Von Jean-Marie Jacoby
Am Wochenende trat in München die Unsicherheitskonferenz zusammen. Zu diesem Anlass veröffentlichten die Veranstalter einen Bericht, der auf 174 Seiten versucht, sich die Lage schönzureden, in der sich der fallende Hegemon USA mit seinen 50 Vasallenstaaten befindet. Davor fand ein NATO-Gipfel statt, auf dem dem faschistischen Regime in Kiew unverbrüchliche Unterstützung gelobt wurde. Das allerdings mit der traurigen Feststellung angesichts der leeren Arsenale, es sei nicht möglich, mehr zu liefern, als vorhanden ist. Vom britischen Kriegsminister ist die Wortspende zurückzubehalten, alle NATO-Staaten produzierten nur 300.000 Schuss Artilleriemunition im Jahr, was die Kiewer Soldateska in 50 Tagen verschießt, ohne militärische Erfolge daraus zu ziehen. Das ist kein Wunder, doch dies verriet der Faschistenfreund nicht: 60.000 Schuss Artilleriemunition verschießen die verbündeten russischen Armeen Tag für Tag, und sie haben keinerlei Nachschubprobleme, weil das auch täglich nacherzeugt wird.
Die NATO hat darob ein Programm für die nächsten 20 Jahre beschlossen, mit dem die Produktion von Munition gesteigert werden soll. Kurzfristig kann sich Kiew davon ebenso wenig abbeißen wie vom Auftrag der BRD-Regierung an Rheinmetall zur Produktion von Gepard-Munition, nachdem sich die Schweiz beharrlich weigert, dort erzeugte Gepard-Munition an die BRD abzugeben, damit sie an Kiew weitergereicht werden kann, und nachdem Brasilien sich ebenso strikt einem solchen Geschäft verweigert hat. Rheinmetall hat sich zunächst den Aufbau einer Produktionsstraße bezahlen lassen, die bis Juni fertig sein werde. Es müsse inzwischen noch das nötige Buntmetall dafür gefunden werden, ging als Botschaft an die Berliner Regierung, die antwortete: Kosten spielten keine Rolle. Rheinmetall teilte daraufhin mit, die Lieferungen könnten im Juli beginnen, aber um die Kosten wurde Stillschweigen vereinbart. Ob Kiew im Juli noch über unverschrottete Gepards verfügt, steht in den Sternen.
Wobei das Hauptproblem des Kiewer Regimes wohl die hohen Menschenverluste im Fleischwolf der Front sind. Zurzeit läuft dort die 13. Rekrutierungswelle, bei der das Alter der Eingezogenen auf 13 gesenkt und auf 75 erhöht wurde. Inzwischen wurden Fälle von Kriegsgefangenen bekannt mit Herzproblemen, die aus dem Bus auf der Fahrt zur Arbeit verhaftet und zum Kasernenhof verbracht wurden und von dort nach drei Tagen an die Front mit der aufmunternden Botschaft, sie stürben entweder am Herzproblem oder würden von den "Orks" erschossen. Es ist in Kiew sprichwörtlich Frühjahr 1945, wo der Landsturm mobilisiert wurde. Das führte zu zusätzlichen Toten, konnte das faschistische Reich aber auch nicht mehr retten. Dasselbe steht Kiew bevor.
Derartigen Realismus lässt nicht nur die NATO vermissen, die von Kiew eine Frühjahrsoffensive einfordert. Auch der Bericht zur Unsicherheitskonferenz ist mehr Märchenbuch als eine realitätskonforme Zusammenfassung der aktuellen Lage, in die sich der kollektive Westen unter US-Führung hineinmanövriert hat. Frankreich fliegt gerade aus seinen ehemaligen Kolonien raus. Seine Armee wurde in Mali wie in Burkina Faso durch die Wagner-Gruppe ersetzt. Überall gibt es dort Demonstrationen, bei denen französische Fahnen verbrannt und russische geschwenkt werden. Während die USA mit ihren Vasallen in München unter Polizeischutz tagen, veranstaltet die chinesische und russische Flotte Militärübungen mit Südafrika am Kap der Guten Hoffnung. Während der NATO-Tagung in Brüssel vereinbarte Russland mit Somalia, einen Flottenstützpunkt am Horn von Afrika zu installieren, während gleichzeitig die Interbankensysteme der Russischen Föderation und Irans zusammengeschlossen wurden, womit die US-Sanktionen in sich zusammenfallen.
Es läuft also überhaupt nicht gut für den kollektiven Westen, was der Bericht zur Unsicherheitskonferenz aber außen vor lässt. Und dies, obwohl da erkannt wird, wie sehr die benötigten Rohstoffe sich genau dort befinden, wo keine US-Vasallen sind. Daraus wird aber nicht die Lehre gezogen, es sei höchste Eisenbahn, Arroganz und Exzeptionalismus-Gehabe aufzugeben und durch Freundlichkeit wie gesitteten Handel und Wandel zu ersetzen. Nein, mit Gewalt soll die Hegemonie der USA aufrechterhalten werden mit der Unterwerfung aller, die sich der Weltherrschaft des kollektiven Westens entgegenstellen.
Und das, obwohl festzustellen ist, dass die NATO nur noch ein brüllender Papiertiger ist. Die irakische Armee konnte vor 20 Jahren mit 60.000 Schuss Artillerie und absoluter Luftüberlegenheit zerlegt werden, aber, wie oben gesagt, verschießt das Russland jeden Tag! Zuletzt sind die wackeren NATO-Kolonialkrieger sogar vor der Barfußarmee der Taliban in Afghanistan geflüchtet. Die russische Spezialoperation zum Schutz der Menschen mit russischer Muttersprache im Donbass hat sich zwar durch die Lieferung von Waffen und Munition ans Kiewer Herrenmenschenregime zu einem richtigen Krieg ausgewachsen, doch realistisch gesehen steht der Sieger längst fest. Was jetzt noch stattfindet, ist Fleischwolf und Aufräumen. Eine intelligente Kiewer Generalität hätte längst kapituliert, doch genau das verbietet die NATO. Also geht das Sterben noch eine Weile weiter bis zum letzten Ukrainer und womöglich gar der letzten Ukrainerin, nachdem auch bereits Frauen an der Front auftauchen. Mit Söldnern wird sich das Sterben allenfalls verlängern lassen, aber das wird es dann gewesen sein.
Gleichzeitig reitet die EU mit den antirussischen Sanktionen in die Deindustrialisierung, in die Massenarbeitslosigkeit und den Wohlstandsverlust. Auch dort fehlt jeder Realismus in der EU-Kommission, obwohl Reuters bereits 800 Milliarden Euro Verluste durch die Sanktionen und Bloomberg gar 1.000 Milliarden ausgemacht hat. Es ist folglich höchste Zeit, das Steuer rumzureißen, damit die Traumtänzer in der US-Administration, in der NATO, der EU-Kommission wie in den Regierungen der Mitgliedsstaaten gestoppt werden.
Unsere Forderungen sind klar:
- Frieden schaffen gegen NATO-Waffen
- NATO raus, raus aus der NATO
- Ami go home
- Für Völkerfreundschaft mit allen Völkern am eurasischen Kontinent, auch mit Russen und Chinesen!
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Redaktioneller Hinweis: Der vorstehende Kommentar von Jean-Marie Jacoby erschien zuerst in MagMa – Magazin der Masse am 18. Februar 2023. RT DE dankt für die freundliche Genehmigung zur Wiederveröffentlichung.
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