von Uli Gellermann
Es ist nur logisch, dass die NATO-Staaten für einen NATO-Krieg spenden. Auch logisch war, dass die vorige Geberkonferenz auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Ramstein stattfand. In dem Ort, von dem die USA ihre Mörder-Drohnen in jedes missliebige Land der Erde steuern. Dort, wo jeden Tag klargemacht wird, dass Deutschland ein besetztes Land ist und der Zwangskumpan der USA beim Völkermorden.
Geberkonferenz für Afghanistan
Schon im März gab es eine virtuelle Geberkonferenz für Afghanistan: Rund 2,4 Milliarden Dollar kamen für den Wiederaufbau des Landes zusammen. Das ist natürlich nichts gegen die 849,7 Milliarden Dollar, die von den USA in den Krieg gegen die Afghanen investiert wurden. Die Deutschen waren an diesem Krieg, der in den einschlägigen Medien beharrlich "Einsatz" oder "Mission" genannt wird, mit bescheidenen 20 Milliarden Euro dabei.
Die USA verlieren ihre Kriege immer
Kriege werden zumeist geführt, um sie zu gewinnen. Diese altmodische Ansicht wird von den USA seit Jahr und Tag widerlegt. Von Vietnam bis Afghanistan: Die USA verlieren ihre Kriege immer. Denn sie führen gern Kriege gegen die jeweilige Bevölkerung. Diese kann man auf Dauer nicht gewinnen. Außer man eliminiert die jeweilige Bevölkerung komplett. Mit der chemischen Vernichtung des vietnamesischen Urwaldes hätten die USA beinahe das Komplett-Ziel erreicht.
US-NATO-Krieg in der Ukraine
Ist der US-NATO-Krieg in der Ukraine auch einer gegen die Bevölkerung? Haben den nicht die Russen begonnen? Kriege schaden immer primär den Menschen, in deren Land der Krieg stattfindet. Im Fall der Ukraine also den Ukrainern. Und den Ukraine-Krieg haben jene begonnen, die den russischen Ukrainern verboten haben, ihre Sprache offiziell zu benutzen. Jene, die in der Ukraine einen mörderischen Krieg gegen die russischsprachige Bevölkerung geführt haben. Alles gute Freunde der USA und der EU.
Russen wollen keinen US-Vasallenstaat an ihrer Grenze
Auch der NATO-Krieg in der Ukraine ist nicht zu gewinnen: Sowohl, weil die Ukrainer nie gefragt wurden, ob sie in einem NATO-Staat leben wollen, als auch, weil die Russen keinen US-Vasallenstaat an ihrer Grenze haben wollen. Warum die USA trotzdem erneut einen nicht zu gewinnenden Krieg führen? Weil schon die Kriegsandrohung manche Staaten so einschüchtert, dass sie das tun, was die USA gerade wollen, so machen Imperialisten militarisierte Außenpolitik.
Aus der Geschichte lernen?
Wenn Verbündete der USA, zum Beispiel die Deutschen, aus der Geschichte lernen wollten, sollten sie ihre US-Freunde fragen, warum es am Ende des NATO-Krieges in Afghanistan keine NATO-Siegesfeier gegeben hat. Und dann sollten sie die USA und deren Freunde in der deutschen Politik und den Medien fragen, wann der Termin der Ukraine-NATO-Siegesfeier ist. Wenn es Antworten gäbe, könnten sie sehr lehrreich sein.
Uli Gellermann ist Filmemacher und Journalist. Seine Erfahrungen mit den öffentlich-rechtlichen Sendern grundieren seine Medienkritik. Er ist Herausgeber der Webseite RATIONALGALERIE.
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