Von Bernhard Loyen
Die Kabarettistin Christine Prayon verabschiedete sich dieser Tage von ihrer Arbeit bei der "heute show" des ZDF. Dem Sender, der neben Oliver Welke – dem Gesicht der "heute show" – auch Jan Böhmermann eine regelmäßige Sendeplattform für bedingt witzige Verleumdungen und verbale Angriffen gegenüber willkürlich auserkorenen Menschen sichert.
Auf die Person Jan Böhmermann und seine Rolle im von Prayon kritisierten Umgang ihrer Kollegen mit maßnahmenkritischen Bürgern in der Corona-Krise angesprochen, sagte die Kabarettistin:
"Auch er – Böhmermann – hat die gängigen Narrative verstärkt. An eine Sendung kann ich mich noch gut erinnern. Da ging es um Nichtgeimpfte, und dann lehnte er sich zurück und zeigte zwei Stinkefinger. Ich dachte, wie kann man das machen?"
Böhmermann könnte sich nun erneut zurücklehnen und als selbstverliebter und gut dotierter Medien-Gockel das Ereignis schlicht ignorieren. Frau Prayon scheint ihn aber doch in irgendeiner Form getroffen zu haben. Also setzte er seine Zuarbeiter an, die Kabarettistin der Lüge zu überführen. Verrat an mir, dem einzig und wahren Böhmermann, geht gar nicht. Schon einen Tag später muss eine Twitter-Notiz aus der investigativen Spitzenkombination des Hamburger Nachrichtenmagazins Der Spiegel und der Redaktion des "ZDF Magazin Royale"-Teams vermeintliche Klarheit schaffen. Ein Autor des Spiegel veröffentlichte nach dem Erscheinen des Interviews mit Christine Prayon folgenden Text:
"Hat Jan Böhmermann in seiner Sendung Ungeimpften beide Mittelfinger gezeigt? Ex-'heute show'-Mitarbeiterin Christine Prayon hat das behauptet und das ZDF-Magazin-Royal kritisiert. Das Problem: Niemand erinnert sich an eine solche Sendung. Und Prayon will nichts mehr zu dem Thema sagen."
Der dazugehörige Spiegel-Artikel erläuterte seinen Lesern, dass es aus der Redaktion des "ZDF Magazin Royale" von Jan Böhmermann nach einer Anfrage heiße, "man habe einen entsprechenden Ausschnitt nicht gefunden und könne sich auch nicht an Mittelfinger gegen Ungeimpfte erinnern". Diese lassen sich allerdings sehr schnell belegen; die Zuarbeiter Böhmermanns haben entweder nicht richtig gesucht oder dachten sich in der Verblendung ihrer Böhmermann-Solidarität, der "Verräterin" gehört die Gegenattacke. Die Kontext-Wochenzeitung, die Prayon interviewte, reagierte somit einen Tag später mit dem Beweis:
Twitter-Nutzer ergänzten die bewusste Unachtsamkeit – oder nennen wir es doch beim Namen: die Lüge der Böhmermann-Redaktion – mit dem entsprechenden Video-Ausschnitt:
Nun wird es mehr als aufschlussreich. Die Redaktion der Kontext-Wochenzeitung informierte zudem darüber: "Die Sendung ist in der ZDF-Mediathek nicht mehr verfügbar – was völlig normal ist, weil das Video älter als 12 Monate alt ist. Beim Youtube-Upload, der dort schon am 19.11.21 hochgeladen wurde, fehlt das Intro." Also der Doppel-Mittelfinger gegen mRNA-impf- und maßnahmenkritische Bürger. Böhmermann hält sich für smart, schlau und unantastbar. Vielmehr sollte man ihn jedoch als reinen "Hetzer" bezeichnen. Er ist aufgrund seiner Prominenz und des Wissens um seine öffentliche Wirkungen in der mehrheitlich eher jüngeren Fan-Gemeinde mitverantwortlich für die gesellschaftliche Spaltung durch die Corona-Politik und brachte seinen Einfluss regelmäßig in bösartiger Absicht zum Einsatz. So in einem Twitter-Beitrag aus dem Doppelfinger-Monat November 2021:
Ebenso unappetitlich und schäbig durfte Böhmermann im Januar 2022 auch die unter den Folgen der Pandemie leidenden Kinder attackieren:
"Was die Ratten in der Zeit der Pest waren, sind Kinder zurzeit. ... Und geimpft, geboostet sind die wenigsten, die kleinen Querdenker."
Auch aktuell darf er in den Grenzen seines verblendeten Horizonts, von seinem Arbeitgeber ZDF weiterhin geduldet, eine Kollegin als berechnende Nazi-Sympathisantin verleumden:
Die digitalen Corona-Archive sind gesichert. Sie sind existent und können jederzeit, trotz der mehrheitlichen Verweigerungshaltung verantwortlicher Akteure in dieser fatalen Ausnahmekrise, für eine Aufarbeitung geöffnet werden und die nötigen Beweise liefern. Der Spiegel-Artikel ergänzt nun zwar korrigierend, aber weiterhin unverhohlen sympathisierend mit Böhmermann:
"Der darauffolgende, sarkastische Wutausbruch richtet sich gegen Impfverweigerer, Weihnachtsmärkte und Coronaleugner gleichermaßen. 'Was haben das Christkind und das Coronavirus gemeinsam?', fragt Böhmermann. 'Sie kommen, egal, ob man daran glaubt oder nicht.' Dann zeigt er zwei Mittelfinger in die Kamera."
Es war also nur ein "sarkastischer Wutausbruch" von der Corona-Maßnahmen-Diva, dem seichten Pausenclown und gefügigen Hofnarr Jan Böhmermann. Prayons Manager kommentierte die Spiegel-Anfrage zur Causa Mittelfinger mit den Worten: "Ich glaube nicht, dass sie das einfach nur so sagen würde, wenn sie es nicht gesehen hätte." Die Rechercheprofis vom Spiegel und dem ZDF Magazin Royale wollten das aber "einfach nur so" behaupten, um Frau Prayon damit bewusst zu schaden und unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Als wirkmächtige Medienvertreter wollten sie noch einmal nachtreten. So wie sie es drei Jahre lang bei allen warnenden, mahnenden und kritischen Menschen im Land getan haben, ob prominente oder private Bürger. Das Ziel war die Diskreditierung von Menschen, die sich in das hörige Bücklingstum vor der verantwortlichen (Medien-)Politik nicht einreihten.
Nein, es wird nicht vergessen, was Ihr den vielen unbekannten Opfern angetan habt. Der Begriff "Scham" scheint euch unbekannt zu sein. Daher ein nachdrücklicher Doppelfinger zurück!
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