Von Felicitas Rabe
Von dem großen Hype um die Klima-Aktivistin Greta Thunberg, die in den vergangenen Jahren den Papst, den Hochadel (zum Beispiel den damaligen Kronprinzen Charles) und bedeutsame politische Akteure (etwa beim WEF) aufsuchte und als neuer Superstar die politische und gesellschaftliche Prominenz beehrte, ist nicht mehr viel zu hören. Auch die Massenproteste und "Klimastreiks" der FFF-Bewegung Fridays for Future sind zum Erliegen gekommen. Ein paar wenige, neue Aktivisten inszenieren dafür umso größere Spektakel im Kulturbetrieb und im Straßenverkehr.
Am kalten Montagmorgen klebten sich die Aktivisten der "Letzten Generation" in ihrem speziellen Kampf gegen eine "menschengemachte Erderwärmung" auf den Berliner Straßen wieder auf den Asphalt. Darüber berichtete auch die Berliner Zeitung. Allerdings scheint die gesellschaftliche Akzeptanz für die Klima-Aktivisten trotz des großen Medienrummels um das Anliegen der "Letzten Generation" merklich nachzulassen.
Die Straßenkleber werden nunmehr nicht mehr von Schulschwänzern unterstützt, und erhalten auch kaum Zuspruch von klimabesorgten Passanten. Stattdessen regen sich vielerorts genervte Berufspendlern auf. Kippt jetzt das Narrativ vom Katastrophenszenarium "Klimawandel"?
Völlig unerwartet verbreitete der Sender ServusTV zum letzten Wochenende eine anscheinend neue Erkenntnis. Mitten in der Ankündigung des zu erwartenden Winterwetters für den nächsten Tag unterbrach der Wettermoderator des Senders seinen Wetterbericht (ab Minute 2:22). Mit der Überleitung, er persönlich fände es schon faszinierend, wie verschieden das Klima sein könne, fügte er dann unvermittelt seine Sicht auf das Klima ein:
"Und da schauen wir doch gleich mal auf die großen Klimazonen der Erde." Es folgte seine kurze Erläuterung der Klimazoneneinteilung von der subtropischen bis zur polaren Zone, so wie sie bereits der berühmte deutsche Naturforscher Alexander von Humboldt als Erster beschrieben hatte. Wesentliche klimatischen Unterschiede verursachen die unterschiedlichen Winkel der Sonneneinstrahlung auf die Erde, erläuterte der Wettermoderator das Klimazonenmodell in weniger als einer Minute Sendezeit. Dann fasste er zusammen:
"Also ist die Sonne die treibende Kraft hinter Wetter und Klima."
Mit anderen Worten, nach der Auffassung beim ServusTV würden das Klima und die unterschiedlichen Klimazonen auf diesem Planeten Erde wesentlich durch die Sonne verursacht und nicht durch den CO₂-Ausstoß von Autos, Kohlekraftwerken und die speziellen "Ausdünstungen" von Kühen und Schweinen.
Und im Politmagazin Cicero bezeichnete der Wirtschaftsjournalist Wolf Lotter im Interviewbeitrag "Weniger Al Gore und etwas mehr Wissenschaft" die Klimaberichterstattung als "Untergangsterror" und fordert eine offene Debatte über die Klimaforschung. Nach Lotters Auffassung werde die Diskussion auch von Wirtschaftsinteressen beeinflusst:
"Es gibt da auch starke politische und ökonomische Interessen, am Thema 'Weltuntergang qua anthropogenem Treibhauseffekt' festzuhalten: Die Wohlstandsnationen haben natürlich wenig Interesse am Aufstieg der Schwellenländer.", so Lotter im Interview.
Im Artikel " CO₂-Zertifikate-Handel der EU treibt kleine Firmen in den Bankrott" spezifiziert Alex Göhring auf der Internetseite https://eike-klima-energie.eu die Interessenlagen.
Nach Göhring diene die Theorie vom angeblich "menschengemachten" Klimawandel vorzugsweise der Spekulation mit sogenannten CO₂-Zertifikaten. Im sächsischen Leipzig, Augustusplatz 9, befinde sich der Haupthandelsplatz für das Geschäft mit "Klimawandel-Aktien". Bei der Leipziger "European Energy Exchange AG" würde man nach einem ähnlichen Schema wie dem Luftrechtehandel beim Bau von Wolkenkratzern agieren: Wer als Bauherr unter der maximal erlaubten Bauhöhe baut, darf die eingesparten Meter als Rechte an den Nachbarn verkaufen, der dann entsprechend über der erlaubten Höhe bauen darf.
Dementsprechend würden Unternehmen, die sich zum Beispiel teure Investitionen und Filteranlagen leisten können, mit ihren damit eingesparten Emissionen handeln. Kleine und mittlere Unternehmen, für die solche Umbauten zu teuer sind, müssen dann die "Verschmutzungsrechte" als CO₂-Zertifikate bei den Großkonzernen kaufen. Dass das lukrativ sein kann, zeige laut Göhring das Tesla-Geschäftsmodell von Elon Musk:
"Seine Milliarden (>100) kommen überwiegend von eben jenen Verschmutzungsrechten, die ihm die Produzenten von Verbrennungsmotoren zahlen müssen."
Dabei seien seine Tesla-Autos gar nicht CO₂-ärmer. Die Stromboliden würden bei der Herstellung der Akkus deutlich mehr Ressourcen und Energie verbrauchen als zum Beispiel ein deutscher Dieselmotor. Das könne sich erst nach längerer Zeit amortisieren, wenn der Ladestrom nur aus erneuerbaren Quellen käme – was aber gar nicht möglich sei. Der Zertifikate-Handel sei also eine Wettbewerbsverzerrung vorzugsweise für den Profit von Großkonzernen oder deren reiche Anleger.
Kleben sich die "Klima-Aktivisten" also letztlich etwa für den Profit reicher Aktionäre, deren CO₂-Geschäfte in Leipzig gemanagt werden, an Kunstwerke und auf Straßen?
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