Von Thomas Röper
Westliche Medien und Politiker tun so, als könnte die Lieferung der 14 Leopard-2-Panzer aus Polen und weiterer Leopard-2-Panzer aus Deutschland oder auch einiger britischer Challenger-2-Panzer kriegsentscheidend sein. Sicher werden die Panzer einen gewissen Effekt haben, aber in erster Linie ist das ganze eine PR-Aktion, denn in der Ukraine gibt es keine Infrastruktur und kein Personal, um diese Panzer zu warten und zu reparieren. Der Aufwand, all das aufzubauen, um ein paar Dutzend Panzer instand zu halten, wird gigantisch.
Einfacher wäre es, der Ukraine sowjetische Panzer zu liefern, die osteuropäische Länder in ihren Arsenalen haben. Aber das wurde schon getan, und offensichtlich verliert die ukrainische Armee ihre Panzer so schnell, dass nun auf westliche Modelle zurückgegriffen werden muss, wenn die Ukraine nicht demnächst vollkommen ohne Panzer dastehen soll.
Allerdings ist Leopard 2 ist nicht gleich Leopard 2. Polen hat eine der ältesten Modifikationen der Leopard-2-Panzer, die Version Leopard 2A4, die von Dezember 1985 bis März 1987 produziert wurden. Es handelt sich also um hoffnungslos veraltete Technik, der die moderne Panzerung und andere Details heutiger Leopard 2 fehlen. Und auch Finnland, das Leopard-Panzer an die Ukraine liefern möchte, hat die Version 2A4 im Arsenal.
Diese Länder wollen offenbar weniger der Ukraine helfen, sondern sind vielmehr daran interessiert, im Rahmen des sogenannten Ringtauschs von Deutschland moderne Panzer für ihre veralteten Panzer zu bekommen.
Darüber und noch über einige andere interessante Details, wie zum Beispiel über "Erfolge" der Version 2A4 im Kampfeinsatz, hat das russische Fernsehen berichtet, und ich habe den russischen Bericht übersetzt.
Beginn der Übersetzung:
Polen übt Druck auf Deutschland aus, damit Berlin Leopard-2-Panzer an die Ukraine liefert. Zuvor hatte Warschau seinen Wunsch geäußert, eine Kompanie dieser Fahrzeuge in die Ukraine zu entsenden. Fachleute glauben, dass es sich um die Modifikation 2A4 handelt.
Angesichts des Hungers nach Panzern, den die ukrainische Armee derzeit erlebt, ändert das Dutzend Leopard-Panzer nichts. Sie sind riesig, einschüchternd und veraltet. Der Leopard 2A4 ist das meistproduzierte Modell des deutschen Kampfpanzers und wurde in den späten 80er Jahren produziert.
Sie wurden in Deutschland längst ausgemustert, aber die Polen benutzen sie noch. Sie hoffen auf eine Erneuerung ihres Fuhrparks.
Dabei scheint der Leopard 2, wenn Militärexperten Listen der besten Panzer unserer Zeit aufstellen, immer dabei zu sein. Allerdings handelt es sich dabei um neuere Modifikationen, die sich stark vom Modell 2A4 unterscheiden.
Was diesen Panzer betrifft, so sind einige seiner Merkmale objektiv veraltet: der schwache Schutz, der vertikale Panzerturm. Und ganz banal seine Abmessungen: Er ist drei Meter hoch. Das ist ein viel zu gutes Ziel.
Experten meinen, dass es keinen Sinn mache, den Leopard 2A4 mit russischen Kampfpanzern, insbesondere dem T-90, zu vergleichen. Unsere Panzer sind leichter, kleiner, manövrierfähiger und besser geschützt, und die Waffen sind neuer und leistungsfähiger.
Aber was für Kiew wahrscheinlich noch frustrierender ist, ist die Tatsache, dass sogar ihre eigenen Oplot-Panzer – eine Modifikation sowjetischer Panzer, die von der russischen Armee zu Altmetall gemacht wurden – im Großen und Ganzen nicht schlechter als die Leopard-Panzer sind.
"Die Herstellerländer verkaufen ihre besten Modelle nur selten an andere Länder. Ausgeführt werden Modelle zweiter und dritter Sorte. Zehn deutsche Panzer irgendeiner veralteten Modifikation werden nichts ändern", betonte der Militärexperte und Veteran der US-Streitkräfte Stanislaw Krapiwnik.
Und wer soll die Panzer in der Ukraine bedienen und reparieren? Die ukrainischen Panzerfahrer und Ingenieure sind an sowjetische Panzer gewöhnt. Sie werden umgeschult werden müssen. Aber ist dafür überhaupt Zeit?
"Die Abstimmung der Panzer wird auf Deutsch geplant, die Befehle werden auf Deutsch gegeben. Die Frequenzen sind deutsch und haben keine Verbindung zu den ukrainischen Kontrollsystemen. Sie brauchen eine andere Kraftstoffqualität und andere Filter. Viele Dinge bleiben unklar", bemerkte der Militärexperte und Oberst der Reserve Roman Nasonow.
All diese homöopathischen "Waffeninjektionen" sind nur benötigt, um sicherzustellen, dass die Ukrainer weiterhin für das verbrecherische Selenskij-Regime sterben. Schon jetzt sind die Verluste ungeheuerlich. Die ukrainische Armee braucht neues Kanonenfutter. Die nächste Welle der Mobilisierung in der Ukraine wird im Grunde eine Jagd nach Männern auf der Straße.
Auch ausländische Söldner fliehen in großer Zahl von der Front, wie Mark Lindquist, ein Veteran der US-Armee und amerikanischer Söldner, weinend in die Kamera erzählt hat: "Wir sind alle müde. Unser Geld ist alle. Es gibt keine Waffen, mit denen wir irgendetwas tun könnten, uns bleibt nur, einfach in den Gräben zu sitzen und darauf zu warten, beschossen zu werden."
Es ist nicht die erwartete Safari geworden. Durch die antirussische Propaganda aufgehetzt, hat der arme Yankee offenbar erwartet, im Donbass gegen Papua aus Neuguinea zu kämpfen. Doch er landete nicht in einem Kurort, sondern im "Fleischwolf von Verdun".
Das ist nicht der Mond, so sieht das Umland von Artjomowsk (Bachmut) jetzt aus. Die grauen Flecken sind Krater. Die deutschen Panzer haben hier nichts zu gewinnen, unsere Panzerfahrer sind bereit, die westlichen Panzer zu recyceln.
"Wir warten auf die amerikanischen und deutschen Panzer, um zu sehen, wie sie brennen. Denn wir kennen ihre Schwachstellen und wissen, womit und worauf wir zielen müssen", sagte dieser Soldat.
Dass die Leopard-Panzer gut brennen, wissen wir. Im Gegensatz zu vielen anderen NATO-Panzern haben sie in Syrien und Afghanistan gekämpft. Das Ergebnis: Die Kurden und islamistischen Kämpfer haben den deutschen militärisch-industriellen Komplex "deklassiert".
Allein in der Schlacht um die syrische Stadt al-Bab verloren die türkischen Streitkräfte ein Drittel der ihnen zur Verfügung stehenden Leopard 2A4. Und diese Niederlage der beängstigenden Leopard-Panzer haben selbstgebaute Sprengsätze und einfachste Panzerabwehrsysteme herbeigeführt.
Das bedeutet, dass das russische Militär für eine hypothetische Jagd auf Leopard-Panzer nichts neu erfinden oder sich einfallen lassen müsste. Sie werden problemlos von den russischen Panzerabwehrraketen Fagot und Kornet sowie Panzerabwehrminen geknackt. Ganz zu schweigen von spezialisierten Kampffahrzeugen.
"Wir haben "Terminatoren" entwickelt, Spezialfahrzeuge, die mehrere Panzer gleichzeitig vernichten können. Wir haben erfolgreich mit dem Einsatz von Kamikaze-Drohnen begonnen. Sie können jedes gepanzerte Ziel zerstören. Wir sind durchaus in der Lage, die Leoparden sowohl auf große Entfernung als auch mit einem direkten Schuss zu zerstören", so Nasonow.
Aber es ist nicht die Technik, die alles entscheidet, es sind die Menschen. Die russischen Panzersoldaten verbessern unter Gefechtsbedingungen täglich ihre Fähigkeiten. Sie besiegen den Feind erfolgreich und sammeln dabei einzigartige Erfahrungen.
Diese Bilder gehen im Netz viral. Eine Drohne hat einen russischen Panzer gefilmt, der zwei ukrainische Panzer aus einer Entfernung von nur 500 Metern in Brand gesetzt hat. Unsere Soldaten haben sich für einen raffinierten Schachzug entschieden. Während eine Besatzung einen waghalsigen Einsatz durchführte, wurden zwei andere gepanzerte Fahrzeuge als "Jäger" eingesetzt. Der Feind durchschaute das Manöver und eröffnete sogar zuerst das Feuer auf den russischen Panzer, wurde aber vernichtet.
Es ist bemerkenswert, dass die heldenhaften Jungs, die den Feind aus kurzer Entfernung buchstäblich mit den Händen angegriffen haben, gestern noch Zivilisten waren.
Es besteht kein Zweifel daran, dass deutsche Panzer, wenn sie erneut auf ukrainischem Boden fahren, enden werden wie ihre Vorgänger vor 80 Jahren.
Ende der Übersetzung
Thomas Röper ist Herausgeber und Blogbetreiber der Webseite Anti-Spiegel. Dieser Artikel wurde zuerst am 15. Januar auf Anti-Spiegel veröffentlicht.
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