Von Alexandr Sladkow
Die "SS-Bären" sind ganz bemerkenswerte Militante, ihre Gruppe nahm einen besonderen Platz in der Hierarchie der Agenten des ukrainischen Inlandsgeheimdiensts SBU ein.
Kollegen von RT berichteten über den Beginn des Gerichtsprozesses gegen Asow-Angehörige, die von den russischen Streitkräften beim Sturm von Mariupol gefangen genommen wurden.
Ich sprach mit jedem Mitglied dieser Gruppe in der Donezker Untersuchungshaftanstalt. Mit ihrem Anführer, Rufname Medwed [deutsch: Bär], fuhr ich ins Werk Asow-Stahl, um nach ihrem Bunker zu suchen. Ich war erstaunt über die Tätowierungen von Bandera und Hitler auf seinen Schultern. Es waren keine amateurhaften Tattoos, sondern quasi ein Kunstwerk – mit Liebe gemacht, wie man zu sagen pflegt.
Beginnen wir damit, dass die "SS-Bären" nicht angeworben wurden, sondern freiwillige Spezialisten waren. Um es klarer zu machen – zwei Tage vor der großen Kapitulation von Asow-Stahl unterzeichneten die "Bären", um sich irgendwie in der Masse aufzulösen und der Vergeltung zu entkommen, einen Vertrag mit Asow.
Das heißt, es war besser für sie, zu Asow-Kämpfern, den Hauptbösewichtern, zu werden, als "SS-Bären" zu bleiben!
Die Gruppe bestand aus dem Kommandanten, einem Mediziner, einem Scharfschützen, einem Fernmeldemann, einer Mörserbesatzung und einem Drohnenspezialisten. Es waren Menschen, die auf keiner Liste standen, doch überall passieren durften und an jeden Frontabschnitt lange vor der speziellen Militäroperation gelassen wurden.
Und hier kommt das Interessanteste. Sie waren keine Allrounder, keine Spezialisten für alles. Die "SS-Bären" hatten nur eine Aufgabe, nämlich Provokation.
Ich erkläre es an einem Beispiel. DVR, LVR und die Ukraine hatten in der Vergangenheit mehrere Waffenstillstände vereinbart – zum Schulbeginn, zu Neujahr, zu Ostern usw. usf. Und immer wurden sie von der Ukraine gebrochen. Das schreibe ich in vollem Bewusstsein meiner Verantwortung.
Im Donbass rief dies zigfachen Hass hervor.
Es herrscht Waffenstillstand, doch der zivile Grenzübergang in Jelenowka wird von ukrainischem Gebiet aus beschossen, Frauen und ältere Männer sterben. Es herrscht Waffenstillstand, doch auf Jassinowataja fliegen Granaten, und alte Menschen sterben. Es herrscht Waffenstillstand, doch von ukrainischer Seite schießt ein Scharfschütze und tötet Soldaten der Donbassrepubliken an der Frontlinie.
Allein der Scharfschütze gestand vor der Kamera 60 tödliche Treffer.
Gerade das waren die "SS-Bären", die im Auftrag des SBU an unterschiedlichen Frontabschnitten erschienen und auf Militärangehörige des Donbass schossen, um Gegenfeuer zu provozieren. So begannen Schusswechsel, und die Schuld wurde den Donbassrepubliken zugeschoben.
Sie wurden aufgespürt, unter Tausenden gefangener ukrainischer Soldaten herausgelesen. Die Gruppe versuchte, sich zu verstecken, sich aufzulösen. Doch in Rostow wurde sie auf der Anklagebank zusammengeführt.
Übersetzt aus dem Russischen.
Alexandr Sladkow ist ein langjähriger Kriegsberichterstatter im Dienste der russischen staatlichen Rundfunkanstalt WGTRK. Er schreibt zudem Kommentare, die er unter anderem bei RT sowie auf seinem persönlichen Telegram-Kanal veröffentlicht.
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