Von Wiktorija Nikiforowa, RIA Nowosti
Am Vorabend des 9. Mai gelang Russland ein sehr wichtiger Sprung – das Land stieg (wieder) in die Top Ten der größten Volkswirtschaften der Welt auf.
Das letzte Mal, dass wir auf dieser Liste standen, war 2014 – das Jahr, in dem die Krim zu Russland zurückkehrte und unsere westlichen "Partner" beschlossen hatten, uns mit Sanktionen zu vernichten.
Das ist schon so lange her, dass die Erinnerungen an die Zeit verblasst sind. Waren die "Krim"-Sanktionen der USA und der EU nicht furchtbar? Herzzerreißende Sanktionen, wie I-Aah, der Esel aus den Kinderbüchern, sagen würde. Sie betrafen viele Einzelpersonen und Unternehmen sowie alle wichtigen Sektoren unserer Industrie. Unsere "europäischen Partner" hatten es damals nur geschafft, die russischen Gaslieferungen gegen den Sanktionierungszwang zu verteidigen.
Zur gleichen Zeit telefonierte Barack Obama stundenlang mit Putin und forderte ihn auf, die Krim aufzugeben. Alle westlichen Medien beschimpften uns mit den letzten Worten. Sie schlossen Russland feierlich aus der G8 aus. Sie begannen, unseren Siegern in Sotschi rückwirkend die olympischen Medaillen wegzunehmen. Wir wurden in Visa-Angelegenheiten schikaniert. Nun, alles so, wie wir es inzwischen gewohnt sind.
Das Ergebnis dieser Sanktionen war für die Initiatoren selbst verblüffend. Das Verbot der Einfuhr westlicher Lebensmittel führte dazu, dass die heimischen Regale mit luxuriösem Camembert und Roquefort-Käse überschwemmt wurden, der aus der Milch heimischer Kühe hergestellt wird. Nebenan in den Regalen gab es Hunderte Sorten Wurst – Entschuldigung, Jamón. Krimweine und einheimischer Champagner standen etwas weiter hinten im Regal, während französische und italienische Weine nur als schnöder Sekt verkauft werden durften.
Die Bautätigkeit brach einen weiteren Rekord, und die Russen begannen, ihren Wohnraum in rasantem Tempo zu erweitern. Der Kauf einer hypothekenfinanzierten Wohnung gilt seither als die traditionelle Reaktion des einheimischen Verbrauchers auf jede Krise. Einen Zusammenbruch der russischen Wirtschaft hat es nicht gegeben. Und ja, die Krim ist auch russisch geblieben.
Es scheint, dass alles klar ist. Man muss kein Wirtschaftswissenschaftler sein, um zu erkennen, dass der Wirtschaftskrieg des Westens gegen Russland von Moskau mit stetigem Erfolg gewonnen wird. Im Jahr 2022 mussten wir jedoch mit Erstaunen feststellen, dass unsere ehemaligen Partner abermals mit Leidenschaft auf den gleichen Zug aufsprangen.
Erneute Sanktionen, wieder Versprechen, Russland zu zerschlagen und zu zerstören. Wieder einmal versteht die ganze Welt, dass der Fall der Ukraine nur ein Vorwand ist, um unser Land zu vernichten. Mit genau dem gleichen Ergebnis.
Der Rubel viel um die Hälfte und erholte sich dann innerhalb weniger Tage. Der Wohnungsbau brach erneut einen Rekord. Wieder einmal haben die Russen in Scharen Hypotheken aufgenommen. Diejenigen, die genug Wohnungen haben, bauen Häuser auf dem Land, ein wichtiger neuer Motor für unsere Wirtschaft. Ganz zu schweigen von einheimischem Jamón und Camembert.
Weniger als ein Jahr nach Beginn der "höllischen", "beispiellosen" Sanktionen gehört die russische Wirtschaft wieder zu den zehn größten Volkswirtschaften der Welt. Im Jahr 2022 produzierten wir Waren und Dienstleistungen im Wert von 2,3 Billionen Dollar und rangierten damit weltweit an achter Stelle – zwischen Frankreich und Kanada.
In dieser ökonomischen Berechnung ist unsere erstaunliche Widerstandsfähigkeit noch nicht berücksichtigt – genau jene Widerstandsfähigkeit, die unsere "westlichen Partner" bewundern. Wenn die "höllischen Sanktionen" Frankreich oder Kanada treffen würden, was bliebe von deren Erfolgen übrig? Man hat das Gefühl, dass diese Staaten gar nicht mehr existieren würden. In Russland hingegen ist es uns gelungen, Wachstumspunkte zu finden und den gesamten Produktions- und Konsumapparat neu zu konfigurieren. Die Arbeitslosigkeit schlägt Rekorde im Rückgang, die Zahl der Insolvenzen geht auf ein Minimum zurück, die Unternehmen kämpfen um Mitarbeiter und erhöhen kräftig die Löhne.
Und es gibt noch eine weitere sehr wichtige Errungenschaft. Letztes Jahr hatten wir einen Rekordrückgang bei der Zahl der armen Menschen: Heute sind es weniger als zehn Prozent. Ein solches Ergebnis hat es in der Geschichte des neuen Russlands noch nie gegeben. Das ist ein sehr deutlicher Schritt in Richtung Einkommensangleichung, ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu langfristiger sozialer Stabilität.
"Das Ergebnis des wirtschaftlichen Angriffs (auf Russland) ist enttäuschend", räumt The Economist, das Sprachrohr der westlichen Oligarchie, ein:
"Es hat keine Verschlechterung des Lebensstandards gegeben, der zu Revolten hätte führen können. (...) Allerdings hat sich die Auswahl für die Verbraucher etwas verringert. Ein Moskauer beklagte sich, dass es schwieriger geworden sei, Mortadella zu kaufen."
Noch es ist zu früh, um sich zu freuen. Die ganze Welt – einschließlich unserer Gegner – kann sehr wohl erkennen, dass Russland objektiv ein reiches Land ist. Es geht nicht nur um Kohlenwasserstoffe, Atomkraft oder Agrarindustrie. Unsere tapferen und geduldigen Vorfahren haben uns riesige Reserven an sauberem Süßwasser, Luft, Urwäldern und fruchtbarem Land geschenkt – genug für die nächsten Jahrtausende. Dies ist ein gigantischer Schatz, den wir nutzen, schützen und verteidigen müssen.
Denn parallel zu unseren Erfolgen steigt der Westen in rasantem Tempo ab. In den USA wird offen über die Möglichkeit eines Zahlungsausfalls diskutiert – und dabei handelt es sich nicht um eine rituelle Diskussion zwischen Republikanern und Demokraten über die Schuldenobergrenze, sondern um eine sehr konkrete Aussicht auf einen Bankrott, ähnlich dem, den Russland 1998 erlebte.
Nach der amerikanischen Wirtschaft würde auch die Eurozone zusammenbrechen. Wie könnten unsere verdammten "Partner" dann überleben? Die einzige Chance für Deutschland, Großbritannien und die Vereinigten Staaten, irgendwie aus der neuen Depression herauszukommen, würde darin bestehen, Russland anzugreifen und zu versuchen, seine praktisch endlosen Ressourcen zu erobern.
Das ist die Schlussfolgerung, zu der The Economist seine einflussreichen Leser drängt. Nach einer peinlichen Aufzählung aller Erfolge Russlands räumen die Journalisten ein, dass das Land "einen längeren, aber keinen intensiveren" Krieg aushalten könnte. Es stellt sich heraus, dass die einzige Chance auf Rettung für den Westen darin besteht, gegen Russland mit allem, was er hat, in den Krieg zu ziehen, bis eine der Parteien tatsächlich vollständig verschwindet.
Nun, hier erwartet den Westen die gleiche schändliche Niederlage wie im Wirtschaftskrieg. Es ist sinnvoll, die "westlichen Partner" am Vorabend des 9. Mai daran zu erinnern.
Übersetzung aus dem Russischen. Der Beitrag ist am 8. Mai 2023 auf ria.ru erschienen.
Mehr zum Thema - US-Eliten schmiedeten Plan zur Spaltung Russlands