzuverlässige, aber regierungsdienliche Robert Koch-Institut in die hitzebedingt ausgedörrte Bresche und präsentiert seit drei Wochen den "Wochenbericht zur hitzebedingten Mortalität", also Sterblichkeit. Das RKI-Team erinnert den vergesslichen und leichtsinnigen Bürger:
"Hitzeperioden führen in Deutschland regelmäßig zu einem Anstieg der Mortalität. Der aktuelle Bericht umfasst Schätzungen der hitzebedingten Sterbefälle im Zeitraum der Kalenderwochen (KW) ..."
Es wird also wieder einmal geschätzt im Hause RKI und damit auch für die Bundesregierung, das BMG und Lauterbach. In der ersten offiziellen kalendarischen Sommerwoche des Jahres lag die "Geschätzte Anzahl Sterbefälle" bei vermuteten 30. In der Folgewoche "12.06. bis 18.06.2023" stieg sie auf unerklärliche 110. Sie werden es erahnen, es schaut nicht gut aus mit Deutschland und den hitzebedingten Toten. Die jüngste RKI-Veröffentlichung beziffert schockierende 640 "hitzebedingte Sterbefälle". In der "KW 15 bis 23/2023" betraf es dabei noch nur Bürger der Altersgruppe 85+. Mittlerweile greift sich der Sonnen-Sensenmann vermeintlich auch Menschen unter 65. Das RKI klärt auf:
"In einigen Fällen, zum Beispiel beim Hitzeschlag, führt die Hitzeeinwirkung unmittelbar zum Tod, während in den meisten Fällen die Kombination aus Hitzeexposition und bereits bestehenden Vorerkrankungen zum Tod führt."
"Mit Hitze keine Witze", so lautete allen Ernstes das Motto des bundesweiten Hitzeaktionstags am 14. Juni 2023. Der Bundesgesundheitsminister belehrte dann am 26. Juni Medien und Bürger über schockierende Realitäten im Land. Die Zeit sei reif für einen "Hitzeschutzplan" der Bundesregierung. "Über die Jahre" seien im Land "tausende Menschen" an der Hitze gestorben. Ob nun "mit der Hitze" oder "durch die Hitze" wollte und konnte Minister Lauterbach nicht darlegen. Kommt ihnen der argumentative Vergleich bekannt vor? Medien-Systemling, Themen-Wendehals und willfähriger Regierungszuarbeiter Eckart von Hirschhausen durfte jüngst einfach schon einmal in der ZDF-Sendung Maybrit Illner behaupten:
"Wie haben 30.000 Hitzetote im letzten Jahr gehabt. Das waren sehr viel mehr, sozusagen Übersterblichkeit im Sommer, als an COVID. Hat keiner drüber geredet. Wir sind das Land mit den dritthäufigsten Hitzetoten nach China und Indien. Warum kommt das in den Medien nicht vor?"
Weil es inhaltlicher Stuss ist? Weil es in den Corona-Jahren als Angst-Zusatzstoff nicht benötigt wurde? Von Hirschhausen versuchte schon im August 2020 das Thema "gesundheitsbeeinträchtigende Hitzewellen" zu propagieren.
Vergebens, er wechselte zwischenzeitlich und nachweislich dokumentiert auf die Seite der Corona-Gesellschaftsspalter und Impfluenzer. Nun ist er also aktuell im gut dotierten Gates-Einsatz – die letzte Überweisung von rund 400.000 Dollar erfolgte im Mai 2022 – als Klima- und Hitzefachmann an den Talk-Tischen bei ARD und ZDF. Lauterbach darf auch unbekümmert weitermachen. In der Pressekonferenz vom 26. Juni behauptete er, dass in Deutschland "die Zahl der Hitzetoten pro Jahr zunehmen wird". "Auch Schwangere" würden im Rahmen eines hitzebedingten Ereignisses zu Tode kommen. Ich wollte genauere Zahlen, Daten und Fakten zu dieser absurden Behauptung erfahren. Die Beantwortung des BMG lautete wortwörtlich am 27. Juni:
"Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Aussagen des Ministers grundsätzlich nicht interpretieren und kommentieren. Die Aussagen stehen für sich. Gerne verweise ich auf öffentlich zugängliche Informationen."
Ich wollte dabei jedoch keine Interpretation, sondern belegbare Fakten. Dazu heißt es in der Antwort: "Zudem veröffentlicht das RKI seit vergangenem Donnerstag ein wöchentliches Hitzeradar, mit dem Übersterblichkeit in Relation zu steigenden Temperaturen gesetzt wird. Im vergangenen Jahr sind Schätzungen zufolge in Deutschland circa 4500 Menschen an Hitze gestorben." Lauterbach argumentiert also rein auf der Basis geschätzten Wissens?
Der jeweils dargelegte Stuss, die Fehlinformation, die bewusste Verunsicherung der Bürger durch einen verantwortlichen Gesundheitsminister stehen zudem also "für sich". Eine aufschlussreiche Beantwortung aus dem Hause BMG. Nach wie vor unverändert vorzufinden ist der Twitter-Text des Angst-Sehers Lauterbach vom 3. Mai 2020:
"Ehrlicherweise gilt: 80 Prozent unseres Erfolgs waren die Horrorbilder aus Italien. Sie geraten in Vergessenheit. Daher braucht es jetzt gute Strategie."
Die Strategie der Politik hieß Panikmache, Verunsicherung der Menschen und dokumentierte Angstmanipulation. Der offizielle Titel des Regierungspapiers lautete: "Wie wir COVID-19 unter Kontrolle bekommen". Die eigentliche Absicht war nachweislich, die Menschen unter Kontrolle zu bekommen. Folgen nun "Horrorbilder" ausgetrockneter "Hitze-Leichen" aus Deutschland?
"Die Übersterblichkeit ist die bessere Methode, wirklich hitzebedingte, hitzeverbundene Erkrankungen und Todesfälle zu registrieren."
Wird hier gerade eine medial-politische Nebelgranate gezündet? Hitzebedingte oder impfbedingte Übersterblichkeit? Das Zitat ist aus einem Artikel der Welt-Zeitung vom 28. Juni mit der Überschrift: "Hitze als Todesursache wird meistens gar nicht in Erwägung gezogen". Klingt vertraut. Die millionenfache mRNA-Applikation wird auch weiterhin als "mögliche Todesursache meistens gar nicht in Erwägung gezogen". Die Berliner Zeitung fragte am 19. Juni ihre Leser annähernd ketzerisch: "Führten Corona-Impfungen zur Übersterblichkeit?" Oder war es vielleicht doch eher die unbeachtete Hirschhausen-Hitze des Jahres 2022?
Alles nur ein Zufall von politischen Strategien? Nein, weil es auch zum Thema Hitze schon "Übungsszenarien" gab. So geschehen am 27. Juni in Berlin. Der Titel der Übung beim "Global Health Talk 2023" lautete: "Interaktive Übung zum Thema "Hitzevorsorge"". Die Veranstaltung trug den Namen: "Hitze und Gesundheit: Zwei Herausforderungen – Ein Problem".
Tipps für Impfgeschädigte seitens der Politik und Medien sind rar. Die Aufklärung vor der medial-politischen Impfaufforderung war bewusst sehr einseitig gestaltet. Nun heißt es wissenschaftlich aufgeblasen für die Bürger zum Thema "hitzebedingte Sterbefälle":
"Die Variable Hitze und Umweltfaktoren generell sind in dieser Gleichung etwas, was in den Köpfen vieler Mediziner noch gar nicht gedacht wird, aber einen großen Anteil hat."
Parallel gibt das ZDF praktische und banale Tipps zum Überleben in vielleicht tödlichen Zeiten. Alles belächelte oder vollkommen unterbewertete wichtige Ratschläge, die ohne Lauterbach, das BMG und die erneute hilfreiche, mahnende Kooperation mit der ARD und dem ZDF nie in das Bewusstsein der Menschen kämen:
Diesmal heißt es – noch? – nicht "Wir bleiben zu Hause" als "ein Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts!" Es darf auch noch Kontakt mit den Mitmenschen erfolgen. Zum Thema "Hitze-Lockdowns" hieß es jüngst aus dem Hause BMG bedenklich deutbar, "man wolle Gesprächen mit 'allen relevanten Akteuren' nicht vorgreifen". Am 6. Juli informierte Lauterbach dann schon unmissverständlicher und knallhart formuliert:
"Heute geht es mit allen Verbänden in der Pflege um die Umsetzung des Hitzeschutzes... Jetzt geht es gegen Hitzetod."
Man möchte möglicherweise verunsicherten und verängstigten Bürgern umgehend zurufen: "Gehen sie weiter, er kann nicht anders, es gibt wirklich nichts Herausragendes zu sehen!" Verängstigte Zungen munkeln, im Hause BMG wird bereits erhitzt am Drehbuch einer neuen Ausgabe von "KarlText" gefeilt. Arbeitstitel: "Mir ist heiß, ich bin heiß".
Genießen sollen die Menschen im Land demgegenüber einen schönen und angstfreien Sommer des Jahres 2023, mit ihnen bekannten und über Generationen vermittelten Vorsichtsmaßnahmen. Der gesunde Menschenverstand bleibt sich auch weiterhin sehr sicher: "Nichts wird so heiß wahrgenommen und verinnerlicht, wie es medial-politisch manipulativ vorgekocht wird."
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