Ein Aufsatz von Tony Cox
Amerikas Liebesaffäre mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij und mit seinen Streitkräften erinnert an eine Kampagne, mit der jemand verherrlicht werden sollte, der durch die damaligen geopolitischen Umstände zum Verbündeten wurde: Die zeitweilige Kampagne für den sowjetischen Staatsführer Josef Stalin.
Genau wie zu Zeiten des starken Mannes aus Georgien haben das politische Establishment und der Medien- und Unterhaltungskomplex der USA auf eine Krise in Osteuropa reagiert, indem sie den aktuell bevorzugten "Helden" als kämpferischen Verbündeten darstellen, der unterstützt werden muss. Tatsächlich werden Selenskij und die Verteidiger seines Landes als Freiheitskämpfer dargestellt, die darum kämpfen, die Demokratie vor bösen, undemokratischen Angreifern zu retten. Und dies, obwohl Kiew Oppositionsparteien verboten hat, Medien schließen ließ und Kritiker des Regimes auf andere Weisen zum Schweigen bringt.
Zum Beispiel haben Newsweek und Associated Press Selenskij als "trotzigen Helden" und "modernen Churchill" gepriesen. Der Vergleich mit dem ehemaligen britischen Premierminister Winston Churchill war für CNN jedoch nicht glorreich genug, und so nannte man Selenskij dort einen "verkannten Helden".
Denn schließlich – so das Argument des liberalen News-Netzwerks – sei Churchill "eher ein Imperialist als ein Anhänger der reinen Demokratie" gewesen. Und obwohl Selenskij Maßnahmen ergreift wie die Verhaftung des Vorsitzenden der größten Oppositionspartei oder das Verbot kritischer Fernseh- und Online-Kanäle, gilt er offenbar als ein größerer Demokrat als jener Mann, der kurz nach seinem größten Triumph im Zweiten Weltkrieg sein Amt an der Wahlurne verloren hat.
Vor acht Jahrzehnten standen Winston Churchill und US-Präsident Franklin Roosevelt vor einer ähnlichen Herausforderung, als sie den Versuch starteten, das bis dahin öffentlich gepflegte Bild von Stalin im Westen schönzufärben, der bis dahin als verhasster Feind galt, bevor Adolf Hitler seine Sowjetunion überfiel.
Wie der amerikanische Autor Albert Marrin in seinem 2021 erschienenen Buch "A Time of Fear" (Eine Zeit der Angst), über die "Angst vor den Roten" vor und nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb, gab es in der Öffentlichkeit erhebliche Bedenken, "einen Massenmörder mit Hilfe eines anderen Massenmörders zu bekämpfen". Ein populärer Witz damals war, dass der Hauptunterschied zwischen Stalin und Hitler die Größe ihrer Schnurrbärte sei. "Ansonsten galten beide als die selben kaltblütigen Monster", schrieb Marrin in seinem Buch.
Aber die westlichen alliierten Mächte sahen eine Allianz mit den Sowjets als vorteilhaft, um die Streitkräfte der Achsenmächte an der Ostfront zu halten, wo bis zum Ende des Krieges 90 Prozent der Gefallenen zu verzeichnen war, was den Armeen der westlichen Alliierten einen Großteil der Wehrmacht vom Hals hielt. Das Weiße Haus nutzte seine neue Propagandaeinheit – das Office of War Information (OWI) –, um das Image des Sowjetregimes aufzupolieren und der UdSSR Kriegshilfe in Höhe von 11,3 Milliarden US-Dollar zu leisten, was heute fast 190 Milliarden US-Dollar entspricht.
Wie im aktuellen Konflikt leisteten auch damals die Massenmedien einen Großteil dieser Schwerstarbeit. Josef Stalin wurde kurzerhand als "Onkel Joe" betitelt und als ein vertrauenswürdiger Verbündeter und mutiger Anführer dargestellt. Er erschien auf den Titelseiten großer Zeitschriften, darunter dreimal auf jener des Time Magazine, das ihn im Januar 1943 sogar zum "Mann des Jahres" kürte.
Später – im selben Jahr – veröffentlichte das Magazin Collier’s Weekly eine Titelgeschichte mit der zweifelhaften These, die UdSSR entwickele sich "zu etwas, das unserer eigenen und der britischen Demokratie ähnelt". Und dies nur ein halbes Jahrzehnt nach der "großen Säuberung", mit der Stalin von ihm wahrgenommene politische Bedrohungen auslöschte und dabei irgendwo in der Größenordnung von einer Million Menschen liquidieren ließ. Die New York Times stimmte der These im Collier's zu und behauptete noch 1944, dass "das marxistische Denken in Sowjetrussland out ist, während das kapitalistische System, oder besser das System des Wettbewerbs, ein Comeback feiert".
Das Life-Magazin pries sowohl die damalige sowjetische Führung als auch sogar jene der Vergangenheit und nannte so Wladimir Lenin "einen normalen, ausgeglichenen Mann, der sich der Rettung von 140 Millionen Menschen vor einer brutalen und inkompetenten Tyrannei verschrieben hat". Das war dann doch ein seltsames Lob, wenn man bedenkt, dass die US-Regierung die UdSSR erst fast ein Jahrzehnt nach Lenins Tod anerkannt hatte. Das Life-Magazin lobte auch die Sowjetbürger und nannte sie "ein verdammt gutes Volk", das "wie Amerikaner aussieht, sich wie Amerikaner kleidet und wie Amerikaner denkt". Stalins brutale Geheimpolizei, das NKWD (Volkskommissariat für innere Angelegenheiten), wurde als eine "dem FBI ähnliche nationale Polizei" beschrieben, deren Aufgabe es sei, "Verräter aufzuspüren", und fügte hinzu: "Wenn uns die sowjetischen Führer etwas sagen, dürfen wir sie beim Wort nehmen."
Das OWI bemühte sich auch um die Imageförderung der sowjetischen Roten Armee. Ein Propagandaplakat von 1942 – mit einem lächelnden russischen Soldaten – trug die Überschrift: "Dieser Mann ist Dein Freund. Er kämpft für die Freiheit."
Aber spulen wir schnell in die Gegenwart, wo die Lobpreisung für das Militär der Ukraine ähnlich überschwänglich verlautet. Das Pentagon zum Beispiel war angeblich jüngst so beeindruckt von Kiews Streitkräften, dass man dort sogar die Meinung vertrete, deren Heldentaten würden von zukünftigen Generationen von Soldaten studiert werden. Die Kämpfer der Ukraine "werden in die Militärgeschichte eingehen" wegen ihrer Widerstandsfähigkeit im Kampf gegen das russische Militär, schrieb US-Verteidigungsminister Lloyd Austin im April.
Selbst bei Niederlagen, wie nach der Eroberung von Sewerodonezk durch Russland im vergangenen Monat, hat das Pentagon die Kampfkraft der ukrainischen Truppen gelobt. Ein nicht namentlich genannter US-Beamter wurde mit den Worten zitiert, dass sich die ukrainischen Streitkräfte "aus eigenem Antrieb für den Rückzug entschieden haben".
Das aktuelle Porträt der ukrainischen Streitkräfte erforderte jedoch eine umfassende Retusche – wegen der Neonazi-Elemente, die darin aktiv sind. Darüber berichteten die etablierte Medien noch weit offener, bevor Russland Ende Februar seine Militäroffensive startete. Wie Reuters im Jahr 2018 betonte, verwenden Dutzende der freiwilligen Miliz-Bataillone in den ukrainischen Streitkräften Nazi-Symbolik und rekrutieren Bewunderer von Adolf Hitler in ihren Reihen.
Diese Gruppierungen haben unter anderem antifaschistische Demonstrationen, staatliche Kundgebungen, Medienhäuser, ausländische Studenten und Minderheiten gewaltsam angegriffen, stellte Reuters fest. Rund 40 US-Senatoren unterzeichneten noch im Jahr 2019 einen Brief, in dem sie forderten, dass einige dieser Milizen, darunter das Bataillon Asow, als terroristische Organisationen eingestuft werden.
Aber heute, nachdem die Ukraine zum Liebling der Medien geworden ist, werden diese faschistischen Elemente im Land von den großen etablierten Medien nur dann erwähnt, wenn es gilt, sie klein zu reden. Zum Beispiel argumentierte NBC News im vergangenen März, dass es "absurd" sei, wenn der russische Präsident Wladimir Putin behauptet, dass Moskaus Militäroffensive teilweise dazu bestimmt sei, "einen Entnazifizierung" in der benachbarten ehemaligen Sowjetrepublik durchzuführen.
Ebenso haben sich der US-Präsident Joe Biden und andere US-Politiker über die Vorstellung lustig gemacht, dass die Ukraine ein Nazi-Problem habe, wobei sie jeweils die jüdische Abstammung von Selenskij als Beweis dafür anführten, dass es in der Ukraine ja gar keine Nazis geben könne. "Putin hat die Frechheit zu behaupten, dass er die Ukraine entnazifizieren will", schrieb Biden im vergangenen März auf Twitter. "Diese Lüge ist nicht nur zynisch, sie ist obszön." Tatsache ist jedoch, dass der ukrainische Staat Neonazi-Milizen, einschließlich des berüchtigten Bataillons Asow, in seine Nationalgarde integriert hat, nachdem die demokratisch gewählte Führung des Landes 2014 durch einen von den USA unterstützten Staatsstreich gestürzt wurde.
Diese Kämpfer werden nun für ihren angeblichen Heldenmut im Kampf gegen Russland im Westen gefeiert. Westliche Medien haben die Propaganda des "Asow"-Bataillons sogar in die Welt hinausposaunt, wie beispielsweise die unwahren Behauptungen über russische Angriffe mit Chemiewaffen in Mariupol. Facebook seinerseits änderte unmittelbar nach Beginn der russischen Offensive seine Community-Regeln, um somit seinen Nutzern zu ermöglichen, die ukrainischen Neonazis anzupreisen.
Die neue Welle der Rechtfertigung für offen faschistische Elemente – in der Ukraine gibt es Statuen, Straßennamen und öffentliche Umzüge, mit denen an Nazi-Kollaborateure aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs gedacht wird – folgt auf Jahre einer politischen Rhetorik in den USA, mit der noch vor den realen Gefahren von aufkeimendem Neonazismus gewarnt wurde. In dieser Hysterie verglichen Demokraten im Kongress, darunter Abgeordnete wie James Clyburn aus South Carolina oder Jerry Nadler aus New York, den damaligen Präsidenten Donald Trump tatsächlich mit Adolf Hitler.
Vor der aktuellen Krise wussten die US-Amerikaner herzlich wenig über die Ukraine, die durchweg als eines der ärmsten und korruptesten Länder in Europa eingestuft werden kann. Als die Ukraine 2014 während der Proteste auf dem Maidan große Schlagzeilen lieferte, stellte die Washington Post fest, dass nur einer von sechs Amerikanern das Land auf einer Weltkarte zeigen konnte. Im Schnitt zeigten die Befragten auf der Weltkarte auf Orte, die 2.900 Kilometer von der eigentlichen Ukraine entfernt liegen.
Als jedoch russische Panzer über die Grenze rollten, übernahmen die Amerikaner umgehend das neue Narrativ über Selenskij und die Ukraine. Eine Umfrage des Pew Research Center ergab, dass 72 Prozent der Amerikaner darauf vertrauen, dass Selenskij "das Richtige tun wird". Tatsächlich führte der ukrainische Präsident in dieser Umfrage vor allen anderen führenden Politikern der Welt, einschließlich vor Biden, der bei 48 Prozent zu liegen kam.
Es war von entscheidender Bedeutung, Selenskij und die Ukraine der Öffentlichkeit gut zu verkaufen, da die hoch verschuldete US-Regierung Hilfsgelder im Wert von zig Milliarden Dollar nach Kiew gepumpt hat und die westliche Sanktionskampagne gegen Russland anführt, die mittlerweile zur höchsten Inflationsrate seit mehr als 40 Jahren beigetragen hat. Und wenn man den Warnungen von russischen Offiziellen Glauben schenken will, hat die Entscheidung, Waffen an die Ukraine zu liefern, die US-Amerikaner und den Rest der Menschheit einem erhöhten Risiko einer möglichen nuklearen Vernichtung ausgesetzt.
Während die Einsätze in diesem Spiel gefährlich hoch sind, werden die Kritiker von Bidens Ukraine-Politik als angebliche russische Handlanger oder Verräter gebrandmarkt. Die New York Times und USA Today haben deren Kritik als "rechtsextreme" Rhetorik abgetan. Diese Stimmen würden die "irreführenden Behauptungen" des Kremls über den Krieg wiederholen, schrieb The Times, einschließlich der "unbegründeten" Behauptungen über Biolabore in der Ukraine, die von den USA finanziert wurden.
Das Magazin Rolling Stone nannte den Fox-News-Moderator und Biden-Kritiker Tucker Carlson einen "Speichellecker Putins", während MSNBC ihm vorwarf, dass er nur deshalb Moskaus Narrative propagiere, weil er das Ziel verfolge, die USA "mit erzkonservativen und weißen nationalistischen Prinzipien" Russland ähnlicher zu machen.
Auch Hollywood ist umgehend auf den "Stand With Ukraine"-Zug aufgesprungen. Die Schauspieler Ben Stiller und Sean Penn gingen sogar so weit, Selenskij mitten im Krieg in Kiew einen Besuch abzustatten, wobei Stiller dem ukrainischen Präsidenten beteuerte: "Du bist mein Held." Penn drohte im vergangenen März sogar die Oscar-Verleihung zu boykottieren und seine beiden Oscars zurückzugeben, sollten die Organisatoren es nicht erlauben, dass Selenskij per Videoschaltung während der Veranstaltung öffentlich reden darf.
Am Ende kam Selenskij zwar nicht zu seiner Videokonferenz, aber wenigstens wurde während der Oscar-Verleihung in Los Angeles hielt eine Schweigeminute für die Ukraine abgehalten, und man rief zu Spenden auf. Bei der Grammy-Verleihung spielte man immerhin eine aufgezeichnete Videobotschaft von Selenskij, der keinen Grund hat, an der Unterstützung durch die Unterhaltungsindustrie zu zweifeln. Kürzlich sagte er in einer Ansprache an sein Volk: "Die ganze Welt bewundert uns, von Hollywoodstars bis zu Politikern."
Mehrere große Filmstudios gaben im März bekannt, dass sie die Veröffentlichung ihrer Filme in Russland einstellen, um damit ihre Unterstützung für die Ukraine zu demonstrieren. In Großbritannien hat sich die Premiere eines Blockbusters von Guy Ritchie mit dem Titel "Operation Fortune" Berichten zufolge verzögert, weil er überarbeitet werden musste, um die neu entdeckte Ehrfurcht vor Kiew unter Beweis zu stellen. Es hatte sich nämlich noch rechtzeitig herausgestellt, dass die Gangster in der Geschichte als Ukrainer dargestellt wurden, was derzeit nicht mehr akzeptabel ist.
Hollywood war schon in jener damaligen Kampagne, mit der Stalin und die Sowjets den US-Bürgern schmackhaft gemacht werden sollten, ebenfalls eine wichtige Säule. Damals beeilten sich die Filmstudios, pro-sowjetische Filme zu produzieren – wie "Der Junge aus Stalingrad", "Das Lied von Russland" und "Moskau schlägt zurück" – und erhielten in den meisten Fällen grünes Licht vom OWI für ihre Drehbücher. Im Film "Tage des Ruhms" mit Gregory Peck als "Vladimir", wurden sowjetische Partisanenkämpfer als Verteidiger der Demokratie dargestellt. Im Film "Die Schlacht um Russland" wurden gewöhnliche Bürger als glühende Patrioten dargestellt, die ihren Anführern treu ergeben sind – eine Sichtweise, die wohl selbst für Stalin zu weit hergeholt war, der einmal feststellte, dass das sowjetische Volk vor allem "für sein Vaterland gekämpft hat, nicht für uns".
US-Präsident Roosevelt ordnete die Produktion eines Films mit dem Titel "Mission nach Moskau" an, der auf einem Buch von Joseph Davies, eines ehemaligen US-Botschafters in der Sowjetunion, basiert. Dieser Film porträtiert Stalin als freundlichen und weisen Führer, mit einer väterlichen Liebe für Kinder. Er beschönigt die Moskauer Schauprozesse von 1936 bis 1938, die Stalin benutzte, um sich seiner politischen Feinde zu entledigen, und stellte diese als notwendigen Schritt dar, um Verräter zu enttarnen. Berichten zufolge sagte Davies zu einem Publikum, das den Film in einem Kino in Chicago gesehen hatte: "Das Ehrenwort der Sowjetregierung ist so ehrlich wie die Bibel."
Der in der Ukraine geborene sowjetische Ingenieur Wiktor Krawtschenko, der im Rahmen des Lend-Lease-Programms nach Washington versetzt wurde und später überlief, zuckte jeweils ungläubig zusammen, wenn er solche Leichtgläubigkeit hörte, während er die USA bereiste. In seinem Buch "I Chose Freedom" (Ich wählte die Freiheit) von 1946 erinnerte sich Krawtschenko: "Tausende Male musste ich frustriert und schweigend zuhören, wenn die Sowjetdiktatur für die Errungenschaften des sowjetischen Volkes gelobt wurde. Erschrocken stellte ich fest, dass Stalins Einfluss auf das amerikanische Bewusstsein fast so eindringlich war, wie sein Einfluss auf das sowjetische Bewusstsein."
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war es nicht mehr nötig, "Onkel Joe" Stalin und die Rote Armee zu bewerben. Nachdem Hitler besiegt worden war, entfremdeten sich die einstigen Verbündeten rasch wieder. Ein Ausschuss des Kongresses begann damit, mutmaßliche Kommunisten zu jagen und setzte Hollywood unter Druck, seine patriotische Loyalität zu beweisen. Fortan hatten Filme mit einem Bezug zur Sowjetunion einen entschieden schwärzeren Ton, wie die Filmtitel "Die rote Bedrohung" und "Hinter dem Eisernen Vorhang" belegen.
Die Beziehung zwischen den USA und der Ukraine bleibt vorerst freundschaftlich, obwohl sie sich vielleicht nicht mehr in der Phase der Flitterwochen befindet. Einige Beobachter fragen sich bereits, ob die Beziehung im vergangenen Monat zu bröckeln begann, als Biden sagte, Selenskij habe ja Washingtons Warnungen, dass die Russen bereit seien, einen Angriff zu starten, "nicht hören wollen". Ukrainische Offizielle nannten die Warnungen aus dem Weißen Haus damals "absurd". Kritiker von Biden, wie Fox-Moderator Charles Payne und Podcast-Moderator Jack Posobiec schätzen, dass Selenskij "unter den Bus geworfen" werde.
Da die wirtschaftlichen Auswirkungen des aktuellen Konflikts an der Heimatfront zunehmen, beginnt die öffentliche Unterstützung in den USA für die Ukraine-Hilfe zu schwinden. Umfragen des Forschungsunternehmens Morning Consult von Anfang Juli zeigen, dass 81 Prozent der US-Amerikaner weiterhin zumindest "etwas" besorgt über die russische Offensive in der Ukraine sind, verglichen mit 90 Prozent im vergangenen März. 46 Prozent der Befragten waren weiterhin der Meinung, dass die US-Regierung Sanktionen gegen russisches Öl verhängen sollte, selbst wenn dies zu einem Anstieg der Kraftstoffpreise führt, gegenüber 55 Prozent im vergangenen April. Aber nur 43 Prozent der US-Wähler, darunter 32 Prozent der Republikaner, betrachten den Schutz der Ukraine als eine Aufgabe der USA, gegenüber 50 Prozent noch im April.
Dennoch plant Bidens Regierung, noch "für Monate und Jahre" Waffen an die Ukraine zu liefern, sagte ein Beamter des Pentagon vergangene Woche gegenüber der Presse. US-Außenminister Antony Blinken bekräftigte Ende vergangenen Monats zudem, dass die US-Regierung fest entschlossen sei, Kiew langfristig zu unterstützen.
"Wir geben der Ukraine die Unterstützung, die sie braucht, um sich so lange wie nötig zu verteidigen, und wir werden dies auch weiterhin tun", sagte er, während er im vergangenen Mai – wenn vielleicht auch unabsichtlich – Amerikas Verbündete aus der Vergangenheit mit jenen aus der Gegenwart im Geiste vereinte: "Diejenigen, welche die Vergangenheit studiert haben, wissen, dass Präsident Selenskij und die tapferen Menschen der Ukraine den Geist jener verkörpern, die während des Zweiten Weltkriegs gesiegt haben."
Übersetzung aus dem Englischen
Tony Cox ist ein US-Journalist, der für Bloomberg und mehrere große Tageszeitungen geschrieben oder redigiert hat.
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